Damit die Mobilität der Zukunft gelingen kann, muss jegliche Software interoperabel sein. Noch ist die Autobranche weit weg von der einen, einheitlichen Lösung. Welche Initiativen zur Standardisierung und Förderung von Open Source gibt es?
Autos stecken voller Software. Ein großer Teil ihrer Entwicklung kann durch Open Source beschleunigt werden. (Bild: Adobe Stock / Blue Planet Studio)
Wichtige Initiativen zur Standardisierung in der Autoindustrie
Automotive Grade Linux (AGL) wurde 2012 von der Linux Foundation ins Leben gerufen. Seitdem arbeiten Automobilhersteller, Zulieferer, Entwickler und andere Mitglieder der AGL-Community zusammen, um eine gemeinsame Open-Source-Plattform für die Automobilindustrie zu schaffen. Diese Plattform soll es den Herstellern ermöglichen, sicherheitskritische Funktionen wie Infotainment, Navigation, Klimatisierung und Fahrerassistenzsysteme schneller und kostengünstiger in ihre Fahrzeuge zu integrieren. Einige der bekanntesten Mitglieder von AGL sind Toyota, Honda, Mazda, Nissan, Ford, Mercedes-Benz, Audi, Intel, LG, Panasonic und Qualcomm. Durch die Zusammenarbeit innerhalb der AGL-Community soll eine standardisierte und robuste Softwareplattform entstehen, die auf den Bedürfnissen der Automobilindustrie basiert.
Autosar (Automotive Open System Architecture) wurde 2003 von einer Gruppe von Automobilherstellern und Zulieferern gegründet. Ziel von Autosar ist es, eine gemeinsame Architektur und Standards für die Softwareentwicklung in der Automobilindustrie zu schaffen. Diese Standards sollen die Entwicklung, Integration und Wartung von Software in vernetzten Fahrzeugen erleichtern und damit die Qualität und Sicherheit der Software erhöhen. Mitglieder von Autosar sind Automobilhersteller und Zulieferer wie BMW, Bosch, Continental, Mercedes-Benz, Ford, General Motors, Toyota und Volkswagen.
Die Eclipse Foundation wurde 2004 gegründet. Ihr Themenspektrum geht über die Autoindustrie hinaus. Ihr Ziel ist es, eine offene, erweiterbare und interoperable Software-Entwicklungsplattform bereitzustellen, die von einer weltweiten Community unterstützt wird. Diese Plattform soll Entwicklern Werkzeuge, Frameworks und Infrastruktur zur Verfügung stellen, um qualitativ hochwertige Softwareprodukte effizienter und schneller zu entwickeln.
Im Automotive-Bereich hat die Eclipse Foundation unter anderem die Software Defined Vehicle Working Group gestartet, um die Entwicklung von Software und eingebetteten Systemen in der Automobilindustrie zu fördern.
Zu den Mitgliedern der Eclipse Foundation zählen Unternehmen wie IBM, Oracle, Red Hat, SAP, und Fujitsu. Aus der Autoindustrie zählen unter anderem Bosch, BMW, Mercedes-Benz, Ford, GM, Honda, Hyundai, Toyota, Volkswagen und Volvo dazu.