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Oldtimer

Lamborghini Countach Periscopio (1975): Garagenfund: 9. je gebauter Countach

Ein Spiegeltrick brachte frühen Countach den Namen Periscopio ein. Eins dieser seltenen frühen Modelle stand jahrelang in einer Garage auf einer Insel und soll am 3. Februar in Paris versteigert werden.

lamborghini countach periscopio (1975): garagenfund: 9. je gebauter countach

© Kevin van Campenhout
Das französische Auktionshaus Artcurial versteigert am 3. Februar 2023 den 9. je gebaute Lamborghini Countach.

lamborghini countach periscopio (1975): garagenfund: 9. je gebauter countach

© Kevin van Campenhout
Der Wagen stand etwa 20 Jahre in einer Garage auf dem Grundstück des Besitzers.

lamborghini countach periscopio (1975): garagenfund: 9. je gebauter countach

© Kevin van Campenhout
Lamborghini Countach LP400 (1975)

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© Kevin van Campenhout
Den Zustand beschreibt Artcurial als original und gut erhalten.

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© Kevin van Campenhout
Das Interieur mit den orangefarbenen Sitzen habe nur leichte Gebrauchsspuren – und ein Brandloch von einer Zigarette, schreibt Artcurial.

lamborghini countach periscopio (1975): garagenfund: 9. je gebauter countach

© RM Sotheby’s
Als Lamborghini vor 50 Jahren auf dem Genfer Autosalon mit dem LP 500 Prototyp einen Ausblick auf den Miura-Nachfolger zeigte, klappte möglicherweise der gesamten Autowelt die Kinnlade herunter: Kanten wie mit der Axt geformt, Türen wie Fallbeile.

lamborghini countach periscopio (1975): garagenfund: 9. je gebauter countach

© RM Sotheby’s
Die Front ist kurz, das gesamte Auto kantig.

lamborghini countach periscopio (1975): garagenfund: 9. je gebauter countach

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Fahrer und Beifahrer klemmen zwischen Motor, Vorderachse und Frontscheibe.

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© RM Sotheby’s
Der Vierliter-V12 mit sechs Doppelvergasern ist längs eingebaut.

lamborghini countach periscopio (1975): garagenfund: 9. je gebauter countach

© RM Sotheby’s
Frühe Countach haben keinen Flügel auf dem Heck.

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© RM Sotheby’s
Oben im Bild: Das kleine Fenster, durch das der Fahrer per Innenspiegel nach hinten blickt.

lamborghini countach periscopio (1975): garagenfund: 9. je gebauter countach

© RM Sotheby’s
Die Form wirkt deswegen nicht weniger dramatisch.

lamborghini countach periscopio (1975): garagenfund: 9. je gebauter countach

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Marcello Gandini hat nicht nur den Lamborghini Countach (Bild) gestaltet, sondern auch den Miura. Und Großserienmodelle wie den Citroën BX.

lamborghini countach periscopio (1975): garagenfund: 9. je gebauter countach

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Der Designer unterschrieb 2003 auf der Instrumentafel.

lamborghini countach periscopio (1975): garagenfund: 9. je gebauter countach

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Frühe Countach sind einen kräftigen Aufschlag wert; Der Schätzpreis lag bei 750.000 bis 900.000 Euro. Spätere Modelle kosten laut Classic-Analytics maximal eine halbe Million.

lamborghini countach periscopio (1975): garagenfund: 9. je gebauter countach

© RM Sotheby’s
2006 und 2007 wurden Motor, Innenraum und Karosserie dieses Countach überholt.

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Die Rechnung belief sich auf 60.000 US-Dollar (damals rund 43.800 Euro). Nach Ende der Arbeiten wurde der Lamborghini wieder nach Europa verkauft

lamborghini countach periscopio (1975): garagenfund: 9. je gebauter countach

© RM Sotheby’s
Seit seiner Erstauslieferung 1975 in Mailand ging der Countach durch sieben Hände.

lamborghini countach periscopio (1975): garagenfund: 9. je gebauter countach

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Dem Höchstbietenden war der Countach 905.000 Euro wert – inklusive Aufgeld für das Auktionshaus 950.250 Euro.

lamborghini countach periscopio (1975): garagenfund: 9. je gebauter countach

© RM Sotheby’s
Werzeug, Ersatzrad und diverse Unterlagen gehören zum Auto.

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Der Periscopio ist selten, aber leider nicht mehr original lackiert; ursprünglich war das Auto Rot.

lamborghini countach periscopio (1975): garagenfund: 9. je gebauter countach
Lamborghini Countach LP400 (1975)

Als Lamborghini vor 50 Jahren auf dem Genfer Autosalon mit dem LP 500 Prototyp einen Ausblick auf den Miura-Nachfolger zeigte, klappte möglicherweise der gesamten Autowelt die Kinnlade herunter: Kanten wie mit der Axt geformt, Türen wie Fallbeile, längs eingebauter V12 zwischen Hinterachse und Fahrer. Der klemmte ganz vorn zwischen Vorderachse, Frontscheibe und Motor.

Periscopio: Knick im Dach

Mit entsprechenden Folgen für die Übersicht. Der Blick geht nach vorn durch die flache Frontscheibe. Und der Blick zurück? Da überlegte sich Lamborghini für das Serienmodell Countach einen Trick: Das Dach bekam in der Mitte eine Art Sichtkanal nach hinten, der über den Innenspiegel und ein kleines Fenster Überblick geben soll. Ein Periskop, also ein Sichtrohr wie beim U-Boot, ist das natürlich nicht. Den Namen “Periscopio” bekamen dieses frühen Modell trotzdem. Die ersten 157 Countach baute Lamborghini mit dem Sichtkanal, danach wurde das Dach konventioneller.

Der neunte gebaute Countach

Den neunten je gebauten Lamborghini Countach versteigert das französische Auktionshaus Artcurial am 3. Februar 2023 während der Oldtimer-Messe Rétromobile in Paris. Das Auto mit der Chassisnummer 1120018 ist der erste Countach, den der Importeur Thépenier in Frankreich verkauft hat. Ausgeliefert wurde das Auto in “Marrone” mit einem Interieur in “Senape”. Während das Interieur mit den orangefarbenen Ledersitzen weiterhin erhalten ist, bekam die Karosserie um 1980 herum einen neuen Lack in Silbermetallic und eine schmale rote Zierlinie verpasst.

Schätzwert: 800.000 bis 1,2 Millionen Euro

Kurz danach, am 30. April 1982, wurde der Sportwagen auf seinen zweiten Besitzer im Département 47, Lot-et-Garonne, registriert. Im Jahr darauf kam schon der dritte – und bisher letzte – Besitzer ins Spiel. Der ließ das Auto am 2. Mai 1983 im Département 17, Charente-Maritime, auf sich zu. Der Arzt nutzte den Wagen zunächst täglich für Fahrten in seine Praxis in einem kleinen Ort. Weil ihm das Auto jedoch mit der Zeit zu auffällig wurde, ließ er ihn immer länger in der Garage stehen und bewegte ihn schließlich praktisch gar nicht mehr.

Der letzte Steueraufkleber stammt von 1996. Anfang der 2000er-Jahre stellte er ihn schließlich in eine Garage auf seinem Grundstück, das auf einer kleinen Insel vor La Rochelle liegt. Laut Beschreibung ist der Zustand des Countach trotz der langen Standzeit von etwa 20 Jahren recht ordentlich: Rost finde sich nur wenig und das originale Interieur habe nur leichte Patina, so der Auktionstext. Auf 800.000 bis 1,2 Millionen Euro taxiert Artcurial den Wert des frühen Countach.

Verkaufspreis: 950.250 Euro

23.11.2023 – Den 55. je gebauten Countach – und damit einen frühen Periscopio – hat RM Sotheby’s am Freitag, 19. November 2021 versteigert. Der Sportwagen erzielte bei der Auktion auf dem Circuit Paul Ricard im französischen Le Castellet einen hohen Preis. Das Auto war Teil einer Sammlung automobiler Hochkaräter, die der Reedereierbe und Oldtimerhändler Jean Guikas zusammengetragen hat. Der Countach wurde auf einen Wert von 750.000 bis 900.000 Euro geschätzt und ohne Mindestpreis angeboten. Dem Höchstbietenden war er 905.000 Euro wert – inklusive Aufgeld für das Auktionshaus 950.250 Euro.

Der kam rum: Italien, USA, Frankreich

Die Historie des Guikas-Countach ist ähnlich übersichtlich wie das Auto: Ausgeliefert wurde der damals noch rot lackierte Countach zu seinem Erstbesitzer nach Mailand, ging er 1977 zu seinem nächsten Besitzer in Bologna. Im nächsten Jahr wurde er zum dritten Besitzer nach Pittsburgh, Pennsylvania in die USA exportiert. Dort blieb der Countach 12 Jahre. Anschließend ging der Supersportwagen nach Kalifornien zu Besitzer Nummer vier, fünf und sechs. Während des California Concours 2003 unterschrieb der Designer des Autos, Marcello Gandini, auf der Instrumententafel. Von 2006 bis 2007 bekam der Countach eine Motorüberholung, außerdem wurden Karosserie und Innenraum hergerichtet. Die Rechnung belief sich auf 60.000 US-Dollar (damals rund 43.800 Euro). Nach Ende der Arbeiten wurde der Lamborghini wieder nach Europa verkauft. Wann der Countach schwarz lackiert wurde, ist unbekannt.

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