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GAC Aion V: 6C-Version mit Graphen-Akku soll extrem schnell laden

Im September startendes Modell schafft angeblich 0-80 Prozent in acht Minuten

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Ein Nachteil von Elektroautos bleibt das langsame Aufladen: Während selbst ein günstiger Verbrenner in fünf Minuten wieder “voll” ist, dauert es bei E-Autos oft eine halbe Stunde oder länger, um die Batterie auf 80 Prozent aufzuladen.

Selbst die besten Elektroautos brauchen noch die drei- bis vierfache Zeit, die nötig ist, einen Verbrenner vollzutanken: Der Hyundai Ioniq 5 schafft einen Ladevorgang in 18 Minuten (von 10 bis 80 Prozent) und der Porsche Taycan ist mit 22,5 Minuten angegeben (von 5 bis 80 Prozent).

Eine neue Variante eines chinesischen SUVs namens GAC Aion V hat nun jedoch einen Aufladevorgang in nur 8 Minuten geschafft (0 bis 80 Prozent), wie cnevpost.com berichtet. Bei einer Demonstration Ende Juli holte das Auto sogar noch bei 80 Prozent Ladestand 481 kW aus der Ladesäule. In nur vier Minuten wurden 35,1 kWh in die Batterie geladen. Außerdem wurde eine maximale Ladeleistung von 481 kW erreicht – deutlich mehr als die 270 kW, die Porsche bei Taycan erreicht. Das folgende Bild soll diese Zahlen belegen:

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Zwei Versionen mit extrem hohen C-Raten

Der neue GAC Aion V soll im September 2021 auf den chinesischen Markt kommen. Die Zahlen gelten für die 6C-Version des Aion V. Diese bietet zudem noch eine Reichweite von 1.000 Kilometern im chinesischen NEDC-Zyklus. Daneben gibt es eine 3C-Version, deren Reichweite bei 500 km liegt und bei der auch die Ladegeschwindigkeit nicht ganz so hoch ist. Doch auch die 3C-Version soll einen Ladevorgang in 18 Minuten beenden (0-80%), während die 6C-Variante dafür nur acht Minuten braucht.

Die Versionsnamen deuten offensichtlich darauf hin, wie hoch die C-Rate (also das Verhältnis zwischen Ladeleistung und Akkukapazität) ist. 3C bedeutet, dass der Akku in einer drittel Stunde (20 min) voll geladen werden kann. Bei 6C wäre der Akku in einer sechstel Stunde (10 min) voll. Vermutlich beziehen sich die Versionsnamen aber auf die maximale C-Rate, nicht die durchschnittliche.

Schon 3C bedeutet eine hohe Belastung für die Batterie – selbst die schnellsten Schnelllader auf dem Markt, der Ioniq 5 und das Tesla Model 3, erreichen diesen Wert gerade so, während Mercedes EQS und Model S Plaid dahinter zurückbleiben. Ein Auto, das mit 6C geladen werden kann, ist uns bisher nicht untergekommen. Trotz der hohen Belastungen für die Batterie soll der Akku des Aion V bis zu eine Million Kilometer durchhalten – also 1.000 Ladezyklen, wenn man von 1.000 km Reichweite ausgeht.

Batterie mit innovativer Graphen-Anode

Der GAC Aion V ist ein Modell der zur Guangzhou Automobile Group gehörenden Submarke Aion. Das SUV kam im Sommer 2020 in China auf den Markt und liegt mit 4,59 Meter Länge zwischen dem kleineren Aion Y (4,41 Meter) und dem Aion LX (4,79 Meter). Bisher gab es die Versionen Aion V 60, Aion V 70 und Aion V 80, wobei die Zahlen für die ungefähre Akku-Kapazität in kWh standen.

Bildergalerie: GAC Aion V (2020)

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Für September hat GAC eine Variante mit Graphen-Akku angekündigt, der das Laden mit bis zu 600 Ampere ermöglicht. Offensichtlich handelt es sich bei den 3C- und 6C-Versionen um Autos mit diesem Akku. Bei der Demonstration wurde mit 562,8 Ampere und 855,6 Volt geladen.

Bei einem Graphen-Akku wird für die Anode nicht wie üblich Graphit, sondern Graphen verwendet. Beide Materialien bestehen aus Kohlenstoff, doch während Graphit aus vielen übereinanderliegenden Kohlenstoff-Schichten (miteinander verbundene Sechsecke mit einem Kohlenstoffatom an jeder Ecke) besteht, besteht Graphen nur aus einer solchen Schicht.

gac aion v: 6c-version mit graphen-akku soll extrem schnell laden Graphit: Ausschnitt der Molekülstruktur mit drei übereinander liegenden Kohlenstoff-Schichten. Graphen besteht nur aus einer solchen Schicht

Die Herstellung solcher einlagigen Kohlenstoff-Schichten (deren Dicke logischerweise im Bereich eines Atomdurchmessers liegt) ist verständlicherweise nicht einfach. GAC hat seine Produktionstechnik vor einem Jahr auf einem Tech Day präsentiert. Sie trägt den Namen 3DG (für dreidimensionales Graphen) und soll die Materialkosten von einigen hundert Dollar pro Gramm auf ein Zehntel reduzieren. Um welche Art von Material es sich bei dem “dreidimensionalen Graphen” genau handelt – insbesondere, wie sich hier die zweidimensionalen Kohlenstoff-Schichten zu einem dreidimensionalen Material verbinden – hat GAC bislang nicht verraten.

Quelle: cnevpost.com via InsideEVs.com

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