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Formel E: Lucid ist Einheits-Lieferant des vorderen E-Motors

formel e: lucid ist einheits-lieferant des vorderen e-motors

Der US-Elektroauto-Hersteller Lucid Motors outet sich als Lieferant der vorderen Elektromotoren in den aktuellen Gen3-Rennwagen der Formel E. Die von Lucid nun für den Motorsport vorgestellte Antriebseinheit leistet 350 kW und besteht aus Motor, Wechselrichter, Differenzial und Getriebe.

Erstmals vorgestellt wurde das Konzept der Gen3-Rennwagen mit Elektromotor an der Vorderachse im April 2022. Bereits damals wurde bekräftigt, dass es sich um ein Einheitsbauteil für alle Hersteller handeln soll, das nur zur Rekuperation eingesetzt werden darf. Der Elektroantrieb an der Hinterachse ist also alleine für den Vortrieb verantwortlich – diese Antriebseinheit entwickeln die Hersteller nach wie vor selbst.

Aber: Während seinerzeit von 250 kW Rekuperationsleistung des Frontmotors die Rede war, gibt Lucid nun 350 kW an – wovon allerdings per Software nur 250 kW genutzt werden können. Die Einheit ist auf Leichtbau getrimmt und wiegt mit all ihren Komponenten nur 32 Kilogramm. Der Rotor kann dabei bis zu 19.500 Umdrehungen pro Minute erreichen.

Die Entwicklung fand komplett inhouse bei Lucid statt, die Fertigung ebenso. „Für Lucid ist der Technologietransfer zwischen Motorsport und Straßenfahrzeugen eine wechselseitige Symbiose“, sagt CEO und CTO Peter Rawlinson. „Diese neue Motorsport-Antriebseinheit baut direkt auf der bahnbrechenden Antriebsstrang-Technologie auf, die von Lucid selbst entwickelt wurde und sich in jedem Lucid Air auf der Straße bewährt hat. Ich freue mich auf die Aussicht, dass einige der vorgestellten technischen Neuerungen auch in zukünftigen Lucid-Straßenfahrzeugen zum Einsatz kommen werden.“

Da die Lucid-Motor-Generator-Einheit wie erwähnt nur für die Rekuperation eingesetzt werden darf, ist sie Teil des komplexen Bremssystems der Gen3-Rennwagen in der Formel E. An der Vorderachse gibt es neben der Lucid-Einheit noch Scheibenbremsen für die Verzögerung. Zudem steuern die von den jeweiligen Herstellern entwickelten hinteren Antriebseinheiten per Rekuperation ihren Teil zur Verzögerung bei. An der Hinterachse wird – abgesehen von einem nur im Notfall genutzten Backup-System – auf den Einsatz einer Scheibenbremse verzichtet.

Allerdings gab es aufgrund der kurzen Test- und Entwicklungszeit auch Kritik an dem aufwändigen Bremssystem, so gab es bei den Testfahrten in Valencia und auch dem ersten Saisonrennen in Mexiko einige ungewöhnliche Unfälle. Wie knapp die Entwicklungzeit war, zeigt auch die Tatsache, dass die Rennwagen in Mexiko noch ohne die Backup-Scheibenbremse an der Hinterachse unterwegs waren. Dieses System wurde erst für den Double-Header in Saudi-Arabien an diesem Wochenende fertig.
lucidmotors.com (Lucid-Frontmotor), motorsport-magazin.com (Notfall-Bremse)

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