So gut wie alle Jeep sind mittlerweile teilelektrisch unterwegs, aber noch keiner fährt vollelektrisch. Der Avenger soll das jetzt ändern – er steht auf einer ganz neuen Plattform. Sitzprobe!
- Jeep Avenger erst mal nur mit Frontantrieb, Allradversion folgt (Update!)
- Jeep rechnet mit 390 Kilometer WLTP-Reichweite
- Der Innenraum soll praktisch sein – und robust
- Der Avenger trägt Überraschungen in sich
Wer Fans hat, hat Erfolg – und spürt eine gesunde Portion Leistungsdruck. “Ist das noch ein echter Jeep?” Diese Frage muss sich jedes neue Modell der Traditionsmarke gefallen lassen. Der neue, gerade mal 4,08 Meter lange Avenger revolutioniert aber tatsächlich gleich in mehrfacher Hinsicht die Modellpalette!
Erstens hat er technisch gesehen mit keinem seiner Geschwistermodelle noch etwas zu tun. Er steht auf der EMP2-Plattform – schließlich ist Jeep seit knapp zwei Jahren Mitglied im neu gegründeten Stellantis-Konzern. Weil das Design zu diesem Zeitpunkt eigentlich bereits fertig war, musste der Avenger noch mal von links auf rechts gedreht, also noch einmal an die neue Basis angepasst werden.
Jeep Avenger erst mal nur mit Frontantrieb, Allradversion folgt (Update!)
Zweitens ist der Avenger der erste vollelektrische Jeep überhaupt. Technisch bedeutet das: 156 PS, 260 Newtonmeter Drehmoment und – wie bei den Plattformgeschwistern Opel Astra und Peugeot 308 – Frontantrieb. Aber auch eine Allradvariante vom Avenger wird kommen – die gibt es im Moment allerdings nur als Studie Avenger 4xe.
Optisch unterscheidet sich der Avenger 4xe vor allem in puncto Bereifung vom Fronttriebler, das Schuhwerk ist deutlich grobstolliger. Dazu erhöht sich der Böschungswinkel vorne auf 21 Grad, hinten auf 34 Grad – die Bodenfreiheit fällt mit über 200 Millimetern ebenfalls größer aus. Was der serienmäßige Allrad-Avenger leisten und kosten wird, verrät Jeep noch nicht.
Jeep rechnet mit 390 Kilometer WLTP-Reichweite
Die kompakten Abmessungen des Avenger dürften einen Geländeeinsatz auf jeden Fall eher begünstigen als behindern. Jeep verspricht 20 Grad Rampenwinkel, 20 Grad Böschungswinkel vorne und 32 Grad hinten, die Bodenfreiheit soll immer mindestens 200 Millimeter betragen. Auch das Gewicht bleibt mit rund 1540 Kilo für ein Elektroauto im Rahmen.
Apropos Strom: 390 Kilometer WLTP-Reichweite peilt Jeep an, der Akku fasst 54 Kilowattstunden, 51 Kilowattstunden davon sind nutzbar. An eine 100 Kilowatt-Ladesäule angestöpselt, ist er in 24 Minuten von 20 auf 80 Prozent aufgeladen.
Der Innenraum soll praktisch sein – und robust
Dazu hat Jeep überall große Ablagen untergebracht. Eine zieht sich offen über den gesamten Armaturenträger, eine andere sitzt zentral unter den Knöpfen für die Fahrstufen. Hartes Plastik? Gibt es reichlich, aber daran stören sich Fans der Marke traditionell recht wenig. Jeep verspricht, dass das Armaturenbrett besonders leicht zu reinigen sein soll.
Der Kofferraum des Avenger fasst 380 Liter, die Ladekante liegt 720 Millimeter hoch. Damit befindet er sich ungefähr auf Niveau des VW Golf; ausreichend also für eine kleine Familie.
Der Avenger trägt Überraschungen in sich
Wer mit einer Taschenlampe von innen gegen die Heckscheibe leuchtet, findet oberhalb des Heckwischers die Silhouette eines Gebirges. Auf dem Dach des Avenger wartet ein kleiner Marienkäfer. Wir sind uns sicher, noch nicht alles entdeckt zu haben. Die Produktion des Avenger startet im Dezember 2022, die Preise sollen inklusive Förderung bei ungefähr 30.000 Euro starten. Auf den Bildern zu sehen ist die vollausgestattete “First Edition”, die bei ungefähr 40.000 Euro starten soll.