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Kamaz 6290: Stadtbus mit Brennstoffzellen aus Russland

Basis ist eine batterieelektrische Version, doch die Wasserstoff-Variante hat deutlich mehr Reichweite

kamaz 6290: stadtbus mit brennstoffzellen aus russland

Die IAA Mobility mag die wichtigste Fahrzeug-Messe dieses Herbstes sein, die einzige ist sie nicht: Parallel findet vom 7. bis 11. September in Moskau die Comtrans 2021 statt, eine Fachmesse zum Thema Nutzfahrzeuge. Dort wird der russische Brennstoffzellen-Stadtbus Kamaz 6290 präsentiert.

Ein Stadtbus mit Kamaz-Schriftzug fährt auch in München auf der Blue Lane zwischen Messezentrum und Münchner Innenstadt, wie wir am heutigen Mittwoch in der Nähe des Königsplatzes gesehen haben. Dabei könnte es sich allerdings auch um eine Elektroversion gehandelt haben.

Bildergalerie: Kamaz 6290 (FCEV-Stadtbus)

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Denn die Basis für den Kamaz 6290 ist der Kamaz 6282, ein Bus mit rein batterieelektrischem Antrieb; dieser ist bereits seit drei Jahren in Moskau im Einsatz. Während die batterieelektrische Variante eine Reichweite von 70 Kilometern hat, schafft die Version mit Brennstoffzellen-System dreimal so viel, nämlich 250 Kilometer. Deswegen ist der Bus auch für den Überlandverkehr geeignet, so der Hersteller.

Der Wasserstoff wird in sechs Druckflaschen auf dem Dach mitgeführt. Im Falle eines Lecks kann das Gas so noch oben entweichen und gelangt nicht in den Innenraum. Die Leistung des Stacks beträgt 45 kW, für den Antrieb sorgt eine elektrische Portalachse vom deutschen Zulieferer ZF. Die Höchstgeschwindigkeit beträgt 80 km/h. Wie der Elektrobus ist auch die FCEV-Version für Umgebungstemperaturen von -40 bis +40 Grad geeignet, verspricht Rostec.

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Der 12,40 Meter lange Bus wiegt 19 Tonnen und bietet Platz für 80 Fahrgäste, wovon 33 sitzen können. Die Karosserie besteht aus hochfestem Stahl und sicherem Kunststoff, der die erforderliche Haltbarkeit und Sicherheit in Notfällen gewährleistet. Fahrgestell und Karosserie werden bei NEFAZ hergestellt, einer Tochter von Kamaz in Baschkirien. Die Gasflaschen auf dem Dach werden im Forschungs- und Technologiezentrum von Kamaz installiert.

Der Innenraum besitzt eine Zwei-Zonen-Klimaanlage, einschließlich eines separaten Systems für die Fahrerkabine. Eine Rampe sorgt dafür, dass auch Menschen mit eingeschränkter Mobilität den Bus benutzen können.

“Im Jahr 2022 wollen wir einen Prototyp eines Kamaz-Wasserstoff-Brennstoffzellenbusses auf den Straßen Moskaus unter realen Bedingungen testen,” sagt Chefingenieur Andrei Savinkov. Voraussetzung sind die Installation von Wasserstoff-Tankstellen und dass die Stadt Moskau Interesse hat.

Die Marke Kamaz gehört Rostec, einem der größten russischen Staatsunternehmen. Zu dem Konzern gehören auch im Westen bekannte Marken wie AvtoVAZ (der Firma hinter Lada), Kalashnikov und andere. Fast ein Drittel der Einnahmen des Unternehmens stammt aus dem Export von Hightech-Produkten.

Quelle: Rostec (per E-Mail)

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