Speichertechnik

Freyr gewinnt Impact Clean Power Technology als Kunde

freyr gewinnt impact clean power technology als kunde

Der angehende norwegische Batteriezellen-Hersteller Freyr vermeldet seinen ersten Kunden im Bereich der E-Mobilität: Impact Clean Power Technology (ICPT), ein polnischer Hersteller von Batteriesystemen für schwere Nutzfahrzeuge. Der Rahmenvertrag zwischen Freyr und ICPT ist allerdings noch nicht bindend.

Das geht aus einer Unternehmensmitteilung von Freyr hervor. Beide Seiten haben in dem Rahmenvertrag die Abnahme eines Volumens zwischen 10 bis 14 GWh im Zeitraum von 2025 bis 2030 fixiert. Dabei geht es um LFP-Zellen auf Basis der SemiSolid-Plattform von 24M Technologies, die in der Giga Arctic genannten Batteriezellenfabrik von Freyr im norwegischen Mo i Rana produziert werden sollen. Die Bänder der neuen Fabrik sollen im erste Halbjahr 2024 anlaufen.

Der Vertrag zwischen Freyr und ICPT ist laut der begleitenden Mitteilung über 2030 erweiterbar und die „Aufträge können auf der Grundlage der jüngsten Lithiumpreisschätzungen von BNEF für 2025 und anderer Bedingungen einen Wert von 1,8 Mrd. USD erreichen“, nimmt Freyr an.

Zusammen mit Aufträgen im Bereich der stationären Energiespeicherung hat Freyr damit bisher Abnahmevereinbarungen über ein Gesamtvolumen von mehr als 130 GWh bis 2030 geschlossen. „Dieses COA („conditional offtake agreement“, auf Deutsch: vorbehaltliche Abnahmevereinbarung) mit Impact markiert unsere erste kommerzielle Vereinbarung zur Produktion von zweckmäßigen LFP-Zellen für den E-Mobility-Markt – neben unserer bereits starken Präsenz im ESS-Sektor“, bekräftigt Tom Einar Jensen, Mitbegründer und CEO von Freyr.

„Wir waren auf der Suche nach einem nachhaltigen LFP-Hersteller in Europa, der unser Werk in Warschau beliefern und uns helfen kann, die wachsende Nachfrage nach Batterien im Bereich der E-Mobilität zu decken“, ergänzt Bartek Kras, CEO von ICPT. Mit Freyr habe man einen gleichgesinnten Partner gefunden, der sich der Dekarbonisierung wichtiger Sektoren wie dem gewerblichen Verkehr verschrieben hat.

Wir erinnern uns: ICPT hat bereits im Juli 2022 eine Vereinbarung mit InoBat Auto unterzeichnet, in der es um die Entwicklung und die Lieferung von Batteriezellen geht. InoBat wird demnach prismatische Batteriezellen gemäß den Anforderungen von Impact entwickeln und überführen. Nur wenige Wochen zuvor hatte Impact Clean Power Technology den Bau einer Batteriemontage in Polen bekanntgegeben. Die GigafactoryX genannte Fabrik soll im Jahr 2024 mit einer Produktionskapazität von 2 GWh in Betrieb gehen, im Endausbau sind 5 GWh geplant.

Doch zurück zu Freyr: Laut einem Statement aus dem Sommer 2022 beabsichtigt das Unternehmen, etwa die Hälfte der Produktionskapazität der Giga Arctic an „langfristige Abnahmepartner“ zu vergeben. Die verbleibende Menge soll reserviert werden, „um der exponentiell wachsenden Marktnachfrage gerecht zu werden“ – also an Kunden ohne langfristige Bindung zum bestmöglichen Preis verkauft werden. Diesem Plan spricht der Freyr-Vorstand das Potenzial von zwei Milliarden US-Dollar Umsatz pro Jahr zu.

Für die Realisierung des 29-GWh-Werks hat Freyr diesen früheren Angaben zufolge Finanzierungszusagen von in Summe 1,6 Milliarden Dollar erhalten, womit das Leverage-Ziel des Managements übertroffen worden sei. Darunter sind auch 400 Millionen Euro von Eksfin, Norwegens Exportkreditagentur (ECA). Bis zum Jahr 2030 will Freyr insgesamt Produktionskapazitäten von 200 GWh aufgebaut haben. Die Giga Arctic in Mo i Rana könnte vor diesem Hintergrund künftig noch erweitert werden: Das Unternehmen evaluiert nach eigenen Angaben eine Modul- und Pack-Montage sowie Recycling und andere Anwendungen an dem Standort zu ergänzen.
freyrbattery.com

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