Bund und Länder hatten sich mehrmals für den sechsspurigen Ausbau der A4 östlich von Dresden ausgesprochen. Nun wird das Projekt in Berlin anders bewertet.
Bautzen. Der seit 2019 geplante sechsspurige Ausbau der A4 zwischen dem Autobahndreieck Dresden-Nord und der polnischen Grenze bei Görlitz wird nicht realisiert werden. Eine von Bund und Ländern initiierte Verkehrsprüfung habe ergeben, “dass der Bedarf für den Ausbau östlich von Dresden leider nicht besteht”, teilte der Ostbeauftragte der Bundesregierung, Carsten Schneider, auf Anfrage von Sächsische.de mit.
Weder das Bundesverkehrsministerium noch der Freistaat haben die Ergebnisse der Untersuchung durch die Deutschen Einheit Fernstraßenplanung und -bau GmbH bislang bestätigt. Vom sächsischen Verkehrsministerium hieß es, eine fachliche Bewertung und Einschätzung könne bislang nicht erfolgen, da die Untersuchungsergebnisse noch nicht vorlägen, der Ausbau sei aber weiterhin ein Anliegen des Freistaats.
A4-Ausbau: Sachsen wusste seit Oktober Bescheid
2019 hatten und Bund und Freistaat ursprünglich grünes Licht für den sechsspurigen Ausbau gegeben. Auch danach hatte der Bund immer wieder positive Signale ausgesendet, im September vergangenen Jahres wurde der Ausbau sogar auf drei Abschnitte zwischen Dresden, Pulsnitz, Bautzen und Görlitz konkretisiert.
Auf der A4 fahren im Schnitt täglich 40.000 Fahrzeuge, davon rund ein Drittel Schwerlastverkehr. Laut Autobahn GmbH nehme die Verkehrsdichte in Richtung Grenze aber immer mehr ab, der meiste Verkehr balle sich im Raum Dresden.
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