Ford

Ford Tourneo

Tests

Ford Tourneo Connect Delta 4x4 im Fahrbericht: Wenn Sie ein SUV wollen, kaufen Sie diesen Van

Mit dem Tourneo Connect auf VW Caddy-Basis hat Ford einen neuen Allrad-Van im Programm. Den haben die Offroad-Profis Seikel und Delta 4x4 verbessert.

ford tourneo connect delta 4x4 im fahrbericht: wenn sie ein suv wollen, kaufen sie diesen van

© Torsten Seibt
Mit den 17-Zoll-Reifen und ihrem AT-Profil ist der Delta-Tourneo gut gerüstet für leichte Offroad-Ausflüge.

ford tourneo connect delta 4x4 im fahrbericht: wenn sie ein suv wollen, kaufen sie diesen van

© Torsten Seibt
Damit empfiehlt er sich auch für Anwender, die öfter auf Feld- und Waldwegen unterwegs sind.

ford tourneo connect delta 4x4 im fahrbericht: wenn sie ein suv wollen, kaufen sie diesen van

© Torsten Seibt
Delta 4×4 hat den Tourneo Connect mit langem Radstand un 4.853 Millimeter Außenlänge für den Umbau genutzt, das bringt besonders viel Platz im Innenraum.

ford tourneo connect delta 4x4 im fahrbericht: wenn sie ein suv wollen, kaufen sie diesen van

© Torsten Seibt
Die Dämpfer von Seikel beweisen auch auf Rumpelpfaden Nehmerqualität.

ford tourneo connect delta 4x4 im fahrbericht: wenn sie ein suv wollen, kaufen sie diesen van

© Torsten Seibt
Die Bodenfreiheit wächst alleine durch das Fahrwerk um rund 20 Millimeter, die höheren Reifen steuern noch mehr Luft unter dem Kiel bei.

ford tourneo connect delta 4x4 im fahrbericht: wenn sie ein suv wollen, kaufen sie diesen van

© Torsten Seibt
Vier Zusatzscheinwerfer als Nebel- und Fernlicht zieren den Schutzbügel.

ford tourneo connect delta 4x4 im fahrbericht: wenn sie ein suv wollen, kaufen sie diesen van

© Torsten Seibt
Die Räder von Delta setzen auf Beadlock-Optik.

ford tourneo connect delta 4x4 im fahrbericht: wenn sie ein suv wollen, kaufen sie diesen van

© Torsten Seibt
Das AWD-Schild an der Heckklappe ist der einzige Hinweis auf das überlegene Antriebskonzept.

ford tourneo connect delta 4x4 im fahrbericht: wenn sie ein suv wollen, kaufen sie diesen van

© Bernd Conrad
Die nicht so ganz parxistaugliche Bedienung mit Touch-Schaltern hat der Tourneo Connect vom Caddy geerbt.

ford tourneo connect delta 4x4 im fahrbericht: wenn sie ein suv wollen, kaufen sie diesen van

© Ford Motor Company
Das gilt für das gesamte Cockpit des Tourneo Connect.

ford tourneo connect delta 4x4 im fahrbericht: wenn sie ein suv wollen, kaufen sie diesen van

© Ford Motor Company
Die volldigitalen Instrumente kosten Aufpreis.

ford tourneo connect delta 4x4 im fahrbericht: wenn sie ein suv wollen, kaufen sie diesen van

© Torsten Seibt
Mit dem vergleichsweise hohen Querschnitt sind die neuen Reifen besser für Geländeausflüge geeignet.

ford tourneo connect delta 4x4 im fahrbericht: wenn sie ein suv wollen, kaufen sie diesen van

© Torsten Seibt
Hinten arbeitet eine Starrachse, allerdings mit separatem Differential.

ford tourneo connect delta 4x4 im fahrbericht: wenn sie ein suv wollen, kaufen sie diesen van

© Torsten Seibt
Die Zusatzscheinwerfer kosten inklusive der nötigen Anbauteile über 2.300 Euro.

ford tourneo connect delta 4x4 im fahrbericht: wenn sie ein suv wollen, kaufen sie diesen van
Ford Tourneo Connect Delta 4×4

Sport Utility Vehicle, kurz SUV, haben in den letzten Jahrzehnten weltweit einen bemerkenswerten Boom durchgemacht. Nur das mit der Nützlichkeit, wofür das Utility im Namen steht, ist in all dem Marketing-Geklingel der Autohersteller inzwischen allenfalls noch eine Randnotiz. Bei vielen aktuellen SUV liegt der Zulassungs-Anteil an allradgetriebenen Varianten unter der Zehn-Prozent-Marke, andere sind überhaupt nicht mit 4×4-Option verfügbar und das prestigeträchtige SUV-Label beschränkt sich auf ein paar optisch robust wirkende Anbauteile.

Von “Utility” verstehen die meisten SUV nicht mehr viel

Wer einen SUV allerdings im ursprünglichen Sinn als “sportliches Nutzfahrzeug” versteht, statt die Interpretation der leider nicht immer treffsicheren Wikipedia-Autoren als “Stadtgeländewagen” wörtlich zu nehmen, muss inzwischen lange suchen, um so etwas zu finden. Und da haben wir jetzt einen echten Geheimtipp, der aus einer ganz anderen Ecke vorgefahren kommt.

Durch die Nutzfahrzeug-Kooperation mit VW hat Ford seit 2022 einen kleinen Allrad-Van im Programm, den Tourneo Connect auf Basis des VW Caddy. Und den haben sich nun zwei Urgesteine aus der deutschen Offroad-Szene zur Brust genommen, um ihn noch ein bisschen nützlicher zu machen.

Seikel 4×4, seit Jahrzehnten die Anlaufstelle für Weltenbummler und Nutzanwender mit VW-Allradlern, hat für den neuen Caddy ein Höherlegungsfahrwerk entwickelt. Das passt dank der baugleichen Plattform natürlich auch unter den Ford Tourneo Connect. Bei Delta 4×4, wo schon seit 1980 das Hohelied des Offroad-Tunings gesungen wird, hat man aus Tourneo und Seikel-Fahrwerk mit den üblichen Hausmitteln ein lustiges Gesamtpaket geschnürt, das eine Antwort auf gleich mehrere Fragen sein kann.

Als Mix aus praktischem Familienvan und noch praktischerem Transporter für leichte Geländeausflüge spricht der Ford Tourneo Delta 4×4 Privat- wie Nutzanwender an. Und das in einer Art, die kein SUV in dieser Größenklasse erfüllen kann. Dass dabei der nüchterne Serientrimm durch eine rauflustige Optik mit Frontbügel, Zusatzscheinwerfern und Geländebereifung aufgepeppt wurde, macht den kleinen Allrad-Van dabei zum echten Hingucker.

122 PS-Diesel mit robustem Auftritt

Um den Ford Tourneo Connect mit Allradantrieb zu bekommen, gibt es nur eine Wahl: 122 PS Diesel und Schaltgetriebe. Die anderen beiden Motoren (Benziner 114 PS und der Basisdiesel mit 102 PS) sowie das Automatikgetriebe sind nur mit Frontantrieb zu haben. Dieser leistungsstärkste Motor im Angebot ist dabei wie das ganze Auto dem Nutzwert verpflichtet. Nicht unbedingt der Typ den man anruft, wenn es ans Bäume ausreißen geht, aber mit völlig ausreichender Ernsthaftigkeit. Mit einem Nullhundert-Wert von rund elf Sekunden kann man sich anfreunden und wenn es wirklich mal unbedingt sein muss, stehen nach etwas Anlauf 190 km/h auf dem Tacho.

Reisen statt rasen wurde dem Multi-Van ohnehin ins Lastenheft diktiert, was sich in einem manierlichen Federungskomfort niederschlägt. Zwar ist hinten eine Starrachse am Werk, die allerdings mit Längslenkern, Panhardstab und Schraubenfedern kunstvoller aufgehängt als bei der Caddy-Vorgängergeneration mit Blattfedern. Das bringt nicht unbedingt superflauschigen Pkw-Komfort, ist aber von Rumpeligkeit ein gutes Stück entfernt.

Fahrwerkshöherlegung und Unterfahrschutz

Das Seikel-Fahrwerk im Tourneo Connect Delta 4×4 verstärkt den Robustheits-Charakter durch eine gefühlt etwas sattere Dämpfung bei groben Unebenheiten. Es besteht aus neuen Stoßdämpfern für Vorder- und Hinterachse, die Höherlegung um rund 20 Millimeter erfolgt hinten duch Distanzplatten und vorne durch längere Dämpfereinheiten, beim Umbau werden an beiden Achsen die Serienfedern weiterverwendet. Ebenfalls ein Seikel-Unikat ist der robuste Metall-Unterfahrschutz, der Ölwanne und Hauptgetriebe behütet, wenn die Bodenfreiheit einmal endet.

Während der vorne montierte Schutzbügel außer der Optik nur den überschaubaren Nutzen bringt, als Montageort von vier Zusatzscheinwerfern zu dienen, hat das Schuhwerk des Delta-Tourneo neben dem schmückenden auch einen praktischen Wert. Die mit einem leicht geländelastigen All-Terrain-Profil versehenen Reifen kommen in der – für einen kleinen Van – beachtlichen Dimension von 235/55 R17 nicht zu niederquerschnittig daher, das gibt Bonuspunkte bei der Schlechtwegetauglichkeit. Montiert sind sie auf schwarzen 8×17-Alurädern von Delta, die mit aufgesetzten Deko-Nieten den Look von Beadlock-Felgen für Expeditionsfahrzeuge imitieren.

Beim permanenten Allradantrieb des Tourneo 4×4 handelt es sich genaugenommen um einen automatischen Allradantrieb, denn im Regelfall wird nur die Vorderachse angetrieben. Für den zusätzlichen Antrieb der Hinterachse sorgt eine elektronisch gesteuerte Lamellenkupplung. Der Plattformspender VW setzt dabei im Gegensatz zur Vorgänger-Generation nun auf ein separates Kupplungs- und Differentialgehäuse außerhalb der Starrachse, was die ungefederte Masse der Hinterachse stark reduziert. Die Kraftverteilung passiert dabei sehr effektiv und schlupffrei. Selbst auf nassem Wiesenuntergrund, von der Haftung vergleichbar mit Glatteis, schnürt der Delta-Tourneo problemlos und ohne dramatisches Gewühle davon.

Kosten je nach Bedarf

Kostenmäßig bleibt eine gewisse Wahl, wieviel man in die SUV-Werdung des Ford Tourneo Connect investieren möchte. Höherlegungsfahrwerk und Unterfahrschutz von Seikel schlagen bei Delta mit jeweils rund 1.400 Euro zu Buche, der Radsatz mit 1.974,33 Euro, die Geländereifen mit 952 Euro. Hinzu kommen Einbau- und Eintragungskosten. Wer den coolen Bügel-Zusatzscheinwerfer-Look wie am Testwagen montiert haben möchte, muss etwas tiefer in die Tasche greifen. Die verbauten Leuchten samt Anbaumaterial verlangen ein Investment von 2.345,80 Euro, für den Schutzbügel schreibt Delta 4×4 weitere 592 Euro auf die Rechnung.

TOP STORIES

Top List in the World