Kia

Kia Sportage

Kia Sportage Plug-in-Hybrid im Dauertest: Teil 3

Nach knapp drei Monaten und gut 4.000 Kilometer fällt der Abschied vom geliebten Familien-SUV schwer

kia sportage plug-in-hybrid im dauertest: teil 3

Und schon verlässt uns der alles in allem wirklich gelungene Kia Sportage Plug-in Hybrid nach knapp unter viertausend Kilometern und drei Monaten wieder. Zum Abschied gab’s sogar ein Küsschen auf die Motorhaube von meinem 5-jährigen Filius, und auch meine bessere Hälfte meinte abschließend zum Sportage wortwörtlich: “Schade, dass der Kia wieder weg ist. Den fand ich wirklich toll und mochte ihn.”

Aber warum hinterlässt der Sportage Dauertester so einen bleibenden Eindruck bei meiner Familie? Vielleicht wegen der schicken Außenfarbe “Blue Flame” oder dem futuristischen Design mit den scharf gezogenen Linien und dem weit aufgerissenen Kühlergrill? Dies würde zumindest die Einstellung von meinem Sohn, der mich täglich mit Lego-Ninjago-Begriffen oder verschiedensten Dinosaurier-Spezies bombardiert, erklären.

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Und meine Frau? Vermutlich gefiel ihr die fehlerfreie Verarbeitung und die hochwertige Ausstattung im Innenraum gepaart mit den kaum wahrnehmbaren Fahrgeräuschen im reinen EV-Modus. Wobei es dem Sportage nun ja auch nicht unbedingt an Kraft mangelt.

Immerhin wuchten der 1,6-Liter große Vierzylinder-Turbobenziner und der Elektromotor gemeinsam bis zu 265 PS und 350 Newtonmeter an Drehmoment auf alle vier Räder. Mit seinem permanenten Allradantrieb und dem intelligenten “Terrain Mode” ist somit selbst bei schlechtestem Wetter und miserabelster Straßenbeschaffenheit gewährleistet, dass wir zum geliebten Pferdchen und seinem Stall kommen.

Apropos Pferdchen, auch den monatlich wiederkehrenden Job des “Boxeneinstreu-Transports”, wie ihn auch schon der Opel Grandland Hybrid bewerkstelligen musste, erfüllt der Sportage PHEV ohne Mühe. Ordentliche zehn 19-Kilo-Gebinde Einstreu fanden im maximal 1.715 Liter fassenden Kofferraum des Sportage problemlos Platz, wobei ein bis zwei weitere sicher auch noch reingepasst hätten.

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Aber bleiben wir noch kurz beim Kofferraum, beziehungsweise genauer gesagt bei der elektrischen, intelligenten Heckklappe: In unserem letzten Dauertest-Zwischenbericht hatte ich das automatische Öffnen der Heckklappe teilweise bemängelt und in seltenen Situationen als nervig bezeichnet.

Kia hatte uns darauf aufmerksam gemacht, dass dies eventuell ein technisches Problem sein könnte und so natürlich nicht beabsichtigt sei in der Funktion. Im Endeffekt haben hier wohl einfach sehr viele unterschiedliche Ereignisse zusammengepasst, weswegen ich von der Heckklappe unbeabsichtigt “angebumst” wurde – denn ein Blick in die Betriebsanleitung verrät die vielfachen Bedingungen, die gegeben sein müssen.

Betriebsbedingungen

  • Nach 15 Sekunden, wenn alle Türen geschlossen und verriegelt sind
  • Länger als 3 Sekunden im Erkennungsbereich
  • Abziehen des Ladesteckers

Nicht-Betriebsbedingung(en)

  • Der Smart-Key wird innerhalb von 15 Sekunden nach dem Schließen und Verriegeln der Türen erkannt und bleibt erkannt
  • Der Smart-Key wird innerhalb von 15 Sekunden nach dem Schließen und Verriegeln der Türen erkannt und befindet sich 1,5 m vom Vordertürgriff entfernt (für Fahrzeuge mit Begrüßungsleuchte)
  • Eine Tür ist nicht verriegelt oder geschlossen
  • Der Smart-Key befindet sich im Fahrzeug
  • Das Fahrzeug wird aufgeladen

Aber nun weg vom Kofferraum und der intelligenten Heckklappe und hin zum Innenraum. Dieser zeigt sich genauso „luftig“ wie das Heckabteil und strotzt vor hochwertiger Material-Qualität und einer fehlerfreien Verarbeitung. Angenehm sind die größtenteils weichen Oberflächen und die hochwertigen Materialien, welche im Kia-Interieur zur Geltung kommen.

Hervorzuheben sind hier zum Beispiel der gepolsterte Knieschutz an den Türinnenverkleidungen oder die äußerst bequemen Ledersitze mit anschmiegsamem Veloursleder im oberen Bereich der Rückenlehnen.

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Auch sonst gibt’s im Innenraum kaum etwas zu mäkeln: Alle Anzeigen sind auf dem volldigitalen Kombiinstrument problemlos ablesbar und lassen sich nach belieben konfigurieren. Ebenso der Multimedia-Touchscreen – welcher gemeinsam mit dem Kombiinstrument eine geschwungene Display-Einheit bildet – funktioniert reibungslos und reagiert auf sämtliche Berührungen prompt.

Mit der “Multi-Mode-Bedienleiste” unterhalb lässt sich ziemlich intuitiv zwischen Infotainment und Klimatisierung umswitchen, ohne eine große Mehrzahl an Tasten benutzen zu müssen. Guter Hinweis seitens Kia: bei längerem Drücken der Betriebsmodi-Taste lässt sich die bevorzugte Ansicht, ob Klimatisierung oder Entertainment, als Standardbetrieb einstellen. Will man also nur kurz die Temperatur im Innenraum verändern, springt die Anzeige der Bedienleiste nach einigen Sekunden wieder automatisch auf die Entertainment-Ansicht zurück.

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Pluspunkte gibt es auch für die ausgereiften Assistenzsysteme an Bord, welche ohne Komplikationen ihren Dienst verrichten und keinerlei überempfindlichen Warnungen oder Lenkeingriffe hervorrufen. Adaptiver Tempomat samt Stau- und Autobahnassistent, ein aktiver Spurhalteassistent, ein Frontkollisionswarner, zur Erkennung von Fußgänger und Radfahrern, ein Müdigkeitswarner sowie ein Insassenalarm für den Fond sind beim Sportage PHEV bereits in der Basisversion serienmäßig.

Ebenso stets mit an Bord sind eine Klimaautomatik, Parksensoren vorne und hinten samt Rückfahrkamera und als letztes Highlight – für die kälteren Tage im Jahr – eine Lenkradheizung mitsamt beheizten Sitzen sowohl für Fahrer und Beifahrer als auch für die Fondpassagiere. Grandios!

Außerdem hält der Sportage mit dem All-Terrain Mode drei verschiedene Offroad-Fahrprogramme bereit, um auch mal abseits befestigter Straßen durchzukommen. Per Drehregler lässt sich der Allrad-Modus in die Einstellungen für Matsch, Schnee oder sandigen Untergrund wechseln, je nachdem welcher Modi den jeweiligen Bedingungen am besten entspricht.

Wer dann vor dem Problem steht, seinen Sportage direkt in einer riesigen Matschpfütze geparkt zu haben, der greift einfach auf den Remote-Parkassistent zurück und manövriert das SUV nahezu lautlos mit dem Funkschlüssel vorwärts oder rückwärts. Leider gibt es das Feature allerdings nur im sogenannten “DriveWise-Park-Plus-Paket” für stattliche 1.390 Euro Aufpreis.

Macht aber nichts, denn mit im Paket sind ebenso nützlichere Dinge wie der aktive Totwinkelassistent mit Blind Spot View (in die Seitenspiegel integrierte Kameras, welche beim Blinken das digitale Bild direkt in das Tacho-/Drehzahldisplay einblenden – kannten wir bereits aus dem Kia Sorento), ein Querverkehrswarner, ein Ausstiegsassistent, ein Auspark-Kollisions-Vermeidungsassistent als auch die wirklich empfehlenswerte 360-Grad-Rundumsichtkamera.

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Kommen wir abschließend zum Preis: Unser Kia Sportage Plug-in Hybrid verfügt neben der Serienaustattung noch über das Spirit-Paket (3.700 Euro Aufpreis) und startet so bei einem Preis von 48.090 Euro. Mit dabei sind hier bereits eine Vielzahl an technischen Assistenten und Ausstattungsmerkmalen, jedoch nicht die einfarbige Lackierung in “Blue Flame” für 620 Euro, sowie das aufpreispflichtige Leder-Paket (1.490 Euro), das DriveWise-Park-Plus-Paket (1.390 Euro) sowie, zu guter Letzt, das Sound-Paket (590 Euro).

Letzteres gibt es allerdings auch nur in Verbindung mit dem DriveWise-Paket, was wir ziemlich schade finden. Der Klang aus der Harman/Kardon-Soundanlage ist nämlich wirklich vorzüglich und macht den Sportage mit seinen acht Lautsprechern und der externen Endstufe zu einem kleinen Mini-Konzertsaal, aber sei’s drum. Alles in allem stand unser Sportage also ziemlich vollausgestattet da, einzig ein Panorama-Glasschiebedach für 990 Euro und die teurere GT-Line wären noch drin gewesen, was den Gesamt-Testwagenpreis auf stolze 52.180 Euro hievt.

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Ein Opel Grandland Hybrid4, allerdings mit mehr Systemleistung als der Sportage, beginnt ähnlich konfiguriert bei knapp unter 55.000 Euro, also fast 3.000 Euro Mehrkosten. Der Ford Kuga Plug-in Hybrid – mit etwas weniger Leistung und gleichzeitig einem durstigeren Motor als der Sportage – liegt preislich dagegen ziemlich genau auf demselben Niveau. Und ein VW Tiguan eHybrid? Der ist aktuell jedoch nicht individuell bestellbar, kostete aber nach den zuletzt gesichteten Preislisten drei bis viertausend Euro mehr.

Insofern bietet Kia mit dem Sportage Plug-in Hybrid ein rundum gelungenes und design-technisch futuristisches SUV zu einem klasse Preis an. Natürlich sind über 50.000 Euro für ein Kompakt-SUV nicht gerade wenig, vor allem wenn zum Jahreswechsel auch noch die BAFA-Förderung für Privatpersonen wegfällt.

Aber dafür stimmt beim Sportage die Verarbeitung, das Innenraum-Konzept und auch die Vielzahl an technischen Assistenzsystemen. Und vergessen sollte man auch nicht die sieben Jahre Garantie, die der Hersteller gibt.

Letztendlich, und das ist meine subjektive Meinung: Soll es ein SUV mit Plug-in-Hybrid sein, führt eigentlich kaum ein Weg am Kia Sportage vorbei, vorausgesetzt man hat die nötige Infrastruktur in Form einer Wallbox und bestenfalls einer PV-Anlage daheim vor Ort.

Manche der Extra-Pakete könnte man sich auch noch sparen, wie etwas das Leder- oder das Sound-Paket, und schon ist man auch schon bei einem Anschaffungspreis von unter 50.000 Euro. Und wer ein wenig auf den üblichen Fahrzeugportalen wie heycar oder ähnlichen sucht, findet manche Tageszulassung oder Vorführwagen nochmals sieben- bis achttausend Euro günstiger.

Kia Sportage 1.6 T-GDI PHEV AWD AT (2022)

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