Auto

Hochdruckreiniger im Test

Profi-Hochdruckreiniger sind häufig recht teuer, es gibt aber auch günstige Geräte. Doch taugen die Einstiegs-Reiniger etwas? AUTO BILD hat fünf preisgünstige Hochdruckreiniger getestet!


Ob für die Autowäsche, zum Reinigen des Werkstattbodens oder zum Saubermachen von Werkzeug – ein Hochdruckreiniger ist nicht nur bei Arbeiten in Haus und Garten ein nützlicher Helfer, sondern er kann auch in der Hobbywerkstatt Verwendung finden. Doch muss man für einen guten Hochdruckreiniger viel Geld hinlegen, oder taugen auch Einstiegsmodelle etwas? AUTO BILD hat fünf Einstiegs-Hochdruckreiniger für rund 200 Euro getestet! Natürlich kann man in dieser Preisregion kein Profi-Werkzeug erwarten. Unser Testfeld, bestehend auf Hochdruckreinigern der Marken Bosch, Black+Decker, Kärcher, Nilfisk und Scheppach sind eher für den Heimwerker-Bedarf gedacht. Zwischen 120 und 165 Bar Druck sollen die Hochdruckreiniger aufbringen können. Doch Wasserdruck ist nicht alles: Handhabung und Bedienung des Hochdruckreinigers sollten möglichst einfach sein. Außerdem sollte sich der Hochdruckreiniger gut verstauen lassen und gut verarbeitet sein. 

Testsieger des AUTO BILD Hochdruckreiniger-Tests: Nilfisk Core 140-8 In Hand Powercontrol

Nilfisk Core 140-8 In Hand Powercontrol hochdruckreiniger im test

Nilfisk

Core 140-8 In Hand Powercontrol

1,4 (sehr gut)

  • Intuitive Bedienung
  • Praktische Schlauchhaspel
  • Gute Reinigungsleistung
  • Wenig Zubehör

Preis 194,90 €


Vorbildlich in Sachen Verarbeitungsqualität, Handhabung und Bedienung ist unser Testsieger, der Hochdruckreiniger Core 140-8 In Hand Powercontrol von Nilfisk. Zwar dauert die Erstmontage des Geräts etwas länger, dafür ist der Nilfisk durchaus robust verarbeitet. Praktisch: Nach getaner Arbeit lässt sich der Hochdruckschlauch dank der Schlauchhaspel im Handumdrehen und ohne nasse Hände aufwickeln. Der Wasserdruck kann einfach per Knopfdruck an der Lanze eingestellt werden. In Sachen Zubehör hat der Nilfisk nicht so viel zu bieten, außerdem gehört er nicht zu den kompaktesten Geräten; dafür überzeugt er aber mit einer guten Reinigungsleistung. Mit 270 von 300 möglichen Punkten erhält der Nilfisk Core 140-8 In Hand Powercontrol die Note 1,4 (“sehr gut”).

Der Scheppach HCE2200 wird Preis-Leistungs-Sieger

Scheppach HCE2200 hochdruckreiniger im test

Scheppach

HCE2200

1,7 (gut)

  • Umfangreiches Zubehör
  • Gute Reinigungsleistung
  • Niedriger Preis
  • Hochdruckschlauch wirkt günstig verarbeitet

Preis 159,90 €


Eine etwas günstigere, aber trotzdem gute Alternative ist der Scheppach HCE2200. Auch er ist mit einer Schlauchhaspel ausgestattet, doch der störrische Hochdruckschlauch macht das Aufwickeln damit eher mühsamer als einfacher. Der Hochdruckschlauch wirkt günstig verarbeitet und weist schnell erste Knickspuren auf. Der HCE2200 überzeugt dafür mit einer guten Reinigungsleistung und einer einfachen Handhabung. Auch das mitgelieferte Zubehör kann sich sehen lassen: Neben einem Flächenreiniger, einer Waschbürste und verschiedenen Düsen ist auch noch ein Reinigungsmitteltank sowie ein Adapter für Aufsätze anderer Hersteller enthalten. Das Gerät erreicht im Test 257 von 300 möglichen Punkten und erhält somit die Note 1,7 (“gut”).

So hat AUTO BILD getestet

Nachdem die Verpackungskartons der Hochdruckreiniger geöffnet wurden, geht es zur Sichtprüfung: Was ist im Lieferumfang enthalten? Wurde eine verständlich formulierte Betriebsanleitung beigelegt, in der alle notwendigen Sicherheitshinweise deutlich erkennbar sind? hochdruckreiniger im test

Während bei einigen Hochdruckreinigern Puzzeln angesagt war, kamen andere bereits praktisch vormontiert an.

Dann wird zusammengebaut. Wie einfach ist die Erstmontage zu bewerkstelligen, besteht der Hochdruckreiniger aus vielen Einzelteilen, und könnte man sich verletzen? Anschließend schauen wir auf die Verarbeitungsqualität: Gibt es Mängel oder Schwachstellen, die stark ins Auge fallen?  Besonders wichtig ist natürlich die Handhabung des Geräts. Lässt es sich gut transportieren und verstauen? Wie lang sind Stromkabel und Hochdruckschlauch? Ist die Lanze verlängerbar? Gibt es verschiedene Aufsätze, um das Spritzbild zu verändern? hochdruckreiniger im test

Auf Aluminiumplatten wurde eine Dreckmischung aufgetragen, die von den Hochdruckreinigern entfernt werden sollte.

Im Anschluss wird die Reinigungsleistung getestet. Dazu wurde im Vorfeld graue Dispersionsfarbe auf weiße Polystryrol-Platten aufgetragen. Damit wird die maximale Breite des Flachstrahls in einem Abstand von 30 Zentimetern ermittelt. Für den Härtetest wird eine Dreckmischung aus Bitumenkleber, Fett, Motoröl, Sand, Vogelkot und Ruß auf Aluminiumplatten aufgetragen. Diese Dreckmischung soll Straßendreck imitieren. Die Verschmutzungen müssen die Hochdruckreiniger so gut es geht mit den jeweils verschiedenen Düsen entfernen. Auch hier wird ein Abstand von 30 Zentimetern eingehalten, anschließend wird die gereinigte Fläche errechnet.  hochdruckreiniger im test

Die Lautstärke wurde unter freiem Himmel auf durchschnittlicher Ohrhöhe gemessen.

Im Praxis-Check wird dann noch überprüft, ob auf authentischen Autolack-Oberflächen Schäden entstehen. Im Anschluss werden Parameter wie der Wasser- und Stromverbrauch sowie die Lautstärke des Geräts auf durchschnittlicher Ohrhöhe gemessen und mit den Herstellerangaben verglichen. 

Die Testergebnisse im Überblick

Die Verarbeitungsqualität der Hochdruckreiniger von Kärcher, Bosch und Black+Decker können in unserem Test nicht überzeugen – hier hätten wir mehr erwartet. Bei der Erstmontage des Black+Decker BXPW2200PE zerbricht ein Rad – die Materialstärke ist einfach zu dünn. Das gleiche Problem betrifft auch den Bosch Universal Aquatak 135. Der klappbare und verlängerbare Griff sorgt zwar für einen sehr geringen Platzbedarf in der Werkstatt, allerdings sind an zwei Stellen die Materialstärken zu dünn. hochdruckreiniger im test

Der Griff des Bosch Universal Aquatak 135 riss im Test schnell und immer weiter ein.

Der klappbare Griff reißt in unserem Test sehr schnell und immer weiter ein, und die Führungsschienen der Griffverlängerung brechen ganz ab. Schade – ansonsten wirkt der Hochdruckreiniger sehr hochwertig verarbeitet. Auch der Kärcher K 3 Powercontrol T 5 wirkt nicht sonderlich robust, hält in unserem Test aber stand. Dafür überzeugt er mit einer guten Reinigungsleistung, wie insgesamt alle Hochdruckreiniger in unserem Test. Das zeigt uns: Günstige Geräte sind für den Heimwerker-Bedarf eine gute Alternative und durchaus eine sinnvolle Anschaffung. Schade nur, dass die Marktführer bei der Verarbeitungsqualität enttäuschen.

Fazit zum Hochdruckreiniger-Test von AUTO BILD

Der Nilfisk Core 140-8 In Hand Powercontrol zeigt: Will man sich für sein Zuhause einen Hochdruckreiniger anschaffen, muss der nicht unbedingt Unsummen an Geld verschlingen. Auch günstige Geräte liefern oft eine tolle Reinigungsleistung, die für die meisten Arbeiten an Haus und Auto völlig ausreichend ist. Unterschiede gibt es allerdings bei der Verarbeitungsqualität der einzelnen Produkte: Während Nilfisk und Scheppach robust wirken, ist der Kärcher eher fragil. Bosch und Black+Decker beleckern sich nicht mit Ruhm und zeigen schnell erste Schwächen.

Das ist bei der Autowäsche mit dem Hochdruckreiniger zu beachten

Vorsicht: Wer sein Auto zu Hause waschen möchte, sollte einiges beachten. Das Abwasser darf unter keinen Umständen ins Grundwasser oder in benachbarte Gewässer gelangen. Die Wäsche darf in der Regel nur auf versiegelten Flächen mit Abscheider passieren, ansonsten droht je nach Region ein saftiges Bußgeld. Hat man alle rechtlichen Hürden übersprungen, gibt es noch weitere nützliche Tipps, die man beachten sollte: Bei der Autowäsche mit Hochdruckreiniger sollte man immer auf die Handhabung achten. Denn bei einem Hochdruckreiniger wird Wasser mit sehr großem Druck auf Blech und Reifen gespritzt – wer hier nicht ausreichend Abstand hält, kann gerade an empfindlichen Stellen schnell Schäden verursachen. • Flachstrahl nutzen: Punkt- oder Rotationsstrahl üben zu starken punktuellen Druck aus und können bei bestehenden Steinschlägen oder Kratzern zu Lackabplatzern führen. • Entfernung beachten: Mit der Lanze mindestens 30 Zentimeter Abstand halten.
• Druck richtig einstellen: Für die Autowäsche sind 60 bis 80 Bar ideal. • Vorsicht mit Gummi: Den Strahl lieber nicht direkt auf die Reifen richten. Auch bei Gummidichtungen (z. B. an Fenstern) nur vorsichtig vorgehen. • Nicht zu heiß: Wer mit einem Hochdruckreiniger arbeitet, der nicht nur im Kaltbetrieb läuft, sollte maximal 60 Grad warmes Wasser wählen. Das schont Lack und Dichtungen.

Hochdruckreiniger kaufen: Darauf sollten Sie achten

Wer sich einen Hochdruckreiniger anschaffen will, der sollte unbedingt darauf achten, dass ein Flachstrahl-Aufsatz im Lieferumfang enthalten ist. Das ist nicht nur Voraussetzung für die Autowäsche, sondern kann auch bei anderen Reinigungsarbeiten (z. B. Böden, Fassaden) hilfreich sein.

Nützliches Wissen rund um Hochdruckreiniger

Welcher Hochdruckreiniger ist der beste?

Im großen AUTO BILD-Hochdruckreiniger-Test 2022 ging der Nilfisk Core 140-8 In Hand Powercontrol als Testsieger hervor. Besonders in Sachen Verarbeitungsqualität, Handhabung und Bedienung konnte der Hochdruckreiniger aus Dänemark überzeugen. Auch die Reinigungsleistung kann sich sehen lassen.

Was sollte ein Hochdruckreiniger kosten?

Ein guter Hochdruckreiniger muss nicht immer teuer sein. Der Testsieger im AUTO BILD Hochdruckreiniger-Test 2022, der Nilfisk Core 140-8 In Hand Powercontrol, schlägt beispielsweise mit 194,90 Euro zu Buche. Etwas günstiger ist der Preis-Leistungs-Sieger: Der Scheppach HCE2200 ist schon für 159,90 Euro zu haben.

Welche Hochdruckreiniger eignen sich für Auto und Fahrrad?

Will man sein Auto mit dem Hochdruckreiniger waschen, sollte der Druck auf 60 bis 80 Bar eingestellt werden, um keine Schäden am Lack zu riskieren. Beim Fahrrad ist der empfohlene Druck deutlich niedriger. Hier sollte nur mit maximal 20 Bar gewaschen werden. Die meisten Geräte können aber deutlich mehr. So liegt der Maximaldruck des Testsiegers im AUTO BILD-Hochdruckreiniger-Test 2022, dem Nilfisk Core 140-8 In Hand Powercontrol, bei 140 Bar.

Wie viel Bar muss ein guter Hochdruckreiniger schaffen?

Um ein Auto zu waschen, reicht es meist schon, den Hochdruckreiniger auf 60 bis 80 Bar einzustellen. So werden Beschädigungen am Lack vermieden. Wer aber beispielsweise seine Garage entalgen oder die Terasse sommerfit machen möchte, der benötigt meist etwas mehr Druck. Der Nilfisk Core 140-8 In Hand Powercontrol, der Testsieger im AUTO BILD-Hochdruckreiniger-Test 2022, liefert einen Druck von bis zu 140 Bar. Das reicht auf jeden Fall für die meisten Reinigungsarbeiten aus.

Wie viel Wasser braucht ein Hochdruckreiniger?

Man mag es kaum glauben, aber ein Hochdruckreiniger verbraucht deutlich weniger Wasser als ein Gartenschlauch. Während durch den Schlauch ca. 3500 Liter pro Stunde fließen, verbraucht ein handelsüblicher Hochdruckreiniger nur rund 400 Liter Wasser pro Stunde. Beim Testsieger im AUTO BILD-Hochdruckreiniger-Test 2022, dem Nilfisk Core 140-8 In Hand Powercontrol, sind es sogar nur maximal 336 Liter pro Stunde.

Auch weiteres Zubehör kann je nach Einsatzzweck nützlich sein. Dazu sollte das Gerät natürlich ausreichend Druck liefern – mindestens 80 Bar, gerne mehr. Idealerweise lässt sich der Druck regulieren, sodass er für die Autowäsche ggf. heruntergeregelt werden kann. Dabei sollte der Reiniger in der Lage sein, je nach Druck etwa sechs bis zehn Liter Wasser pro Minute zu versprühen.

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