Toto Wolff vermisst Niki Lauda gerade jetzt, in Zeiten der sportlichen Krise, ganz besonders: "Denke manchmal drüber nach, was Niki gesagt hätte"
Mercedes befindet sich 2023, zumindest sportlich betrachtet, in einer Krise. Nach der enttäuschenden Formel-1-Saison 2022 ist es nicht gelungen, mit dem neuen Mercedes F1 W14 E Performance eine Wende herbeizuführen. Und einige Beobachter fragen sich: Wäre das vielleicht anders gelaufen, wenn Niki Lauda noch am Leben wäre?
Lauda habe, sagt Wolff (der seinen Landsmann unverändert “sehr vermisst”), “die Dinge immer vereinfacht und auf das runtergebrochen, worauf es wirklich ankommt”. Dabei mag manchmal die letzte Detailkenntnis gefehlt haben; trotzdem war sein undiplomatischer Input oft nützlich.
“Ich denke manchmal drüber nach”, sagt Wolff, “was Niki gesagt und wie er sich positioniert hätte. Wir beide haben insofern immer gut zusammen funktioniert, als so eine Übervereinfachung der Dinge manchmal direkt zu Ergebnissen führt.”
Laudas Vermächtnis wird bei Mercedes auch fast vier Jahre nach seinem Tod weiterhin gelebt. Unter anderem mit einem roten Stern auf dem Auto, in Anlehnung an Laudas rote Kappe, und auch durch den “Lauda-Drive” in Brackley, eine nach dem dreimaligen Formel-1-Weltmeister benannte Straße bei der Mercedes-Fabrik.
Im August 2018 waren Lauda beide Lungenflügel transplantiert worden. Im Oktober wurde er zwar aus dem Krankenhaus entlassen, doch im Winter verschlechterte sich sein Gesundheitszustand zunehmend, sodass er seine Tätigkeit im Mercedes-Team auf Eis legen musste.
Lauda starb am 20. Mai 2019 in Zürich. Beigesetzt wurde er auf dem Friedhof Heiligenstadt in Wien.