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Honda-Direktor frustriert: "Ducati ist in einigen Bereichen voraus"

Marc Marquez fordert von Honda größere Fortschritte

Die technologische Innovationskraft von Ducati und der sich einstellende Erfolg gingen Hand in Hand mit dem sportlichen Abstieg von Honda. Während Ducati in der MotoGP-Saison 2022 zwölf der 20 Rennen gewinnen konnte, schaffte es kein Honda-Fahrer auf die höchste Stufe des Podiums.

Der Motorradgigant aus Japan hat personell reagiert, doch noch muss sich zeigen, ob die Ingenieure die RC213V wieder konkurrenzfähig machen können. Zunächst will sich Honda auf grundlegende Entwicklungen konzentrieren, bevor man selbst wieder innovativ werden will.

Die letzte revolutionäre Entwicklung, die Honda in die MotoGP gebracht hat, war das “Seamless”-Getriebe, mit dem ohne Zugkraftunterbrechung die Gänge gewechselt werden. Das war im Jahr 2011 und ist mittlerweile bei allen Marken Standard.

Im Jahr 2011 stieß auch Tetsuhiro Kuwata zum MotoGP-Team. Der Japaner war damals Chef der Entwicklungsabteilung. Davor hatte er am Formel-1-Projekt von Honda mitgearbeitet und war auch in die Entwicklungen der Motorenabteilung involviert.

Seit 2016 ist Kuwata HRC-Direktor und überblickt damit alle Rennaktivitäten von Honda. Von der MotoGP bis zur Rallye Dakar. Das Prestigeprojekt in der Motorrad-WM hat nach den Niederlagen seit 2020 wieder mehr Aufmerksamkeit erhalten.

Vor den Testfahrten in Sepang (Malaysia) hat sich Kuwata zur aktuellen Situation geäußert: “Leider ist Ducati vor uns. Es ist frustrierend, dass wir Rückstand haben. Wir können es uns momentan nicht leisten, neue Dinge auszuprobieren.”

“Deswegen wollen wir diesen Trend so schnell wie möglich ändern. Das ist unser vorrangiges Ziel.” Mit welchen Entwicklungen sich die RC213V in Sepang präsentierten wird, bleibt abzuwarten. Im vergangenen November hielt Marc Marquez nach dem Valencia-Test fest, dass viel kommen muss.

Denn mit dem Motorrad vom Test Ende 2022 kann man nicht um den WM-Titel kämpfen – lauteten die mahnenden Worte von Marquez Richtung Honda. Kuwata lässt nicht durchblicken, woran Honda im Detail über den Winter gearbeitet hat.

Aber der Japaner sagt so viel: “Wenn [neue Teile] von außen nicht sichtbar sind, dann könnte man denken, dass wir nichts tun. Aber das ist nicht der Fall. Wir treten an, um neue Technologien und Ideen zu entwickeln.”

“Ducati ist einfach in einigen Bereichen, die einen großen Einfluss auf die Performance haben, voraus”, sagt Kuwata offen. Mit der Verpflichtung von Ken Kawauchi von Suzuki soll die Kommunikation zwischen Rennteam und Fabrik in Japan optimiert werden.

Kawauchi ist von Suzuki aber nicht für revolutionäre Ideen bekannt, sondern er verfolgte bei der GSX-RR die Herangehensweise der kleinen Schritte, um die gute Basis zu behalten und die Performance kontinuierlich zu verbessern.

Und an genau so einer Basis arbeitet Honda derzeit. “Zunächst müssen wir ein Level erreichen, mit dem wir wieder um Siege kämpfen können”, hält Kuwata fest. “Wenn das passiert, dann sind die Ingenieure wieder relaxter. Aber in der aktuellen Situation lautet die Priorität, dass wir wieder zu den Schnellsten aufschließen müssen.”

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