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Fisker senkt Produktionsziel nach unten, dementiert Software-Probleme

fisker senkt produktionsziel nach unten, dementiert software-probleme

Bild: Fisker

Das US-Elektroauto-Start-up Fisker Inc. hat im Mai mit der Auslieferung seines Erstlingswerks begonnen. Das SUV Ocean kommt zuerst in Dänemark auf den Markt. Bald dürften unter anderem Deutschland und andere europäische Länder folgen, bevor dann auch der Heimatmarkt bedient wird. Wirtschaftlich steht das Unternehmen unter Druck, auch bei der Software soll es Herausforderungen geben.

Fisker hat kürzlich seine Geschäftszahlen für das erste Quartal bekannt gegeben. In diesem Zuge senkte das Unternehmen die Produktionsprognose für den Ocean: 2023 sollen statt der zunächst prognostizierten 42.400 Einheiten noch zwischen 32.000 und 36.000 gebaut werden. Vom Band rollt das mittelgroße SUV in Österreich beim Auftragsfertiger und Fisker-Partner Magna. Im laufenden zweiten Quartal sollen 1400 bis 1700 Ocean gebaut werden, „sofern alle Partner liefern“. Im dritten Quartal soll die Produktionsrate deutlich steigen und 6000 Fahrzeuge pro Monat erreichen.

„Wir waren von einer Produktion von 40.000 ausgegangen. Die Anpassung liegt unter anderem am Zeitplan für die Homologation und für die Lieferkette“, erklärte Gründer und CEO Henrik Fisker der Automobilwoche. „Du denkst, du hast an alles gedacht, aber am Tag, wenn es losgeht, siehst du alle die Herausforderungen, die da sonst noch verborgen waren. Vor allem war die Homologation sportlich, denn wir haben das gleichzeitig in den USA und für Europa gemacht. Das trennen Hersteller für gewöhnlich zeitlich.“

Fisker erwartet, dass im Jahr 2024 bis zu 70.000 Fahrzeuge gebaut werden können. Davon sollen mindestens 15.000 Exemplare an Kunden in Europa übergeben werden. Derzeit liegen dem Unternehmen eigenen Angaben nach mehr als 65.000 Reservierungen vor. Auf den Ocean soll 2024 mit dem kompakten PEAR ein Massenmarkt-Modell folgen. Geplant sind zudem ein luxuriöser GT-Sportwagen, ein SUV-Coupé, eine Sportlimousine und ein Pick-up.

Der Betriebsverlust von Fisker betrug im ersten Quartal umgerechnet rund 111 Millionen Euro. Darin sind laut dem Start-up auch Ausgaben für Forschung und Entwicklung enthalten, „die sich voraussichtlich nicht wiederholen werden“. Der Umsatz war aufgrund der gerade erst gestarteten Auslieferungen mit rund 170.000 Euro gering. An Zahlungsmitteln und Zahlungsmitteläquivalenten verfügt das Unternehmen über knapp 600 Millionen Euro. Wie lange sich damit der kostspielige Hochlauf der Produktion und die internationale Expansion finanzieren lässt, bleibt abzuwarten. Henrik Fisker blickt aber optimistisch in die Zukunft: „Jetzt beginnt für uns eine neue Ära, wir werden ein umsatzstarkes Autounternehmen!“

Mutmaßliche Software-Probleme

Einen Bericht von Bloomberg, dass der Ocean Softwareprobleme hat, dementierte das Unternehmen. Die Nachrichtenagentur hat geschrieben, dass Fisker noch weitere Tests und Fehlerbehebungen für das SUV durchführen muss. Derzeit sei die Software noch störungsanfällig, die Behebung der Probleme könnte Monate dauern und für Verzögerungen sorgen. Einige Fahrzeuge würden eine begrenzte Softwareversion nutzen, die die Geschwindigkeit begrenzt.

Fisker erklärte Bloomberg, dass die Fahrzeuge in diesem Jahr „over the air“, also über das Netz, aktualisiert würden, um sie mit einem umfassenderen Fahrerassistenzsystem auszustatten. „Wir dementieren kategorisch, dass der Fisker Ocean nur bei niedrigen Geschwindigkeiten gefahren werden kann“, so das Unternehmen.

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