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Fords MEB-Modell heißt Explorer – für weniger als 45.000 Euro

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Ford hat mit dem Explorer genannten Modell ein neues E-SUV der Mittelklasse vorgestellt. Das in Köln gebaute E-Auto soll nichts weniger sein als der „Wegbereiter einer rein elektrischen Modellpalette, mit der sich Ford in Europa neu aufstellen wird“. Der Elektro-Antrieb stammt aber nicht von Ford.

Der Explorer hat nicht nur keinerlei Verwandtschaft mit dem namensgleichen Verbrenner-SUV aus dem US-Angebot von Ford, sondern auch kaum Gemeinsamkeiten mit dem restlichen Europa-Angebot des Autobauers. Denn bei dem Explorer handelt es sich um das erste Fahrzeug aus der 2020 geschlossenen Kooperation mit Volkswagen, die Ford den Zugriff auf den MEB-Baukasten der Wolfsburger gewährt.

Soviel gleich vorweg, bevor es an die von Ford vorgestellten Details des Explorer geht: Technische Daten nennt der Autobauer noch nicht, diese sollen mit den finalen Preisen „rechtzeitig vor Markteinführung“ bekannt gegeben werden. Der Einstiegspreis in Deutschland soll voraussichtlich bei unter 45.000 Euro liegen – so viel teilt Ford Deutschland schon einmal mit. Nur was man dafür bekommt, ist eben noch nicht öffentlich bekannt.

Wenn der Explorer noch in diesem Jahr auf den Markt kommt, soll es ihn „wahlweise mit Heck- oder Allradantrieb sowie in zwei Ausstattungsversionen“ geben, so Ford. Zahlen nennt das Unternehmen noch nicht, aber der Blick auf den MEB kann hier etwas Abhilfe leisten – denn viele Varianten bietet VW für ein Fahrzeug dieser Größenklasse nicht an. Es dürfte sich also um die bis dato größte MEB-Batterie mit 82 kWh brutto/77 kWh netto handeln. Der Heckantrieb leistet 150 kW, bei der Allrad-Option mit einer zusätzlichen ASM an der Vorderachse bietet VW zwei Stufen mit 195 bzw. 220 kW Systemleistung an. Es ist natürlich möglich, dass der Ford aufgrund einer anderen Abstimmung etwas von diesen Werten abweicht.

Mit der einzigen Angabe zur Technik, die Ford in der Mitteilung zum Explorer macht, überraschen die Kölner aber: An einer Schnellladesäule soll die Batterie im Explorer in nur 25 Minuten von zehn auf 80 Prozent geladen werden können. Bei VW liegt die Werksangabe bisher bei 29 Minuten. Wie genau sich hier der Ford Explorer und die bekannten MEB-Modelle aus dem Volkswagen-Konzern unterscheiden, wird wohl erst bekannt, sobald Ford weitere Daten nennt. Auch zu einer Anhänge- oder Dachlast macht Ford noch keine Angaben.

Daher schauen wir auf das, was bekannt ist: Der Explorer soll ein fünfsitziges Familienauto „ mit hochwertiger Komfort- und Sicherheitsausstattung“ sein. Somit soll er sich als „perfektes Reisefahrzeug für Familien sowie für Menschen, die ein zeitgemäßes Abenteuer-Feeling suchen“ eignen. Diese Aussagen lassen sich aber ohne Angaben zu Reichweite oder der Offroad-Tauglichkeit des Fahrwerks kaum einordnen.

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Für Familien sicher eine wichtige Angabe: Bereits mit aufgestellten Rücksitzlehnen (also in Fünfsitzer-Konfiguration) soll der Kofferraum 450 Liter fassen. In der Mitteilung betont Ford eine „vielseitige Ablagemöglichkeit“ in der Mittelkonsole unterhalb der Armlehne, die „MegaConsole“ soll bis zu 17 Liter fassen – dort soll auch ein 15-Zoll-Laptop verstaut werden können. Ob Fords MEBler (anders als die VW-Modelle) über einen Frunk unter der Fronthaube verfügt, wird nicht erwähnt. Ein großes Ablagefach unter dem Kofferraumboden, wie es etwa die Tesla-Modelle oder die VW-Studie ID.2all haben, ist bei der MEB-Basis unwahrscheinlich.

Ford eigener Innenraum

Klar ist aber: Nicht nur bei der Mittelkonsole mit dem großen Ablagefach unterscheidet sich der Explorer von vergleichbaren Modellen wie dem VW ID.4 oder Skoda Enyaq, der gesamte Innenraum ist eine Ford-Entwicklung. Der Explorer verfügt somit nicht über den freistehenden VW-Touchscreen und das kleine Cockpit-Display, sondern folgt eher dem Ford-Aufbau aus dem Mustang Mach-E: Der 14,6 Zoll große Touchscreen des „SYNC Move“-Infotainmentsystems ist hochkant angebracht, allerdings nicht so steil wie im Mustang Mach-E – im Winkel ist der Explorer-Touchscreen wohl eher mit der Mercedes-Lösung im EQE/EQS ohne Hyperscreen zu vergleichen.

Das Cockpit-Display scheint anhand der bekannten Bilder fest am Armaturenträger montiert zu sein, ist also nicht wie bei einigen VW-Modellen auf der Lenksäule angebracht. Die Fahrstufe wird über einen eigenen Lenkstockhebel gewählt (und nicht seitlich am Cockpit-Display), das Multifunktionslenkrad verfügt über Touch-Bedieneinheiten anstatt klassischer Schalter. Ford verspricht zudem, dass dem Explorer die „Premium-Materialien sowie besondere Features wie zum Beispiel die konturierten Sportsitze und eine außergewöhnliche Soundbar eher die Anmutung eines Concept Cars als eines Familienautos“ verleihen.

Beim Karosserie-Design soll der Explorer „bewusst den kraftvollen Stil US-amerikanischer SUV-Modelle von Ford“ aufnehmen, diesen aber „ins Zeitalter der Elektromobilität“ überführen. An anderer Stelle spricht Ford zwar von einer „aerodynamisch optimierten Karosserie“, die massive, steile Front und auch die recht steile Heckpartie wirken aber nicht besonders windschlüpfrig. Übrigens: Die Position des Ladeports übernimmt der Explorer von seinen MEB-Geschwistern, er befindet sich über dem rechten Hinterrad.

Um das Laden unterwegs zu erleichtern, soll das Infotainmentsystem die sinnvollsten Ladepunkte auf der geplanten Route anzeigen. Diese Funktion wird wohl auch die Abenteuerreise-Influencerin Lexie Alford nutzen: Sie soll laut Ford noch in diesem Jahr auf eine Tour mit dem Explorer gehen, um dessen „Reise- und Langstreckenqualitäten“ zu unterstreichen.

Ford nimmt ab sofort online Reservierungen entgegen. Wann diese in verbindliche Bestellungen umgewandelt werden sollen, ist noch nicht bekannt. Auch der genaue Produktionsbeginn in Köln wird von Ford noch nicht kommuniziert. Erklärtes Ziel ist nur, die ersten Fahrzeuge noch in diesem Jahr auszuliefern.
Quelle: Info per E-Mail

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