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"Ich habe keine Angst": Was die BMW-Piloten über Neuzugang Rene Rast sagen

Neuer Platzhirsch? Rene Rast (Mitte) ist ab 2023 als BMW-Werksfahrer unterwegs

BMW ist im vergangenen Sommer mit der Verpflichtung von Audi-Star Rene Rast ein echter Paukenschlag gelungen. Der dreifache DTM-Champion verstärkt ab der Saison 2023 den Werksfahrerkader des Münchner Autobauers, doch wie blicken die aktuellen Piloten auf den Neuzugang?

Immerhin könnte Rast für Verschiebungen in der BMW-Hackordnung sorgen. Doch insgesamt sehen die Werksfahrer die neue Personalie positiv. “Dass er jetzt bei uns im Kader ist, ist extrem cool. Es wäre auch eine coole Geschichte, wenn wir uns irgendwann ein Auto teilen”, freut sich Philipp Eng im Gespräch mit ‘Motorsport-Total.com’.

Sheldon van der Linde, den Rast über seine Agentur Pole Promotion managt, findet es “natürlich cool, dass ein guter Kumpel von mir jetzt auch in der BMW-Familie ist.” Der amtierende DTM-Champion aus Südafrika fügt hinzu: “Ich bin gespannt, wie das aussehen wird – und ob wir in Zukunft Teamkollegen sein werden. Ich freue mich.”

Wittmann: Vielleicht bald gemeinsam mit Rast unterwegs

Und Marco Wittmann schreibt auf ‘Instagram’: “Wir hatten bisher immer harte aber faire Duelle mit viel Respekt zueinander und freue mich nun auf die Zusammenarbeit.” Gerade Wittmann und Rast galten in der DTM in der Vergangenheit immer als große Rivalen. Sie bildeten in der Class-1-Ära die Speerspitzen ihrer Arbeitgeber BMW und Audi.

Das letzte Duell auf der Strecke liegt noch nicht lange zurück: Beim Saisonfinale 2022 in Hockenheim kämpften Wittmann und Rast um den Rennsieg. Nach einem Fahrfehler von Abt-Audi-Fahrer Rast hatte Walkenhorst-BMW-Pilot Wittmann schließlich die Nase vorn. “Wir waren lange Jahre Rivalen und jetzt sind wir dann Teamkollegen”, meint Wittmann.

“Ich kenne sein Programm noch nicht. Vielleicht fahren wir auch gegeneinander. Wer weiß, wo die Reise hingeht.” Als Messlatte sieht er Rast nicht unbedingt. Aber Wittmann gibt zu: “Wenn du gegeneinander fahren solltest, dann ja. Dann will man natürlich seinen Teamkollegen schlagen. Aber vielleicht fahren wir auch in Zukunft Rennen miteinander.”

BMW-Fahrer einig: Rast wertvoll für die Weiterentwicklung

Und dann gilt es, als Team zusammenzuarbeiten. Hier hebt sich der Langstreckensport von der als Sprintserie konzipierten DTM ab: In Sachen Set-up muss der beste Kompromiss für drei oder vier Fahrer gefunden werden. “Interne Rivalen gibt es eigentlich nie. Wir versuchen alle, füreinander zu fahren. Wir arbeiten alle für BMW”, bestätigt van der Linde.

Das Teamwork-Argument ist auch ein Grund, warum Eng sich auf seinen neuen Kollegen freut: “Ich finde es super, dass Rene bei uns ist. Er hat extrem viel Erfahrung, ist in seinem Leben alles gefahren. LMP1, LMP2, GT3-Autos, Class-1-Autos. Er hat wahnsinnig viel Erfahrung, auch was die Entwicklung neuer Autos betrifft. Das kann uns helfen. Ich habe auch keine Angst.”

Dieses Know-how, das Rast in die Entwicklung von Rennfahrzeugen einfließen lassen kann, begrüßt auch Wittmann: “Er ist schnell, bringt sicherlich auch ein gewisses Wissen mit. Also kann es auch für uns als Mannschaft nur eine Bereicherung sein.” Doch noch steht nicht fest, in welchen Programmen und Serien BMW-Neuzugang Rast zum Einsatz kommen wird.

Wo platziert BMW seinen Neuzugang?

Rast hat zwar seinen Wunsch nach einem Verbleib in der DTM hinterlegt und saß auch schon im LMDh-Prototypen. Doch zumindest was die IMSA-Saison 2023 betrifft, sind die Stammplätze schon vergeben: Connor De Phillippi, Augusto Farfus und Nick Yelloly werden zusammen mit Eng alle Rennen mit dem BMW M Hybrid V8 bestreiten.

Lediglich ein Platz als dritter oder vierter Mann bei den vier Langstreckenrennen (24h von Daytona, 12h von Sebring, 6h von Watkins Glen und Petit Le Mans) wäre noch zu haben. Die Zukunft der DTM ist trotz der ADAC-Übernahme noch nicht restlos geklärt. Außerdem muss Rasts Formel-E-Engagement für McLaren berücksichtigt werden. Das erschwert die Planung zusätzlich.

BMW-Fahrer Eng ist trotzdem zuversichtlich, dass er an seinem neuen Markenkollegen auch wachsen kann. “Ein starker Teamkollege macht dich selber nur stärker. Da kann man schon genug Selbstvertrauen haben, um zu sagen: Gut, dass er da ist. Und nicht: Schlecht, dass er da ist”, findet der Österreicher.

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