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Ein Jeep mit Elektroantrieb? Da rümpfen echte Offroad-Fans die Nase. Wo bitte schön soll es in der Wildnis, Wüste oder Savanne Steckdosen geben? Da trifft es sich, dass rund 98 Prozent aller Modelle dieser Fahrzeuggattung solche Regionen ohnehin meiden. So kann Jeep als erster Geländewagenhersteller nun auch ruhigen Gewissens sein erstes vollelektrisches Modell Avenger präsentieren.
Elektrische Stärken
Das Mini-SUV erfüllt mit kompakten Maßen, hübschem Design, ordentlicher Reichweite sowie einer ansehnlichen Komfortausstattung alle Voraussetzungen, um sich im Großstadtdschungel zu behaupten. Und dort möglicherweise sogar den einen oder anderen grünen Applaus einzufahren. Denn was braucht man, um im Kriechgang über Stock und Stein zu klettern, sich ganz sachte den Hang rauf oder runter tastet oder durch Motorhauben, hohe Wasserstellen watet? Bullige Traktion von der ersten Umdrehung an. Und genau das ist ja inzwischen die viel zitierte und oft bewunderte Spezialität eines Elektromotors. Auch die Vorstellung, sich lautlos in der Natur zu bewegen, statt sie mit einem nagelnden Diesel aufzuschrecken, hat durchaus etwas Sympathisches.
Abmessungen
Innenraum
Auch das Interieur gefällt auf Anhieb mit einem durchgehenden, über die gesamte Breite gestreckten Instrumententräger, der alle Bedienelemente, die Lüftungsauslässe, Ambientelicht und den zentralen Touchscreen mit 26 Zentimetern Bildschirmdiagonale enthält. Der untere Teil ist zum größten Teil Ablageraum. Inklusive der geräumigen Zentralkonsole biete der Avenger hier bis zu 34 Liter Stauraum. Der Mitteltunnel ist flexibel und modular aufgebaut und kann je nach Größe der Gegenstände verschoben oder sogar entfernt werden, um Platz für größere Gegenstände zu schaffen. Auch der Kofferraum gehört mit 380 Litern zu den größten im Segment. Er lässt sich durch eine sensorgesteuerte, elektrisch angetriebenen Heckklappe öffnen und über eine 72 Zentimeter tiefe Ladekante bequem füllen.
Infotainment & Sicherheit
Das Infotainment-System mit 10,25-Zoll-Touchscreen ist immer Serie, das digitale Kombiinstrument in zwei Varianten mit 17,8 und 26 Zentimeter Display-Diagonale erhältlich. Dazu gibt es eine TomTom-Navigation mit natürlicher Spracherkennung sowie Over-the-Air-Updates. Per App können Avenger-Besitzer die Position orten, die Türen ver- und entriegeln, den Batteriestand prüfen und das Fahrzeug aufladen. Auch in punkto Sicherheit ist der Avenger bei den Kleinwagen-SUV ganz vorne mit dabei. So erfüllt er die Anforderung für autonomes Fahren nach Level 2 mit automatischer Steuerung von Geschwindigkeit, Abstand und Spurhaltung in der Kombination von adaptiver Cruise Control mit Spurhalte-Assistent. Dazu gesellen sich ein Stau- und autonomer Bremsassistent, 360 Grad-Parksensoren mit aktiver Einparkhilfe und eine 180-Grad-Rückfahrkamera mit Drohnensicht. Anders als seine Markenbrüder muss er jedoch auf einen Allradantrieb verzichten. Doch eine Trailhawk-Version ist schon in Vorbereitung. Die klassischen Offroad-Eigenschaften wie 20 Zentimeter Bodenfreiheit oder Böschungswinkel von 20 Grad vorn und 32 Grad hinten bringt der Avenger jedenfalls schon mal mit. Im Großstadtdschungel lassen sich damit schon mal hohe Bordsteinkanten oder steile Tiefgaragenauf- und abfahrten ohne Schrammen bewältigen. Eine Bergabfahrhilfe sowie das Selec-Terrain-System mit den Fahrprogrammen Sand, Mud (Schlamm) und Snow (Schnee) hingegen scheinen für eine Fronttriebler hingegen noch etwas überambitioniert. Eco, Normal und Sport passen dagegen gut in den urbanen Alltag.
Reichweite & Leistung
Ausstattung & Marktstart
Bereits am 17. Oktober hat Jeep den Konfigurator für den Avenger geöffnet, zunächst nur in einer 1stEdition, die mit einer nahezu kompletten Ausstattung einem künftigen Topmodell entspricht. Dazu gehören unter anderem Voll-LED-Scheinwerfer, das digitale Cockpit, das Infotainment-System mit 10.25-Zoll-Touchscreen, Ambientebeleuchtung, Smartphone-Integration samt Ladepad, Assistenzpaket Level 2 inklusive Stau-Assistent, sensorgesteuerte Heckklappe, 18-Zoll-Leichtmetallräder und Zweifarblackierung. Kostenpunkt: 39.900 Euro oder 349 Euro monatliche Leasingrate. Dennoch sind allein in Deutschland bislang 3000 Reservierungen eingegangen, in Europa sind es schon 10.000. Die ersten Auslieferungen sind für das zweite Quartal 2023 geplant. Scheint, als ob der erste vollelektrische Jeep ein Erfolgstyp werden wird – ganz ohne Ausflug ins Gelände.