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Gefahrgut-Warntafeln: Was hinter den Zahlencodes auf den orangefarbenen Schildern steckt

Gefahrguttransporter sind mit speziellen Warntafeln gekennzeichnet – diese sind extrem wichtig für Rettungskräfte. Aber was bedeuten eigentlich die Zahlen?

Es gibt Jobs, bei denen man eine ganze Menge Verantwortung trägt – nicht nur für sich, sondern auch für andere. Zu dieser Kategorie darf man sicherlich auch die Fahrer von Gefahrguttransportern zählen. Macht der Lenker hier einen Fehler, können die Auswirkungen dramatisch sein: Menschenleben sind in Gefahr, aber auch schlimme Umweltschäden können die Folge sein. Deshalb müssen die Fahrer auch einen speziellen Führerschein machen – und dafür eine sogenannte ADR-Prüfung ablegen. Damit andere Verkehrsteilnehmer wissen, dass es sich um einen Gefahrguttransport handelt, sind die Fahrzeuge entsprechend gekennzeichnet. Vor allem aber für Rettungskräfte ist eine sogenannte Gefahrgut-Warntafel angebracht – die Zahlen verraten, welche Substanzen geladen sind.

Gefahrgut-Warntafeln: Was bedeuten die Zahlen auf den orangefarbenen Schildern?

Die orangefarbene Gefahrgut-Warntafel ist in eine obere und eine untere Hälfte geteilt. Bei der Zahl oben handelt es sich um die sogenannte Gefahrnummer (auch Kemler-Zahl genannt) – sie besteht aus zwei bis drei Ziffern. Die erste Ziffer gibt eine Art Grundgefahr an, die von der Ladung ausgeht. So handelt es sich beispielsweise bei einer 3 um entzündliche Flüssigkeiten, bei einer 4 um entzündliche feste Stoffe oder bei einer 7 um eine Gefahr durch Radioaktivität. Geht von dem Stoff keine weitere Gefahr aus, so ist die zweite Ziffer eine Null, die nur als Platzhalter dient. Steht zweimal die gleiche Ziffer hintereinander – so bedeutet das eine Zunahme der entsprechenden Gefahr. Erst kürzlich stoppte die Polizei einen Gefahrgut-Lkw mit ungesichertem Sprengstoff.

gefahrgut-warntafeln: was hinter den zahlencodes auf den orangefarbenen schildern steckt

Die Warntafeln an Gefahrguttransportern sind extrem wichtig für Retter: 1203 etwa steht für Benzin bzw. Ottokraftstoff. (Symbolbild) © U. J. Alexander/Imago

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Gefahrgut-Warntafeln: Dieselkraftstoff ist mit 30 gekennzeichnet, Benzin mit 33

Dieselkraftstoff beispielsweise ist mit 30 gekennzeichnet, Benzin mit 33 – Letzteres bedeutet, es handelt sich um einen leicht entzündlichen flüssigen Stoff. Die Zahl 333 würde auf einen selbstentzündlichen flüssigen Stoff hindeuten. Natürlich können sich die Ziffern auch unterscheiden: 236 etwa wäre ein Gas (2), das brennbar (3) und zusätzlich giftig (6) ist. Gefahrguttransporter dürfen auf bestimmten Strecken nicht fahren – ein Verbotsschild mit einem orangefarbenen Lkw weist darauf hin.

Gefahrgut-Warntafeln: Bei der unteren Ziffernfolge handelt es sich um die UN-Nummer

Bei der unteren Ziffernfolge auf der Gefahrgutwarntafel handelt es sich um die sogenannte UN-Nummer – die vierstellige Zahl verrät, um welchen Stoff es sich konkret handelt, den der Transporter geladen hat. Zu jeder dieser UN-Nummern gehört in der Regel genau eine Gefahrnummer. Hier einige Beispiele, die relativ häufig anzutreffen sind:

  • 1202: Dieselkraftstoff oder Heizöl
  • 1203: Benzin oder Ottokraftstoff
  • 1965: Flüssiggas

Eine Übersicht über die UN-Nummern, die von einem Expertenkomitee der Vereinten Nationen festgelegt wurde, findet sich hier. Die Gefahren-Warntafeln sind für Retter so wichtig, weil sie ihre Maßnahmen nach einem Unglück dem Inhalt entsprechend ausrichten müssen. Zum einen müssen sie sich natürlich selbst schützen, zum anderen könnte das falsche Vorgehen die Lage noch deutlich verschlimmern – so gibt es beispielsweise Stoffe, die mit Wasser reagieren und entzündliche Gase bilden.

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