- V-Motor mit 180 Grad Bankwinkel
- “Monospecchio” – der mit dem Spiegel
- Fast schon langweilig: 1989er Testarossa
- Testarossa-Abgesang: 512M
Fans der Achtziger-Jahre-Sportwagen-Ikone aufgepasst: RM Sotheby’s bietet Mitte Mai gleich fünf schwarze Ferrari Testarossas aus einer Sammlung gleichzeitig zur Auktion an.
Ferrari Testarossa Sammlung Auktion Versteigerung Collage
Die Rede ist vom Ferrari Testarossa. Jenes Pininfarina-Meisterstücks, das allein dank seines Designs zur Legende geworden wäre. Diese flache Front mit Klappscheinwerfern! Diese ausladenden Seitenkästen mit den markanten Kühlrippen! Dieser ultrabreite Hintern! Und dann diese markanten Details wie Form und Position der oder des Außenspiegel(s) – mehr dazu später -, die steile hintere Scheibe, die vergitterte Heckpartie … Hier ließen sich unzählige Details aufzählen.
V-Motor mit 180 Grad Bankwinkel
Aber da ist noch viel mehr, denn bei der Technik sind wir noch nicht einmal angekommen. Beim zwischen Fahrgastzelle und Hinterachse verbauten 4,9-Liter-V12 mit seinen rot lackierten Ventildeckeln, der dem Testarossa seinen Namen verlieh (“roter Kopf”) und mit ungewöhnlichem Layout aufwartet, nämlich als 180-Grad-V-Motor. Dazu das Chassis mit seinem Hilfsrahmen, der die Motor-Getriebe-Einheit aufnimmt und abgetrennt werden kann, um einen besseren Zugang zum Triebwerk zu erhalten. Von der popkulturellen Bedeutung des Testarossa, der nicht nur in vielen “Miami Vice”-Folgen zu sehen war, sondern sogar zu Dieter Bohlens Fuhrpark gehörte, ganz zu schweigen.
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“Monospecchio” – der mit dem Spiegel
Der älteste Vertreter stammt aus dem Modelljahr 1986. Kennern fällt bei ihm sofort der Begriff “Monospecchio” ein: Er verfügt über den nur auf der Fahrerseite und weit oben an der A-Säule angebrachten Außenspiegel. Nicht lange, nachdem Ferrari die Produktion des Testarossa aufnahm, wanderte der Spiegel nach unten. Weil zudem die Zulassungsbestimmungen auf dem Hauptmarkt USA ein zweites Exemplar auf der Beifahrerseite forderten, erhielt der V12-Sportler dieses bald ebenfalls. Damit gab Ferrari ein charmantes Alleinstellungsmerkmal auf. Testarossas, die es aufweisen, werden üblicherweise zu etwas höheren Preisen gehandelt als andere.
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Der ebenfalls angebotene 1987er Testarossa hat zwar zwei herkömmliche Spiegel, kommt in Sachen Spitznamen aber ebenfalls monothematisch daher. “Monodado” kennzeichnet die Modelle, deren Felgen mit Zentralverschluss an der Radnabe befestigt sind. Diese präsentiert übrigens auch ein “Monospecchio”, der damit automatisch zusätzlich ein “Monodado” ist.
Fast schon langweilig: 1989er Testarossa
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Eine deutlich größere Zäsur erfolgte 1991. Erstmals wagten Pininfarina und Ferrari, das Design umfassender zu verändern. Vorn änderten sich das Grill- und Leuchten-Design, hinten zeigte sich die Motorabdeckung flacher und durch das Heckgitter schimmerten fortan abgedunkelte Lichteinheiten. Zudem büßte der Testarossa seinen Namen ein; er hieß nun – wie das hier ebenfalls angebotene Exemplar von 1992 – 512 TR. Als Trost gab es deutlich mehr Leistung für den Zwölfzylinder, und zwar 428 statt 390 PS. Das maximale Drehmoment verharrte jedoch bei 490 Newtonmetern.
Testarossa-Abgesang: 512M
Bei der letzten großen Modellüberarbeitung 1994 ging sogar die Abkürzung TR flöten; Ferrari großes 180-Grad-V12-Mittelmotor-Coupé hieß jetzt 512M (für “Modificata”). Die Modifizierungen des Designs machten ihn jedoch nicht gerade schöner: Die Klappscheinwerfer wichen Klarglas-Pendants, hinten rückten runde Leuchten neben ein schmaleres Gitter und an den Rädern mit verzogenem Stern und Verschraubungen am Felgenhorn scheiden sich auch heute noch die Geister. Immerhin legte das Triebwerk erneut an Power zu und lieferte nun 440 PS sowie höchstens 500 Newtonmeter. Das hier zu versteigernde Exemplar ist ein ganz spätes Modell von 1996; im selben Jahr wurde die Testarossa-Produktion eingestellt.
Nähere Informationen zu den Auktionsautos hat RM Sotheby’s bisher nicht veröffentlicht. Sobald es so weit ist, liefern wir Kilometerstände, Historie etc. selbstverständlich nach.
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