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Ford senkt Preise des Mustang Mach-E in Reaktion auf Tesla

Beginnt nun ein Preiskrieg bei Elektroautos?

ford senkt preise des mustang mach-e in reaktion auf tesla

Die Preissenkung von Tesla schlägt Wellen: Ford folgt nun dem Beispiel und verlangt in den USA ebenfalls weniger für seinen Mustang Mach-E: Die Preise sinken um durchschnittlich 4.500 Dollar. Außerdem wird die Produktion des Modells angekurbelt.

Das Einstiegsmodell des Mustang Mach-E kostet in den USA nun 45.995 Dollar, was nur 900 Dollar weniger als bisher sind. Der Preis für die teuerste Version fällt jedoch um 5.900 Dollar und liegt nun bei 63.995 Dollar. Die deutschen Preise des Ford Mustang Mach-E waren am heutigen Dienstagmorgen allerdings noch unverändert: Sie beginnen nach wie vor bei 62.900 Euro. Zum Vergleich: Ein Tesla Model Y gibt es in Deutschland vor Förderung bereits ab rund 49.000 Euro – bei vergleichbarer Reichweite und Leistung.

ford senkt preise des mustang mach-e in reaktion auf tesla Die deutschen Preise für den Mach-E: Derzeit noch unverändert

Ohne sich explizit auf die Preissenkung von Tesla zu beziehen, sagte Marin Gjaja, der Vertriebschef von Fords Elektro-Sparte Model e: “Wir werden niemandem Boden überlassen. Wir produzieren mehr Elektrofahrzeuge, um die Wartezeiten der Kunden zu verkürzen, bieten wettbewerbsfähige Preise und arbeiten daran, ein unvergleichliches Fahrerlebnis zu schaffen.” Gegenüber Journalisten sagte Gjaja weiter: “Auch unsere Konkurrenten passen ihre Preise an.” Man beobachte den Markt und wolle wettbewerbsfähig bleiben; deshalb müsse man reagieren.

Dabei hat Ford das Elektro-SUV schon einmal als unprofitabel bezeichnet, wie Bloomberg berichtet: Finanzchef John Lawler sagte im Juni 2022, die Gewinne beim Mustang Mach-E seien durch gestiegene Rohstoffkosten “ausgelöscht” worden.

Auf einer Auto-Konferenz der Deutschen Bank sagte Lawler, man arbeite daran, die Margen zu verbessern, wollte jedoch nicht sagen, ob das Auto inzwischen profitabel geworden sei. Man überarbeite das Fahrzeug jedoch ständig, um die Kosten zu senken.

Die Kosten sollen auch durch eine Steigerung der Produktion sinken. So erhöhe man die Fertigungszahl von 78.000 Stück im letzten Jahr auf 130.000 Stück, sagte Gjaja. Das Mach-E-Werk im mexikanischen Cuautitlan wird derzeit für eine höhere Fertigungskapazität umgerüstet; im Februar soll es wieder arbeiten.

Ford will Ende 2026 zwei Millionen Elektroautos pro Jahr produzieren. Letztes Jahr war der Hersteller der zweitgrößte E-Auto-Anbieter in den USA, lag aber weit hinter Tesla, dessen Marktanteil in den USA fast zwei Drittel beträgt.

“Die meisten OEMs verlieren derzeit Geld mit Elektroautos.” (Analyst John Murphy von der Bank of America)

Mit einem Gewinn von fast 10.000 Dollar pro Auto kann Tesla die Preise senken und dennoch Gewinne erzielen. Ford mit seinen deutlich geringeren Margen habe diese Möglichkeit nicht, sagen Analysten. Die meisten Hersteller machten derzeit sogar Verluste mit ihren Elektroautos, so John Murphy von der Bank of America, und Preissenkungen würden das Geschäft noch schwieriger machen. Der Preiskampf verschärfe sich, schreibt Bloomberg und zitiert Analysten, die erwarten, dass weitere Hersteller nachziehen.

VW-Chef Oliver Blume gab sich allerdings gelassen. Man werde die Preise nicht senken, sondern auf profitables Wachstum setzen, sagte der Konzernchef der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung. Nervöser wirkte Renault-Markenchef Fabrice Cambolive, der der Automobilwoche sagte: “Wenn man binnen Wochenfrist die Verkaufspreise um zehn Prozent oder mehr senkt, belastet das die Restwerte und schadet den Bestandskunden. Für uns zählt Stabilität. Aber es ist abzusehen, dass die Preise für EVs auf den Prüfstand kommen.”

Quelle: Ford, Bloomberg, FAZ (Paywall) via Automobilwoche

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