Kia EV9: Intelligenter als es das Gesetz bei uns erlaubt
Und um dort nicht zum Mitläufer zu werden, sondern gleich vom Start weg den Ton anzugeben, wurde der EV9 vollgepackt mit neuester Technologie. So ist das mächtige SUV mit drei Sitzreihen etwa das weltweit erste Auto eines Herstellers diesseits der Premium-Marken, das autonomes Fahren auf Level-3-Niveau nicht nur für irgendwann später verspricht, sondern voll funktionsfähig liefern kann.
Das bedeutet in der Praxis: Bei aktiviertem “Autobahn-Staupilot” folgt der EV9 bis Tempo 50 autonom dem Auto vor sich. Er bremst, beschleunigt und lenkt selbsttätig. Wer immer hinter dem Lenkrad sitzt, darf sich dabei um andere Dinge kümmern und den Blick vom Geschehen auf der Straße abwenden. Ob E-Mails am Smartphone gecheckt oder die Kinder an Bord bespaßt werden, die Aufmerksamkeit muss nicht mehr ausschließlich dem Verkehrsgeschehen gewidmet werden.
Nicht Zukunftsszenario, sondern Realität
In Österreich, wie in derzeit allen anderen europäischen Ländern, erlaubt der Gesetzgeber die Anwendung der Level-3-Technik im normalen Straßenverkehr (noch?) nicht. Damit wird der Kia EV9 mit der entsprechenden technischen Ausstattung zum Marktstart gegen Ende des Jahres bei uns auch nicht zu bekommen sein.
Wer das Verbot durch den Kauf des Autos in Deutschland umgehen will, wird damit keine Freude haben. Denn auch mit deutscher Zulassung ist Level-3-Fahren außerhalb des deutschen Straßennetzes nicht möglich. Dafür sorgt das sogenannten Geo-Fencing über die Standortbestimmung des Fahrzeugs. Ebenfalls zu beachten: Sollte Österreich irgendwann rechtlich nachziehen, kann der eigene EV9 nicht auf Level-3-Niveau nachgerüstet werden. Die aufwändige Technik dafür muss direkt bei der Produktion des jeweiligen Modells eingebaut werden.
Strom vom Auto ins Netz
Dazu ist aber in Österreich laut Kia derzeit noch kein Stromanbieter bereit.
In Kombination mit einer von Kia gelieferten bidirektionalen Wallbox lässt sich aber immerhin der netzunabhängig von der eigenen Anlage tagsüber gesammelte Sonnenstrom am Abend am Stromzähler vorbei direkt im Haus verwenden. Dank des großen Akkus kann der Kia EV9 so nicht nur die Stromrechnung senken, sondern auch als bequeme Notstrom-Quelle bei einem Netzausfall dienen. Zumindest so lange er in der Garage steht und nicht seiner eigentlichen Bestimmung folgend als Transportmittel eingesetzt wird.
Der Kia EV9 wird bei uns gegen Ende des Jahres zu haben sein. Er wird ausschließlich mit einer dritten Sitzreihe im Fond ausgeliefert. Die zweite Reihe kann als Dreierbank oder mit zwei drehbaren Einzelsitzen geordert werden.
Weitere Fakten und technische Daten zum Kia EV9 finden sich hier:
Was den Preis betrifft, so hält man sich dazu bei Kia offiziell noch bedeckt. Bis zum geplanten Vorverkaufsstart im Sommer wird jedoch wohl klar sein, dass der EV9 angesichts der schieren Größe und technischen Ausstattung wohl nicht unter 70.000 € plus zu bekommen sein wird.