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Hyundai, Kia und Genesis: OTA-Updates für alle Autos ab 2025

Konzern erklärt seine Pläne für das "softwaredefinierte Auto"

hyundai, kia und genesis: ota-updates für alle autos ab 2025

Die Hyundai Motor Group (zu der auch Kia und Genesis gehören) präsentiert ihre Pläne für das “softwaredefinierte Auto”. Danach sollen ab 2023 alle neu eingeführten Fahrzeuge Over-The-Air-Updates unterstützen – Elektroautos wie Verbrenner. 2025 sollen dann alle weltweit verkauften Fahrzeuge OTA-Update-fähig sein.

Durch die OTA-Updates soll die Software stets auf dem neuesten Stand bleiben. Darüber hinaus kann man das Auto damit auch per Download upgraden. Letzteres bezeichnet man im Fachjargon als FoD (Features on Demand), und dies geschieht natürlich gegen Gebühr. Damit ergibt sich eine neue Einnahmequelle für die HMG.

Der Konzern präsentierte seine Pläne bei einem Online-Event (siehe Video ganz unten in diesem Artikel). Als Analogie wählte man ein virtuelles, fünfstöckiges “Software-Haus”:

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Das Erdgeschoss bildet die Integrated Modular Architecture (IMA), die der Konzern bereits im März vorstellte. Die 2025 startende IMA ist die Basis für die Elektroauto-Plattformen eM und eS. Dabei soll eM verschiedenste Elektro-Pkws aller Segmente tragen und dabei zu 50 Prozent mehr Reichweite führen. Auch das autonome Fahren auf Level 3 wird unterstützt.

Die eS-Plattform dagegen wird ausschließlich für Spezialfahrzeuge (Purpose Built Vehicles, PBVs) entwickelt. Als flexible “Skateboard”-Plattform soll sie offenbar Nutzfahrzeuge gewerblicher Nutzer tragen. Die IMA soll allgemein zu einer Standardisierung und Modularisierung von Batterien und Motoren führen.

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Vereinheitlichung von Motor, Batterien und Chassis (Chart vom März 2022)

Im ersten Stock des “Software-Hauses” erklärt Hyundai seine vereinheitlichte Architektur für die vielen elektrischen und elektronischen Teile heutiger Autos. Dabei will Hyundai Elemente wie zum Beispiel die Fensterheber nicht mehr von einem eigenen Controller steuern lassen, sondern nur noch vier “integrierte” Controller haben – je einen für die Bereiche Komfort, Fahren, Infotainment und Assistenzsysteme. Für Infotainment und Assistenzsysteme sind integrierte Controller bei den neuesten HMG-Fahrzeugen bereits Stand der Technik, bis 2025 sollen auch Komfort- und Fahrfunktionen folgen.

Wieder einen Stock höher wird das neue Betriebssystem der HMG namens Connected Car Operating System (ccOS) vorgestellt. Es hat drei Bereiche: ccOS.e (für embedded) steht für das Betriebssystem, das auf den Controllern läuft. Es ist zum Beispiel für die Klimatisierung, die Türen und die Fahrfunktionen verantwortlich. ccOS.a (für ADAS) ist das Betriebssystem für die Assistenzsysteme und ihre Sensoren (wie Lidar, Radar etc.) ccOS.i schließlich steuert das Infotainment.

Im dritten Stock wird die Daten-Plattform erklärt. Diese soll die von der Fahrzeugflotte generierten gewaltigen Datenmengen kombinieren und aufbereiten, um neue Dienste zu ermöglichen. Ende 2022 sollen bereits zehn Millionen MHMG-Autos mit der Cloud verbunden sein, 2025 werden es doppelt so viele sein. Diese werden jährlich zwei Exabytes an Daten generieren, also eine Milliarde Gigabytes.

Fünf Stückwerke hat das Software-Haus von Hyundai; wenn wir das Erdgeschoss mitzählen, ist also das vierte Stockwerk das oberste. Dort erklärt Hyundai, was die neue Software-Technologie der Autofahrerin oder dem Autofahrer bringt. In der Zukunft werde man mutimodal reisen, also verschiedenste Verkehrsmittel nutzen, vom Robotaxi bis zur Drohne. All das soll offenbar mit einer einheitlichen Software möglich sein. Dazu sollen sich die Hyundai-Dienste in das Smartphone-Ökosystem eingliedern.

Insgesamt will die HMG bis 2030 nicht weniger als 18 Billionen Won (rund 13 Milliarden Euro) in die Software-Entwicklung stecken, unter anderem in ein Global Software Center. Wir sind gespannt, was sich daraus ergibt. Die Ideen zu einem softwaredefinierten Auto sind nicht neu; ähnliche Ansätze verfolgt zum Beispiel auch der VW-Konzern. Der hat allerdings bisher in Sachen Software weniger brilliert.

Im folgenden Video sehen Sie das ganze Online-Event. Es wird Koreanisch gesprochen, aber wenn Sie zu Youtube wechseln, den Ton abdrehen, und rechts unten im Video die automatische Übersetzung und dann “Englisch” oder “Deutsch” aktivieren, kommt etwas Brauchbares heraus.

Quelle: Hyundai

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