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Günstige Kleinwagen von Dacia, Suzuki und Co.: Der Sandero ist abgelöst

Günstige Kleinwagen sterben aus – zu gering ist die Gewinnmarge für die Hersteller. Ein paar letzte Exemplare hat der Markt aber noch parat.

günstige kleinwagen von dacia, suzuki und co.: der sandero ist abgelöst

Kleinwagen Günstig Aygo Sandero Swift Fiat 500 Mitsubishi Space Star

Erinnern Sie sich noch an die Zeit, als ein Ford Fiesta für weniger als 10.000 Euro zu bekommen war? Heute kostet der Kleinwagen mindestens 19.000 Euro und darüber könnte man sich fast aufregen, würde Ford ihn nicht 2023 ohnehin komplett zu Grabe tragen. Zumal die Kölner mit stark gestiegenen Kleinwagen-Preisen nicht alleine sind. Abgasnormen, Pflicht-Asistenzsysteme und Elektrifizierung treiben die Kosten nach oben und machen das Segment unwirtschaftlich. Deshalb verabschieden sich immer mehr Hersteller davon, Kleinwagen überhaupt noch anzubieten. Ein paar Modelle unter 15.000 Euro gibt es aber noch – und hier erfahren Sie, welche das sind. Weiter unten im Artikel öffnen wir uns dann für Modelle unter 20.000 Euro und werfen einen Blick auf den Gebrauchtwagenmarkt. ,

Grade noch so drin: Citroën C3

Mit einem Basispreis von 14.940 Euro schafft es der C3 haarscharf in diese Auflistung. Dafür gibt es den kleinen Franzosen in der Ausstattungslinie “You!” mit LED Nebel- und Tagfahrlichtern, elektrischen Außenspiegeln, Spurhalteassistent, Tempomat, DAB-Radio mit Blueooth-Freisprecheinrichtung und 15-Zoll-Stahlfelgen. Ein manuelles Fünfgang-Getriebe sortiert die Antriebsleistung des 83 PS starken Dreizylinder-Benziners. Der C3 beschleunigt auf maximal 169 km/h, gönnt sich dafür aber eine Menge Zeit. Bis die Nadel auf 100 steht, verstreichen bereits 15,2 Sekunden.

Als einzige aufpreisfreie Farbe wird Sand-Beige aufgetragen, die Stoffsitze im Innenraum sind ohnehin alternativlos. Wer ein echtes Navi haben möchte, zahlt 1.100 Euro Aufpreis, eine Einparkhilfe (hinten) kostet 300 Euro, Sitzheizung vorne bietet Citroën für 350 Euro an. Losgelöst von der Ausstattung passen in den Kofferraum des vier Meter langen Kleinwagens 300 Liter, maximal 421 Kilo dürfen zugeladen werden. Voll ausgestattet landet der C3 in der kleinsten Ausstattungslinie bei knapp über 18.000 Euro.

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Fast vergessen: Skoda Fabia

Den tschechischen VW-Ableger hat man als Low-Budget-Marke beinahe aus den Augen verloren, doch das Basismodell des Fabia soll uns eines Besseren belehren. Für 14.540 Euro gibt es den Fabia “Easy” in Energy-Blau mit 15-Zoll-Stahlfelgen, Frontkollisionswarner, Müdigkeitserkennung, Spurhalteassistent, Start-Stopp-Automatik, LED-Lichtern, Musiksystem und DAB-Radio. Insgesamt eine Serienausstattung, mit der man im automobilen Alltag gut leben kann, wenn man keinen großen Wert auf Glanz und Gloria legt.

Das gilt auch für den Vortrieb. 65 PS stellt der Einliter-Dreizylinder mit bereit, gekoppelt an ein manuelles Fünfgang-Getriebe. Mit dieser Motorisierung sind maximal 171 km/h zu schaffen, 16 Sekunden dauert es, um aus dem Stand auf 100 km/h zu beschleunigen. Dafür bietet der Fabia im Segment einen konkurrenzlos großen Kofferraum. 380 Liter steckt der 4,10 Meter lange Kleinwagen weg. Theoretisch stünden hier noch ein paar Zeilen über die Konzernverwandschaft aus Wolfsburg. Der VW Up kostet beispielsweise mindestens 14.555 Euro, ist aktuell aber nicht bestellbar und es ist nicht klar, wann er es wieder sein wird. Vor einigen Jahren gab es den Up übrigens auch noch für weniger als 10.000 Euro, doch das nur am Rande.

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Etwas günstiger: Hyundai i20

Für 14.410 Euro bietet Hyundai den i20 in der Ausstattungsline Pure an. Die beinhaltet einen Notbremsassistenten mit Frontkollisionswarner, einen Lichtsensor mit Fernlichtassistent, elektrische Außenspiegel, einen Tempomaten mit Limiter, eine Alarmanlage, eine Berganfahrhilfe, eine Start/Stopp-Automatik, eine Verkehrszeichenerkennung und einen aktiven Spurhalteassistenten. Klingt umfangreich, muss aber auch genügen – denn für das Basismodell bietet Hyundai keine weiteren Ausstattungspakete an. Weitere Extras lassen sich nur als Einzeloptionen hinzubuchen. Dafür ist der Katalog vom Hifi-System bis zur Tieferlegung sehr breit aufgestellt.

Der 1,2-Liter-Vierzylinder bringt es auf 84 PS, auch hier kommt ein manuelles Fünfgang-Getriebe zum Einsatz. In 13,1 Sekunden ist Landstraßentempo erreicht, maximal zeigt der Tacho 173 km/h. Der i20 streckt sich auf 4,04 Meter Länge und packt bis zu 352 Liter Gepäck ins Heck. Übrigens: Falls Sie sich fragen, warum hier nicht der Hyundai i10 ausführlich beschrieben wird – das liegt daran, dass das kleinere Auto wegen der gestrichenen Basisversion tatsächlich teurer ist. Für die Einstiegsvariante “Select” sind mindestens 14.785 Euro fällig.

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Nicht mehr an Platz 1: Dacia Sandero

Der Sandero war lange der absolute Preisbrecher im Segment, doch das jüngste Facelift hat den ehemaligen Spitzenreiter über die 10.000-Euro-Grenze gehoben. Mit neuer Front kostet der Kleinwagen in der Essential-Ausstattung jetzt mindestens 10.750 Euro (zuvor 9.600 Euro). Dafür gibt es ein gefällig designtes Auto mit weißer Lackierung, LED-Scheinwerfern und Tagfahrlichtern und Tempomat. Gesondert ist die clevere Infotainment-Lösung “Media Control” zu erwähnen. Hier wird das eigene Smartphone dank gratis App und integrierter Halte-Vorrichtung im Auto zum vollwertigen Infotainmentsystem.

Dynamische Höchstleistungen sind auf der anderen Seite nicht zu erwarten. Aus drei Zylindern und einem Liter Hubraum holen die Rumänen 67 PS, die von einem manuellen Fünfgang-Getrieb sortiert werden. Mehr als 158 km/h sind da nicht drin, von null auf hundert geht es in 16,7 Sekunden. Immerhin: Laut WLTP fällt der Verbrauch mit 5,3 Litern moderat aus. Dacia streckt den Sandero auf knapp über vier Meter Länge und spendiert 328 Liter Stauvolumen hinter der Heckklappe. Wer mehr Platz benötigt, findet im Konfigurator eine Vielzahl günstiger Ergänzungen in Form von Dachboxen, Gepäck- und Fahrradträgern.

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Etablierter Sparfuchs: Mitsubishi Space Star

Wer sich in den letzten Jahren nach günstigen Neuwagen umgesehen hat, ist an ihm sicher nicht vorbeigekommen: der Mitsubishi Space Star. Den kleinen Japaner gibt es aktuell ab 10.380 Euro in der Basisvariante mit einem 71 PS starken 1,2-Liter-Dreizylinder und manuellem Fünfgang-Getriebe. Serienmäßig stattet Mitsubishi das Einstiegsmodell unter anderem mit sechs Airbags, einer Berganfahrhilfe, einem Licht- und Regensensor, elektrischen Außenspiegeln und 14-Zoll-Stahlfelgen aus. Dass bei der Auflistung der Serienausstattung auch Elemente wie Handschuhfach, Sicherheitsgurte, Gebläse und Heckscheibenheizung auftauchen, darf durchaus als Hinweis darauf verstanden werden, dass man hier ein sehr puristisches Fahrzeug erhält.

Mit einer Länge von 3,85 Metern und einem 235-Liter-Kofferraum ist der Space Star eindeutig als Kleinwagen zu klassifizieren. Dafür überzeugen Daten wie das Leergewicht von 940 Kilo oder ein Wendekreis von nur 9,2 Metern. Maximal schafft der Fronttriebler 167 km/h, für den Standardsprint gehen 14,1 Sekunden ins Land. Für klassischen Pendlerstrecken oder den Innenstadtverkehr ist das allemal ausreichend. Längere Autobahn-Etappen oder Reisen ins entferntere Ausland überlässt der Space Star aber doch lieber größeren Modellen.

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Modelle unter 20.000 Euro

Schaut man sich eine halbe Klasse weiter oben um, dehnt sich das Angebot etwas. Kleinwagen bis 20.000 Euro sind heute oft erstaunlich nah an dem, was vor 10 Jahren noch Kompaktklasse genannt wurde. Klassiker im Segment sind sicher der Opel Corsa (ab 18.280 Euro) und der Renault Clio (ab 18.250 Euro). Beide fahren mit einer ähnlichen Serienausstattung vor, wobei der Corsa den kräftigeren Motor mitbringen (75 PS, 1,2-Liter-Dreizylinder), während sich der Clio die Basismaschine mit dem oben genannten Dacia Sandero teilt (67 PS, Einliter-Dreizylinder). Zudem packt er mit 284 Litern etwas weniger ins Heck als der Rüsselsheimer (309 Liter).

Weitere Kandidaten im Bereich zwischen 15.000 und 20.000 Euro sind in aufsteigender Reihenfolge der Mazda2 (ab 15.590 Euro), der Kia Picanto (ab 15.840 Euro), der Toyota Aygo X (ab 15.980 Euro), der Renault Twingo (ab 16.100 Euro), der Seat Ibiza (ab 16.490 Euro), der Fiat 500 und der Panda (jeweils ab 16.990 Euro), der Hyundai Bayon (ab 17.260 Euro), der Suzuki Swift (ab 17.390 Euro), der Kia Rio (ab 17.590 Euro), der Toyota Yaris (ab 17.800 Euro), der Ford Fiesta (ab 19.350 Euro), der Nissan Micra (ab 19.790 Euro), der VW Polo (ab 19.925 Euro), der Skoda Scala und der Seat Arona (jeweils ab 19.990 Euro).

Preisentwicklung bei den Gebrauchten

Um uns ein Bild von den Gebrauchtwagenpreisen und deren Entwicklung zu machen, haben wir beim Online-Marktplatz autoscout24 eine Statistik angefragt. Die Kollegen haben uns eine Auflistung der durchschnittlichen Preise für verschiedene Modelle von 2019 bis 2022 zukommen lassen, die wir Ihnen hier in einer Tabelle zeigen möchten. So viel lässt sich schonmal vorab sagen: Alle Autos sind teurer geworden, teilweise deutlich.

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Anhand der Tabelle ist abzulesen, welchen Effekt vor allem die Corona-Pandemie mit all ihren Begleiterscheinungen auf den Gebrauchtwagenmarkt hatte. So ist der partielle Preiseinbruch 2020/2021 damit zu erklären, dass diverse Grenzschließungen den Export von Fahrzeugen verhindert hatten. Die Höfe der Händler standen entsprechend voller Autos und darunter eben auch solche, deren Zustand einen Verkauf in Deutschland unter normalen Bedingungen eher unwahrscheinlich gemacht hätte (zu hohe Laufleistung, hohes Alter, fehlende Ausstattung). Doch der Pandemie-Sondereffekt, dass sich viele Pendler für den Erwerb eines Gebrauchtwagens entschieden, um nicht den ÖPNV nutzen zu müssen, führten zum Verkauf (und letztlich zum Preisanstieg) von eben auch solchen Fahrzeugen. Besonders begehrt waren junge Gebrauchte in gutem Zustand und mit vernünftiger Ausstattung. Solche Exemplare sind bis heute rar bei den Fähnchen-Händlern.

In unserer Fotoshow oben im Artikel zeigen wir Ihnen nochmal die günstigsten aktuellen Kleinwagen in einem Durchlauf. Wenn Sie außerdem wissen möchte, welche Kleinwagen am wenigsten verbrauchen, erhalten Sie die entsprechende Übersicht in diesem Artikel zu den sparsamsten Benzinern.

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