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Kölner Werk: Ford stellt neues E-Auto vor

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Lichtinstallation am ‘Ford Cologne Electrification Center’ bei den Ford-Werken in Niehl.

Seit weit mehr als einem Jahr laufen die Vorbereitungen in den Kölner Ford-Werken. Viel wurde seither spekuliert, über Aussehen, Name, Eckdaten. Am Dienstag nun stellt der US-Autobauer sein erstes vollelektrisches Modell für Europa in Köln vor. Es ist die wohl wichtigste europäische Neuheit des US-Autobauers seit Jahren und sie wird mit viel Spannung erwartet.

Am Dienstag um 13 Uhr wird Ford-Chef Martin Sander den neuen E-Ford auf dem Werksgelände in Köln-Niehl vor der Belegschaft enthüllen. Ford besitzt bislang noch keinen eigenen rein elektrischen PKW im Portfolio. Es gibt lediglich einen elektrischen Mustang als Importmodell aus den USA. Das soll sich jetzt ändern. Gebaut wird der Pkw in Köln, wo das Werk derzeit für die Ära der Elektromobilität umgerüstet wird.

Nach der Sommerpause soll der Werksumbau zum Ford Cologne Electrification Center abgeschlossen sein. Ab Herbst soll die Produktion dann auf vollen Touren laufen. Insgesamt zwei Milliarden Dollar investiert der Konzern in den Standort am Rhein.

Erstes E-Auto von Ford in Europa: SUV mit fünf Sitzen

Bislang bekannt ist, dass der neue E-Ford ein „Mid-Size-SUV“ mit fünf Sitzplätzen sein wird. Mit Blick auf den Namen ist bislang noch nicht viel durchgedrungen. Denkbar ist nach Einschätzung von Branchenkennern allerdings, dass es eine Anlehnung an ein US-Modell geben könnte. Auch optisch seien Anlehnungen an ein US-Vorbild denkbar.

Ford arbeitet derzeit daran, sein Image mehr in Richtung „adventourous spirit“ – also „Abenteuergeist“ auch mit Blick auf seine amerikanischen Wurzeln zu verändern. Gebaut wird das neue Modell auf dem „Modularen E-Antriebsbaukasten“ (MEB) des Wolfsburger Volkswagen-Konzerns. Konzipiert wurde es dann im Entwicklungszentrum in Köln-Merkenich.

Ford will bis 2029 insgesamt 1,2 Millionen E-Autos in Köln bauen

Ein zweites, möglicherweise größeres Modell soll 2024 ebenfalls von Köln aus an den Start gehen. In den nächsten sechs Jahren bis 2029 will der US-Autobauer insgesamt 1,2 Millionen E-Autos in Köln bauen. Die Ära des Verbrenners soll bis 2030 enden. Dann will der Konzern in Europa nur noch elektrische Pkw auf den Markt bringen.

Außerdem hatte sich Ford im Zuge seiner Neuausrichtung vor einigen Jahren entschieden, sich aus dem Kleinwagensegment, das nur geringe Margen bringt, zurückzuziehen und stattdessen auf profitbringende SUVs und leichte Nutzfahrzeuge zu setzen.

Ford: Weniger Modelle und Jobabbau

In diesem Juni läuft deshalb in Köln die Produktion des Verbrenner-Kleinwagens Fiesta aus. 2025 wird auch der Bau des Focus im Werk in Saarlouis eingestellt. Die Zukunft des Werkes an der Saar ist ungewiss. Wie kaum ein anderer Autobauer streicht Ford in Europa seine Verbrenner-Palette zusammen. Die Vans B-Max und C-Max wurden ebenso eingestellt wie der Mittelklassewagen Mondeo. Im Frühjahr endet der Bau der Vans S-Max und Galaxy.

In Folge der Transformation zur E-Mobilität werden auch erneut massiv Stellen gestrichen. In ganz Europa werden bis Ende 2025 insgesamt 3800 Arbeitsplätze entfallen, am Standort Köln 2300 – und dies vor allem in der Produktentwicklung für künftige Fahrzeuge. Elektroautos sind deutlich weniger komplex als Verbrenner-Pkw ist ein Teil der Begründung, der zweite das deutlich geringere Produktportfolio, mit dem Ford künftig plant.

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