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Jaguar-Land-Rover-Entwicklungschef will „die Gewichtsspirale umkehren“

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Bild: Jaguar Land Rover

Der Entwicklungsvorstand von Jaguar Land Rover Thomas Müller hat mit Auto Motor und Sport über die Elektrifizierung des britischen Konzerns gesprochen. Jaguar soll ab 2025 nur noch Elektroautos und noch luxuriösere Modelle verkaufen. Land Rover soll langsamer, aber ebenfalls umfassend elektrifiziert werden.

Die weitere Elektrifizierung der beiden Marken ist zentraler Bestandteil der 2021 vorgestellten „Reimagine“-Strategie. Jaguar hat schon 2018 mit dem I-Pace sein erstes Elektroauto eingeführt, seitdem aber nur noch neue Plug-in-Hybride. Bei Land Rover gibt es bisher maximal Teilzeit-Stromer. Das soll sich demnächst aber ändern.

Land Rover bringt laut Müller 2024 einen elektrischen Range Rover. Für Jaguar bekräftigte er, dass die Marke zukünftig ausschließlich vollelektrische Modelle bauen wird. Dabei profitiere der Konzern von den Erkenntnissen mit dem I-Pace sowie den generellen Fortschritten der Technik. „Wenn also unsere neuen Modelle kommen, dann werden die herausragend sein“, versprach der Entwicklungschef.

Bisher ist vor allem die Nachfrage nach Plug-in-Hybriden bei Jaguar Land Rover „immens“, erklärte Müller. Auch diese würden weiterentwickelt und beispielsweise der Range Rover in der teilelektrischen Ausführung mit Stecker 114 Kilometer nur mit Strom fahren können.

Mit Blick auf den vollelektrischen Range Rover stellte Müller sowohl eine „Benchmark“-Reichweite für das Segment als auch möglichst schnelles Laden in Aussicht. „Das ist ja genau die Herausforderung. Natürlich ist die Reichweite bei einem derart großen und schweren Auto begrenzt. Also müssen wir auch schnell laden können.“ Dafür erhalte das Modell unter anderem ein 800-Volt-System.

Große Sprünge bei der Batterietechnologie etwa durch die in noch Entwicklung befindlichen Festkörperakkus erwartete Müller vorerst nicht. Er setzt darauf, die bestehende Lithium-Ionen-Batterietechnologien zu optimieren. Dazu gehören auch Verbesserungen aufseiten der Software, vor allem mit Blick auf die Schonung der Batteriezellen.

Für die Zukunft kann sich der Entwicklungsvorstand zudem den Einsatz von Wasserstoff-Brennstoffzellen-Antrieben vorstellen. Dadurch könnte ein Teil des Batteriegewichts durch einen anderen Energieträger ersetzt werden. Das sei vor allem bei Nutzfahrzeugen sinnvoll, aber auch für Jaguar Land Rover eine Option.

Langfristig sieht Müller es bei Elektroautos als Aufgabe der Entwickler, das durch die massiven Batterien und dadurch nötigen Anpassungen hohe Gewicht der Fahrzeuge wieder zu reduzieren. Das könnte einerseits durch eine höhere Energiedichte der Akkus gelingen, andererseits durch eine geringere Reichweite bei entsprechend ausgerollter Ladeinfrastruktur. Es gelte aber auch, die Gesamtstruktur zu optimieren.

„E-Mobilität und SUV ist für alle eine Herausforderung, vor allem mit Hinblick auf die 3,5-Tonnen-Gewichtsgrenze bei den Pkw-Führerscheinen“, so Müller. „Also muss man die Gewichtsspirale umkehren.“

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