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Hohe Energiepreise: Elektroautos am stärksten betroffen

Dennoch sind manche Elektroautos sogar ohne Förderung konkurrenzfähig mit Verbrennern

hohe energiepreise: elektroautos am stärksten betroffen

Nach dem Auslaufen des Tankrabatts muss man für 100 Kilometer Fahrt mit dem Verbrenner nun wieder deutlich mehr Geld hinlegen. Doch die steigenden Energiepreise machen auch vor Elektroautos nicht halt, wie eine Studie des Automobilclubs ADAC für die Automobilwoche nun zeigt. Im Gegenteil: Strom-Autos sind besonders stark betroffen.

So zahlte man bei E-Autos wie Tesla Model 3, VW ID.3 oder Opel Corsa-e monatlich zuletzt etwa 40 Euro mehr. Auf ein ganzes Jahr hochgerechnet ergäbe das Mehrkosten von etwa 450 Euro. Aber es kommt noch schlimmer, denn auch für die Zukunft drohen Strompreiserhöhungen. Pro zehn Cent Aufschlag je Kilowattstunde steigen die monatlichen Kosten dann um rund 20 Euro, so die Untersuchung.

Kaufpreis Verbrauch Monatl. Gesamtkosten (Mai-Juli 2022) Veränderung Kosten-Anstieg bei 10 Cent mehr pro kWh oder Liter
Opel Corsa-e GS Line 35.890 € 15,6 kWh 715 € +41% 19,50 €
Opel Corsa 1.2 DI Turbo GS Line Automatik 27.905 € 5,4 Liter 662 € -8% 7 €
VW ID.3 Pro Perf. 58 kWh 39.925 € 15,2 kWh 728 € +40% 19 €
VW Golf 2.0 TSI Style DSG 39.910 € 6,5 Liter 827 € -10% 8 €
Audi Q4 45 e-tron quattro 60.055 € 17,9 kWh 1.015 € +47% 22 €
Audi Q5 45 TFSI quattro S tronic 62.855 € 8,4 Liter 1.164 € -13% 11 €

Die Kosten bei den Verbrennern blieben dank Tankrabatt etwa konstant oder sanken sogar leicht. Doch die Spritpreisbremse lief Ende August aus. Für die Zukunft sieht es nun auch hier nach Kostensteigerungen aus. Erhöhen sich die Spritpreise um zehn Cent, zahlt man für einen VW Golf 2.0 TSI rund acht Euro mehr. Damit liegt der Kostenanstieg hier deutlich niedriger als beim ID.3. Steigen die Spritpreise aber um 30 Cent – so viel brachte der Tankrabatt – könnte der Kostenanstieg beim Benziner-Golf höher ausfallen als beim Elektroauto-Äquivalent.

Die Berechnung erfolgte auf Basis der Durchschnittspreise für Strom, Benzin und Diesel der Monate Mai bis Juli und der Kraftstoff- und Strompreise vom 31. August. Daraus wurden die monat­lichen Gesamtkosten verschie­dener Modelle errechnet. Neben den Sprit- oder Stromkosten flossen der Wertverlust sowie Steuer, Versicherung, Wartung und Reifenverschleiß ein. Dabei ging der ADAC von fünf Jahren Haltedauer und 15.000 km jährlich aus.

Wie es bei Sprit- und Strompreisen weitergeht, ist laut ADAC unklar. Doch das Preisniveau werde wohl auf abseh­bare Zeit “sehr hoch” bleiben, so die Experten. Kritisch für die Elektrifizierung könnte es werden, wenn die Strompreise stärker steigen als die Spritpreise.

Doch ein Vergleich der Gesamtkosten von Elektroautos mit Benziner-Pendants zeigt: Manche Stromer sind schon konkurrenz­fähig. So soll ein Audi Q4 e-tron monatlich 1.062 Euro kosten, ein vergleichbarer Benziner aber 1.151 Euro. Ähnliche Ergebnisse ergeben sich bei kleineren Fahrzeugen wie dem VW ID.3 oder Opel Corsa-e. Dabei hat der ADAC die Förderung der E-Autos noch nicht einmal berücksichtigt. Das zeigt: Elektroautos sind bei den Gesamtkosten oft schon ohne Umweltbonus günstiger als Verbrenner.

Quelle: Automobilwoche (Paywall)

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