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Kultcaravan auf Reisen - Camping-Oldie Yvonne von Mostard

Kultige Wohnwagen wie solch eine Yvonne von Mostard sind stets ein Blickfang. Wenn jedoch Gudrun und Michael samt ihrem Cavaliers-King-Charles-Spaniel namens Frieda anlanden, entsteht auf dem Campingplatz ein Gesamtkunstwerk in Bonbonfarben.

kultcaravan auf reisen - camping-oldie yvonne von mostard

Kultige Wohnwagen wie solch eine Yvonne von Mostard sind ein Blickfang

“Ein gemeinsames Projekt schwebte uns vor”, meint Gudrun. Nicht mehr, aber auch nicht weniger. Am Ende wurde ein wahres Ensemble daraus, das man eigentlich nicht nur fotografieren, sondern in Öl malen sollte! Dass dies nicht der Plan war? Geschenkt!

Während der wahren Chefin, Ihre Gnaden ist ein “Cavaliers-King-Charles-Spaniel”, die Ohren gekrault werdn, erzählt Michael Fuest vom Werden: “Klar, wir hatten schon immer ein Faible für Klassiker. Der Stil! Diese wunderbaren Formen!” Versonnen blickt er zurück in jene Zeit vor gut sieben Jahren, als Caravan Yvonne in ihrer beiden Leben rollte.

Es war eine Premiere, “denn einen Wohnwagen hatten wir nicht, nicht vor sieben Jahren und nie zuvor”, gibt er zu. “Aber wir hatten eine Idee, wie unser Wohnwagen ausschauen sollte”, betont Gudrun Mack, die als Designerin schon beruflich einen etwas expliziten Blick hat. Entsprechend sollte es nicht nur ein beliebiger Wohnwagen sein, sondern ein Klassiker.

“Auf Fotos hatte mich die Yvonne schon mächtig verzaubert”, meint Gudrun, während sie kurz mit dem Kraulen innehält, um am Orangensaft zu nippen. “Entsprechend haben wir ausgiebig nach genau solch einem Caravan gesucht.” Fündig wurde man schließlich bei den Freunden in den Niederlanden: bei einem Sammler, der sich auf die Wohnwagen der Marke spezialisiert hatte und selbst auch mit dem Schöpfer dieses Caravans befreundet war. “Der benannte seine Kreationen nach dem eigenen Nachwuchs, und Yvonne war eben das mittlere Töchterchen und somit Namensgeberin auch dieses für vier Personen gedachten Wohnwagens”, erklärt Gudrun.

Das 62er-Modell vom Mostard Yvonne Caravan

Gleich vier dieser wunderbaren Gefährte hatte Sammler Jacques in seinen Hallen, doch keines wirkte in den Augen der künftigen Besitzer so perfekt wie dieses 62er-Modell. “Vor allem die wunderbare Schiffsanmutung und diese schöne runde Form sorgten dafür, dass wir nicht lange überlegen mussten”, betonen beide unisono. Wer auch nur einen Hauch Verständnis für historische Camper hat, der weiß, dass es manchmal einfach passt. Punkt!

Was nicht heißen soll, dass es nicht noch Details zu verfeinern gäbe, und so wurde auch Yvonne mit Liebe und Mühe aufgehübscht. “Eine stramme Woche lang haben wir geschliffen und lackiert und auch diese typischen Dekorstreifen auf die Flanken gebracht”, erklärt Michael. Währenddessen fährt er das nach hinten ausufernde Dekor mit dem Finger nach. Es ist ein Markenzeichen der Camper aus Dieteren in den Niederlanden, das ungefähr auf halber Strecke zwischen Brüssel und Düsseldorf liegt.

Gerne wird man, so man nett fragt, auch in die rollende Behaglichkeit gebeten. Und behaglich ist es ganz sicher! Im Inneren fühlt man sich beinahe wie in einer schicken Yacht, die warmen Hölzer der Möbel harmonieren bestens mit den bonbonfarbenen Bezügen – wie auch mit der emaillierten Küche.

Ein zentraler Aspekt ist natürlich das Aufstelldach mit der stabilen Mechanik und den soliden Verschlüssen. Den Stoffbalg kann man ganz nach oben rollen, so entsteht ein überaus luftiges Obergeschoss, und selbst im Aufstelldach findet sich noch einmal ein kleiner, runder Lüftungsdeckel. Wird das Dach angelupft und der Balg aufgerollt, die beiden führen das fürs Foto mal eben in zwei Minuten vor, dann ist es eine Freude, in diesem Gefährt sitzen zu dürfen.

Wer jetzt übrigens einwendet, er habe schon mal eine Yvonne mit festem Dachaufsatz und Seitenlichtern gesehen und der Autor habe keine Ahnung, dem sei versichert, dass Mostard auch diese Variante am Start hatte. Mitunter denkt man bei den massiven Dacherhöhungen zu Recht an einen Notin-Klassiker. Aber ganz ehrlich: Wohnwagen mit Aufstelldach haben doch auch Charme, oder?

Aber lassen wir das, was ein echter Camper ist, der genießt ohnedies jede Minute im Freien. Womit wir schon wieder bei diesem stilsicher aufgepinselten Grünton wären. Der verdankt sich indes einem Fahrzeug aus bella Italia, “das ist das Grün unseres Fiat 500, der die Yvonne mit ihren 400 Kilo natürlich auch ziehen kann”, erklärt Gudrun. Wer nun aber ganz genau hinschaut, der wird nach einer Weile erahnen, dass auf den Bildern kein Turiner, sondern ein Schwede zu sehen ist.

Klar, auch der coole Saab 96 hat keine Probleme, die schöne Yvonne unterzuhaken, obwohl unter seiner drolligen Haube ein zweitaktendes Herz schlägt. “Der Saab kam aber erst viel später zu uns als die Yvonne”, blickt Gudrun zurück, wobei vor allem Michael sich in dieses spezielle Modell skandinavischer Ingenieurskunst verliebt hat. “Ich wurde vor einigen Jahren mal in Göteborg in solch einem Fahrzeug vom Flughafen abgeholt, das hat mich richtig angefixt”, gibt er charmant lächelnd zu.

Und passenderweise stammt auch dieser Wagen aus Schweden, “den fanden wir vor einer Weile in der Nähe von Trollhättan und haben ihn von dort auch auf eigener Achse nach Deutschland überführt”. Der Vorbesitzer, er gab noch eine Hängerkupplung bei, wollte gar nicht glauben, dass diese irren Deutschen sich so ein Abenteuer antun, doch der Oldie rollte entspannt bis in den heimatlichen Ruhrpott.

“Das war kein Problem – aber am meisten waren wir überwältigt vom gletscherblauen Lack, die Farbe sah auf den Fotos nicht annähernd so fein aus. Dass der Ton aber auch noch so perfekt zu Yvonne passen würde, das hätten wir nicht gedacht.” Tja, so kann’s kommen.

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