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Ferraris Elektro-Sportwagen: Patentzeichnung zeigt Akkuaufteilung

Dünne Batterien im Boden und ein Akku-Paket im Heck

ferraris elektro-sportwagen: patentzeichnung zeigt akkuaufteilung

Während Porsche, Alpine und Lotus Elektro-Sportwagen entwickeln, war von Ferrari bislang wenig zu diesem Thema zu hören. Doch nun hat The Drive eine US-Patentschrift der italienischen Marke entdeckt, die ein “Electric or hybrid sport car” beschreibt.

Interessant ist vor allem die Aufteilung der Batteriemodule. Die schweren Akkus sollten in einem Sportwagen möglichst tief und zentral liegen, aber möglichst nicht als Platte im Boden (wie bei den meisten heutigen Elektroautos), denn eine tiefe Sitzposition ist ja auch erwünscht.

ferraris elektro-sportwagen: patentzeichnung zeigt akkuaufteilung Ferrari kombiniert eine dünne Batterieplatte unter den Sitzen mit einem dicken Paket hinter den Sitzen

Ferrari verwendet in dem Patent eine dünne Batterieplatte für den Boden (in den Zeichnungen mit BT1 bezeichnet) und ein dickes Akku-Paket (BT2) hinter den Sitzen. Damit ist das große Paket dort untergebracht, wo bei einem fossil angetriebenen Mittelmotorsportwagen der schwere Verbrenner (zum Beispiel ein dicker V8-Motor) positioniert wird.

Die Größe der Batterien lässt eher auf einen rein batterieelektrischen Antrieb schließen; der für einen Hybridantrieb nötige Verbrenner ist in den Zeichnungen nicht gezeigt. Platz dafür wäre aber im Vorderwagen. Das Patent konzentriert sich auf die Unterbringung der Akkus und ihre stabile Montage sowie die Verstrebungen, die für Steifigkeit sorgen.

Was die Bauform der Batteriezellen angeht, so sollen offenbar die in der Batterieplatte zylindrisch sein, während das dicke Akkupaket aus allen möglichen Zellformen bestehen kann. So können verschiedene Bauformen in dem Auto miteinander kombiniert werden:

“Die Tatsache, dass die im Boden untergebrachten Batterien zylindrisch sind, bedeutet nicht, dass das hintere Batteriepaket BT2 auch aus zylindrischen Batterien besteht. Tatsächlich ist gemäß FIG. 7 das vom hinteren Batteriepaket eingenommene Volumen regelmäßiger, und daher können die Batteriemodule die Form eines Parallelepipeds haben, und außerdem können alle Arten von Zellen, nämlich zylindrische, prismatische oder Pouch-Zellen, verwendet werden. Dies ist insbesondere dann von Vorteil, wenn zwei Akkupacks mit unterschiedlichen Kapazitäten und unterschiedlicher C-Rate benötigt werden (…).” (Ferrari-Patentschrift)

Schon vor etwa einem Jahr sind in einem Taycan-Forum Patentzeichnungen zu einem Elektro-Ferrari aufgetaucht – Motor1.com berichtete damals. Diese Zeichnungen konzentrieren sich auf den Antrieb und zeigen vier Elektromotoren, wobei jedem Rad ein Motor zugeordnet ist (ohne dass es sich um Radnabenmotoren handelt). So wird ein gutes Torque Vectoring möglich.

Bildergalerie: Elektro-Ferrari (Patentzeichnungen von 2020)

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Möglicherweise ergänzen sich die beiden Patente ja. Das frühere zeigt im Heck einen mit CL (für Clearance Area) oder BAT/CE bezeichnetes Element im Heck. Dabei könnte es sich um den Batterieblock aus dem neueren Patent handeln.

Über einen Elektro-Ferrari sagte 2020 ein Ferrari-Manager gegenüber Autocar, ein solches Auto werde erst kommen, wenn die Batterie-Technologie dafür bereit stünde, was nicht vor 2025 der Fall sein würde:

“We firmly believe that battery technology is not yet developed enough to meet the needs of a supercar. In the next five years, we do not believe the technology will be able to meet the needs of a Ferrari.” (Ferrari-Vertriebschef Enrico Galliera gegenüber Autocar im Jahr 2020)

Im April 2021 wurde Ferrari-Chef John Elkann noch konkreter. Gegenüber Aktionären sagte er laut Automotive News Europe, das erste reine Elektroauto der Marke würde im Jahr 2025 enthüllt:

“We are very excited about our first all-electric Ferrari that we plan to unveil in 2025. We are continuing to execute our electrification strategy in a highly disciplined way.” (Ferrari-Chef John Elkann gegenüber Aktionären im April 2021)

Quelle: US-Patentamt via The Drive

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