Wenn die Straßen der Stadt etwas ruppiger sind oder Sie mit dem E-Scooter auch mal abseits geteerter Wege über einen Trampelpfand rollern wollen, könnte der IO Hawk Exit Cross MAXX die erste Wahl sein. Hier ist der Test des Gelände-Rollers.
- Testfazit
- IO Hawk Exit Cross MAXX: Bockstarke Ausstattung
- IO Hawk Exit Cross MAXX: Fahren, nicht tragen
- Fahrverhalten: IO Hawk Exit Cross MAXX
- Exit Cross MAXX: Reichweite und Bodenfreiheit
- Exit Cross MAXX-imal 20 km/h legal
- Test-Fazit: IO Hawk Exit Cross MAXX
Testfazit
Der MAXX kann alles besser als der Exit Cross. Vor allem beschleunigt er nun wie man es erwartet. Bei Komfort und Ausstattung lässt der Offroad-Scooter keine Wünsche offen. Es gibt kaum einen komfortableren eScooter, wenn die Straße mal etwas unwegsam wird. Nur die einklappbaren Lenkerenden dürften im Betrieb gern strammer sitzen. Zum Tragen ist der IO Hawk Exit Cross MAXX ein Flop, zum Fahren top!
Pro
- Souveräne Fahrleistungen
- Gute Reichweite
- Hoher Komfort
- Starke Bremsen
- Blinker und Bremslicht
- Großer Tacho, Licht und Ständer
- Wegfahrsperre und GPS Tracking
Kontra
- Sehr schwer (zu tragen)
- Wackelige Lenkerenden
- Mit leerem Akku schwer fahrbar
- Kleiner Lenkeinschlag
Der IO Hawk Exit Cross ist das SUV unter den Elektro-Scootern. 2019 konnte er im E-Roller-Vergleichstest mit den besten mithalten, aber der bullige E-Scooter hat auch seine Schwächen. Der Praxis-Test von COMPUTER BILD zeigt, ob der neue IO Hawk Exit Cross MAXX nur teurer oder auch besser geworden ist.
IO Hawk Exit Cross MAXX: Bockstarke Ausstattung
Ganz schön was los am einklappbaren Lenker: Auf Tour brauchen Sie vor allem den Drehgriff, gelegentlich die Bremsen und als guter Fahrer die Blinker.
Der IO Hawk Exit Cross MAXX kommt von Haus aus mit Blinkern. Das ist bequem und kommt der Sicherheit zugute, weil die Richtungsanzeige mit nur einer Hand am Lenker eine wackelige Angelegenheit ist.
Der Tacho ist bei Sonneneinstrahlung mitunter etwas schwer ablesbar. Per Tastendruck kann man die Helligkeit erhöhen.
IO Hawk Exit Cross MAXX: Fahren, nicht tragen
Bei den Ausmaßen und dem Gewicht hat sich im Vergleich zum bisherigen Exit Cross nicht viel getan. Wer den Roller auch nur gelegentlich tragen muss, weil einige Treppen auf der Route liegen oder man im dritten Stock ohne Aufzug wohnt, sei hiermit gewarnt! Fahrbereit kann man den Brummer nicht vernünftig anpacken und auch zusammengeklappt lösen sich die 24 Kilogramm nicht in Wohlgefallen auf. Der mitgelieferte Tragegurt zeugt allenfalls vom Humor der Entwickler. Das mag mal für ein Foto gehen, ist aber sonst Typen wie Dwayne Johnson vorbehalten. Bei IO Hawk klingt das dann so: “Ein Tragegurt zum bequemen tragen über die Schulter ist inklusive.” Jo! Viel Spaß! Immerhin ermöglicht es der Klappmechanismus, den Exit Cross MAXX im Auto zu verstauen, wobei er quer trotz einklappbarer Lenkerenden längst nicht in jedes Auto passt. Dank Schnellspanner findet jeder – nun ja – schnell die passende Lenkerhöhe, der das Zuladungslimit von 120 Kilogramm einhält. Selbst Kinder führen mühelos mit dem MAXX durch die Gegend, wenn sie denn dürften. Einzig der zu kleine Lenkeinschlag erschwert das Rangieren.
Trotz pfiffigem Klappmechanismus für die Lenkergriffe passt der IO Hawk Exit Cross MAXX nicht ohne weitere Umbaumaßnahmen in einen Kleinwagen wie den VW Polo.
Fahrverhalten: IO Hawk Exit Cross MAXX
Der IO Hawk Exit Cross MAXX ist vorn …
… und hinten gefedert.
Exit Cross MAXX: Reichweite und Bodenfreiheit
Solange man auf dem hohen, schweren Roller nicht selbst für Vorschub sorgen muss, legt der Exit Cross MAXX ein souveränes Fahrverhalten an den Tag und fühlt sich auch in der Stadt wohl. Der Akku ist mit 15,6 Amperestunden aus dem normalen Exit Cross bekannt. IO Hawk verspricht dank des neuen Batteriemanagements eine von 48 auf 52 Kilometer verbesserte Reichweite. Mit viel mehr als 40 Kilometern würden wir aber nicht kalkulieren, denn Anschieben mit leerem Akku ist kein Vergnügen. Die Gründe: der nicht besonders geringe Rollwiderstand und vor allem das hohe Trittbrett. Im Gegenzug wird man mit einer üppigen Bodenfreiheit von rund 11 Zentimetern belohnt, die für Gelassenheit sorgt. Andere tiefe Roller wie der Metz Moover setzen deutlich früher auf. Und nicht zuletzt bringen die hydraulischen Bremsen Vorder- und Hinterrad zuverlässig und stets gut dosierbar zum Stehen. Das Bremslicht warnt derweil die nachfolgenden Verkehrsteilnehmer.
Das Trittbrett ist zwar ziemlich hoch, dafür aber so groß, dass man die Füße auch nebeneinander stellen kann. Die Aufkleber machen es griffig wie Sandpapier. Das hintere Schutzblech ist nicht als Fußablage gedacht.
In der Bedienungsanleitung wird von Fahrten bei feuchter Straße abgeraten. Das käme einem Testverbot in Hamburg gleich.
Exit Cross MAXX-imal 20 km/h legal
Der IO Hawk Exit Cross MAXX erfüllt alle Zulassungsvoraussetzungen. Dazu gehört auch die Höchstgeschwindigkeit von 20 km/h. Die Haftpflichtversicherung kostet Sie rund 40 Euro pro Jahr. Sie bekommen üblicherweise ein Klebekennzeichen, das Sie auf das große Schutzblech kleben. Dann sollten Sie noch die Versicherungsbescheinigung einstecken und mindestens 14 Jahre alt sein. Dann kann es losgehen – und zwar dort, wo man sonst Rad fahren darf. Der Bürgersteig ist tabu. Ohne Radweg müssen Sie auf die Straße. Dort ist der Wohlfühlfaktor mit 20 km/h zwischen den Autos allerdings begrenzt. Ein Helm ist empfehlenswert, aber nicht verpflichtend. Der Exit Cross MAXX ist wie gehabt nach IP54 gegen Nässe und Staub geschützt. Von Fahrten auf Nässe wird in der Betriebsanleitung aus Sicherheitsgründen abgeraten. Wir hatten damit keine Probleme.
Der IO Hawk Exit Cross ist immerhin nach IP54 geschützt. Regen und Spritzwasser kann er ab.
Das Rücklicht ist jetzt ans Bordnetz angeschlossen und signalisiert auch das Bremsen.
Test-Fazit: IO Hawk Exit Cross MAXX
Tatsächlich sieht es so aus, als hätte sich IO Hawk unsere Kritikpunkte beim Exit Cross zu Herzen genommen. Der MAXX kann alles besser. Vor allem beschleunigt er nun wie man es erwartet. Die zusätzliche Federung am Vorderrad verbessert den Komfort, die Kabel sind besser verlegt, Rück- und Bremslicht sind jetzt optimal integriert, die Blinker erleichtern rücksichtsvolles Fahren, der Tacho zeigt mehr Informationen und lässt sich besser ablesen. Wegfahrsperre, Alarmanlage und GPS-Ortung sollen Langfinger abschrecken. Das könnte klappen, denn freiwillig wird wohl niemand so einen piependen MAXX wegschleppen. Nur der etwas wackelige Schnellverschluss der Lenkerenden trübt den ansonsten soliden Eindruck. Wenn der Preis nicht im Vorhinein schon ein K.o.-Kriterium ist und Sie den strammen MAXX nicht öfter tragen müssen, ist der neue Exit Cross MAXX der vielleicht souveränste E-Roller für fast jeden Untergrund. Wer ordentliche Straßen hat, bekommt gute und legale Roller aber auch schon unter 500 Euro.