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Infineon und Omron bieten Technik für bidirektionales Laden

Bidirektionales Laden in Japan Infineon und Omron bieten Technik für bidirektionales Laden

Eine jüngst geschlossene Partnerschaft zwischen Infineon und Omron bringt ein neues kleines und leichtes Vehicle-to-Everything-Ladesystem (V2X) für bidirektionales Laden nach Japan. Europa hingegen werkelt noch an den rechtlichen Grundlagen, um bidirektionales Laden bis zum Jahr 2025 überhaupt erst zur Marktreife zu bringen.

infineon und omron bieten technik für bidirektionales laden

Omron und Infineon haben für eine V2X-Ladelösung in Japan kooperiert. (Bild: Infineon / Omron)

Die Verantwortlichen von Halbleiterlösungsanbieter Infineon und Social-Systems-Technologie-Unternehmen Omron haben am 16. Januar 2024 ihre Partnerschaft angekündigt. Die Kombination der Stärken beider Unternehmen, GaN-basierte Stromversorgungslösungen von Infineon und Schaltungstopologie sowie Steuerungstechnologie von Omron, hat eines der kleinsten und leichtesten V2X-Ladesysteme für den japanischen Markt hervorgebracht. V2X steht für Vehicle-to-Everything und erlaubt bidirektionales Laden, bei dem das Elektrofahrzeug in der Lage ist, Energie sowohl zu empfangen als auch zurückzugeben.

Dies bietet verschiedene Anwendungsmöglichkeiten, darunter die Nutzung von Elektrofahrzeugen als mobile Energiespeicher, die das Netz bei Bedarf mit Strom versorgen können (V2G), oder die Möglichkeit, Energie mit anderen Fahrzeugen oder Infrastrukturelementen zu teilen.

Bidirektionales Laden: Japan hat die Nase vorn

In den Augen der beteiligten Unternehmen wird damit die Innovation hin zu Wide-Bandgap-Materialien (WBG) in der Halbleiter-Technologie angekurbelt. Und natürlich trägt eine V2X-Lösung ihren Teil zu einem Fortschritt des Übergangs zu erneuerbaren Energien, einer Beschleunigung der Einführung von E-Mobilität und nicht zuletzt zur Dekarbonisierung bei. Die Frage ist bei dem neuen V2X-Ladesystem freilich auch, ob es sich für den Einsatz in Deutschland oder Europa eignen könnte.

Denn während Japan bei der Entwicklung von V2X-Technologien führend ist, hoffen Regierende in Europa, das bidirektionale Laden bis 2025 zur Marktreife zu bringen.

Das teilte das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) zumindest nach einem EU-Gipfel im November 2023 mit. In Europa muss sich dabei allerdings nicht nur technologischen Herausforderungen gestellt werden. So bedarf es unter anderem einer Harmonisierung bei unterschiedlichen Netzanschlussvoraussetzungen mit Blick auf die Rückspeisung von Strom, damit ein förderlicher Rechtsrahmen für intelligentes und bidirektionales Laden geschaffen werden kann.

Es wird, so das BMWK, ein vereinheitlichtes europäisches Instrumentarium notwendig, um einerseits Netz- oder Systemüberlastungen zu vermeiden und andererseits das bidirektionale Laden überhaupt erst zu ermöglichen.

Klein, leicht, Ladeleistung von 6 kW

Zurück zur neuen Technologie von Infineon und Omron. Das V2X-System, die KPEP-A-Serie, kombiniert die CoolGaN-Technologie von Infineon mit der Steuerungstechnologie von Omron Social Solutions, heißt es von Infineon. Somit wurde das EV-Lade- und Entladesystem weiterentwickelt und ermöglicht nun bidirektionales Laden und Entladen zwischen erneuerbaren Energiequellen, dem Netz und EV-Batterien.

Die KPEP-A-Serie ist im Vergleich zu ähnlichen konventionellen Lade- und Entladesystemen um 60 % kleiner und leichter und bietet eine Ladeleistung von 6 kW. „Durch die Integration der CoolGaN-Lösung von Infineon konnte der Wirkungsgrad der V2X-Systeme bei geringer Last um mehr als 10 % und bei Nennlast um etwa 4 % gesteigert werden“, so heißt es in der Pressemitteilung. (sb)

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