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Foxconn vergrößert seinen Einfluss auf Lordstown Motors

foxconn vergrößert seinen einfluss auf lordstown motors

Der taiwanesische Auftragsfertiger Foxconn investiert durch den Kauf von Stammaktien und neu geschaffenen Vorzugsaktien insgesamt bis zu 170 Millionen US-Dollar in das US-amerikanische Elektroauto-Startup. Damit wächst die Beteiligung Foxconns an Lordstown Motors auf fast 20 Prozent.

Die Transaktion soll in Kürze stattfinden. Bei erfolgreichem Abschluss hält die Foxconn-Tochter Foxconn Ventures Pte Ltd künftig alle ausstehenden Vorzugsaktien von Lordstown und 18,3 Prozent der Stammaktien. Außerdem erhält sie zwei Sitze im Aufsichtsrat. Damit dürfte Foxconn größter Anteilseigner werden, denn die 18,3-Prozent-Beteiligung übertrifft den 17,2-Prozent-Anteil von Lordstown-Gründer Stephen Burn.

Lordstown Motors kündigt an, die Erlöse aus dem Verkauf der Stammaktien für allgemeine Unternehmenszwecke und die Erlöse aus dem Verkauf der Vorzugsaktien zur Finanzierung eines „neuen Elektrofahrzeugprogramms“ in Zusammenarbeit mit Foxconn zu verwenden. Außerdem geben die Partner an, dass die direkte Investition in Vorzugsaktien in Höhe von 100 Millionen US-Dollar die zuvor von Foxconn und Lordstown Motors angekündigte Joint-Venture-Finanzierung ersetzt.

Dieser neue Deal erfolgt rund ein Jahr, nachdem das Startup seine Fabrik in Lordstown im US-Bundesstaat Ohio an Foxconn verkauft hatte. Die Produktion des Elektro-Pickups Endurance unter der Regie von Foxconn startete dort im September 2022. Für Lordstown ist ein gelungener Produktionsauftakt essenziell. Das Elektroauto-Startup kämpft mit knappen Finanzmitteln. Deshalb entstand auch die unorthodoxe Konstellation mit Foxconn als Käufer des Lordstown-Werks. Den endgültigen Kaufvertrag hatte Foxconn im November 2021 unterschrieben. Der Kaufpreis betrug 230 Millionen US-Dollar. Foxconn erwarb zudem bereits seinerzeit Lordstown-Aktien.

Der taiwanesische Auftragsfertiger will durch den jetzigen Deal auch seine im Herbst 2020 vorgestellte E-Auto-Plattform MIH pushen. So erklärt Foxconn, dass man „die Beziehungen zwischen Lordstown und der EV-Entwicklungsplattform vertiefen würde: „In Zukunft wird es auch Möglichkeiten geben, die technischen Ressourcen von Lordstown mit anderen Kunden zu teilen, um das MIH-EV-Ökosystem weiter auszubauen (…)“, wird Foxconn im „Reuters“-Bericht zitiert. Sprich: Know-how und Dienstleistungen von Lordstown sollen offenbar unter Verwendung der MIH-Plattform Drittkunden angeboten werden.

Lordstown-CEO Edward Hightower präzisiert dazu, dass man Drittkunden die Fertigkeiten von Lordstowns Fahrzeugentwicklungsteam einschließlich „aller kritischen Elemente der Markteinführung sowohl in der Prototyp-, Vorserienfahrzeug- als auch in der kommerziellen Produktionsphase“ zur Verfügung stelle.

Hightower stieß im November 2021 zu Lordstown, wo er zunächst als Präsident begann und im Juli 2022 auch den CEO-Posten von Daniel Ninivaggi übernahm. Letzterer rückte auf den Posten des Executive Chairman, um sich auf die Kapital- und Partnerbeschaffung zu konzentrieren. Die Umstrukturierung des Managements zielte darauf ab, die „Bemühungen um den Produktionsstart des Pickups zu beschleunigen“, hieß es im Sommer unter anderem in einem weiteren Artikel der Nachrichtenagentur Reuters.

„Wir werden die Produktion weiterhin langsam vorantreiben, da wir noch Probleme mit der Herkunft und Verfügbarkeit von Teilen haben. Wir gehen davon aus, dass wir die Produktionsgeschwindigkeit im November und Dezember erhöhen werden“, teilte Hightower Ende September mit. „Wir gehen davon aus, dass wir im Jahr 2022 etwa 50 Fahrzeuge an Kunden ausliefern werden und den Rest der ersten Charge in der ersten Hälfte des Jahres 2023, vorbehaltlich der Beschaffung von ausreichend Kapital.“
reuters.com, investor.lordstownmotors.com

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