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Kompaktkombi von Peugeot im Test: Biedere Historie, exotische Zukunft

Kompaktkombi von Peugeot im Test: Biedere Historie, exotische Zukunft

Kompaktkombis galten lange als praktische, dezent gezeichnete Nutzfahrzeuge im Pkw-Kleid mit reichlich Absatzpotenzial. Nun schwindet die Nachfrage – obwohl sie besser, attraktiver und innovativer sind.

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Innsbruck – Die SUV-Flut macht vor keiner Karosserievariante Halt, nicht einmal mehr die praktischen, nutzwertorientierten Kombis sind sicher vor ihnen. Im Kleinwagensegment haben sie nichts mehr zu melden, in der Mittelklasse geht es stetig bergab – und dazwischen, im Kompaktwagenrevier, sind sie in arger Bedrängnis.

Dabei können Langheck-Modelle vieles mindestens ebenso gut wie ihre hochbeinigen Rivalen, manches sogar besser. Meistens sind sie vergleichsweise günstiger, bieten mehr Platz und verbrauchen weniger Energie, da der Luftwiderstand geringer ist als bei Sport Utility Vehicles.

Wozu Kombis zugegebenermaßen nicht in der Lage sind – Offroad-Derivate einmal ausgenommen –, ist das Offerieren einer hohen Sitzposition und das damit verbundene, als bequem empfundene Ein- und Aussteigen.

Beim Fahren selbst kann jedoch von einer Unterlegenheit keine Rede sein, wie jüngst einmal mehr der Peugeot 308 SW unter Beweis stellen konnte. Der Löwen-Kombi zelebrierte dieses Mal nicht die Plug-in-Hybridtechnik, die ihm schon zur Verfügung steht. Er konnte auch noch nicht die Tauglichkeit einer bereits angekündigten vollelektrischen Variante mit einer 156-PS-E-Maschine demonstrieren. Nein, stattdessen gab es einen 130 PS starken 1,5-Liter-Vierzylinder-Turbodiesel, einen reinen Verbrenner.

kompaktkombi von peugeot im test: biedere historie, exotische zukunft

Der Selbstzünder hat mittelfristig keine rosige Zukunft, trotz seiner zahlreichen Talente. Sein Handicap sind seine Luftschadstoffe, allen voran sein CO2-Ausstoß, der trotz eines moderaten Durchschnittsverbrauchs von 5,6 Litern je 100 Kilometer nicht von der Hand zu weisen ist.

Für einige Jahre aber noch darf der Selbstzünder noch seine nützlichen Seiten zeigen: Im Testwagen 308 SW sind dies seine zufrieden stellende Laufkultur, seine berechenbare Kraftentfaltung und sein Zusammenspiel mit der in diesem Fahrzeug installierten Achtstufenautomatik. Für Vielfahrer bieten sich diese entspannenden Komponenten an, zumal das Fahrwerk ausreichend komfortabel ist und die Ausstattung (GT) zu verwöhnen weiß.

Besonderen Eindruck hinterlässt das digitale 3D-Kombiinstrument, das mit Projektionskniffen auf zwei Ebenen einen dreidimensionalen Effekt erzeugt. Mit hoher Auflösung gesegnet sind die wesentlichen Fahrinformationen wie Tempo und Navigation. Auf der Mittelkonsole befindet sich ein zweiter Bildschirm, der sich mit Berührungen steuern lässt. Das Infotainmentsystem stellt gegenüber der Vorgänger-Generation eine spürbare Steigerung dar, was die Bedienung anbelangt.

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Von seinen Ahnen übernimmt der noch frische 308 SW der neuesten Bauart jedoch im großen Stil das Raumangebot: Beim Diesel reicht das Stauvolumen von 608 bis 1634 Liter – womit sich im Bedarfsfall selbst der Transport des einen oder anderen Sperrguts ausgehen kann; von Langstrecken-Reisen ganz zu schweigen.

Fazit: Von der Optik und von der innovativen Innenraumgestaltung her hat der 308 SW seine Biedermann-Vergangenheit längst abgestreift, das Konkurrenzumfeld dürfte ihm in naher Zukunft einen – auf alle Fälle begehrenswerten –Exoten-Status bescheren.

  • Motor: Vierzylinder-Turbodiesel
  • Hubraum: 1499 ccm
  • Drehmoment: 300 Nm bei 1750 U/min
  • Leistung: 96 kW/130 PS
  • L/B/H: 4636/1852/1442 mm
  • Gewicht: 1400/1900 kg
  • Kofferraumvolumen: 608 – 1634 l
  • Tankinhalt: 53 l
  • Höchstgeschwindigkeit: 207 km/h
  • 0 – 100 km/h: 10,9 Sekunden
  • Verbrauch: 5,6 l/100 Kilometer
  • Kraftübertragung: Vorderradantrieb
  • Preis: ab 41.220 Euro
  • CO2-Emission: 132 g/km

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