Konzern hat nun genug Batterien für 600.000 E-Autos jährlich
Ab Ende 2023 will Ford 600.000 Elektroautos jährlich produzieren. Die dafür nötige Batteriekapazität von rund 60 Gigawattstunden hat sich der Konzern nun durch eine Reihe von Verträgen gesichert.
Geliefert werden die Akkus vom chinesischen Batteriehersteller CATL, und zwar als komplette Batteriepakete. Diese basieren auf prismatischen Zellen, die in Cell-to-Pack-Bauweise (CTP) zusammengesetzt werden. Das heißt: Die Zellen werden direkt zu Batteriepaketen zusammengestellt; es gibt keine Module, was Gewicht und Platz spart. Eingesetzt werden sollen die LFP-Akkus ab 2023 im Mustang Mach-E für Nordamerika und ab 2024 auch im F-150 Lightning.
Laut Pressemitteilung hat Ford bisher ausschließlich NCM-Batterien (also mit Nickel, Cobalt und Mangan in der Kathode) verwendet. Mit der Aufnahme von LFP-Akkus ins Portfolio erweitert sich für Ford das Angebot an Batterien. Außerdem verringert sich die Abhängigkeit von knappen und teuren Metallen wie Nickel. Die Kosteneinsparung gegenüber NCM-Batterien beziffert Ford mit 10 bis 15 Prozent.
Die erwähnte Produktionskapazität von 600.000 Elektroautos soll sich wie folgt aufteilen:
Bis Ende 2026 will Ford die Produktionskapazität für E-Autos auf mehr als 2 Millionen steigern. Wenn man von 100 kWh-Akkus ausgeht, sind dafür 200 GWh nötig. Dafür hat der Konzern bisher etwa 70 Prozent der nötigen Batteriezellenkapazität beschafft, also 140 GWh. Dazu hat Ford mit CATL eine unverbindliche Absichtserklärung über die Lieferung von weiteren LFP-Batterien abgeschlossen. Zudem will Ford ab 2026 in Nordamerika LFP-Kapazität von 40 GWh aufzubauen.
Bereits angekündigt wurden Batteriewerke in Kentucky und Tennessee, die von BlueOval SK betrieben werden sollen, einem Joint Venture zwischen Ford und SK On. Zudem soll ein neues Batteriewerk in der Türkei entstehen, das von SK On und Koç Holdings betrieben wird und etwa 30-45 GWh liefern soll. Einen Überblick über die Batteriewerke gibt der mittlere Teil der folgenden Grafik:
Der linke Teil der obigen Grafik zeigt eine weitere Säule der Bemühungen von Ford: Der Konzern will künftig auch direkt Rohstoffe für Batteriezellen kaufen. So hat Ford bereits den Großteil des bis 2026 benötigten Nickels beschafft. Dazu kooperiert Ford mit Bergbaukonzernen wie Vale in Kanada und Indonesien sowie BHP in Australien. Auch für Lithium wurden schon Verträge abgeschlossen, so mit Liontown und Rio Tinto.
Quelle: Ford USA
Bildergalerie: Ford-Batteriestrategie (2022)