Das Geschäft beim Luxussportwagenbauer Ferrari brummt, die Auftragsbücher sind voll. 2022 fuhr der profitabelste Auto-Hersteller Europas einen Rekordgewinn ein. Für das laufende Jahr hebt CEO Benedetto Vigna den Ausblick an. Seinen Mitarbeitern zahlt der Italiener den größten Bonus seit Jahren.
Der italienische Luxussportwagenbauer Ferrari hat im vergangenen Jahr Rekordgewinne von 939 Millionen Euro eingefahren – 12,7 Prozent mehr als im Vorjahr. Die Ergebnisse für 2022 seien “außergewöhnlich”, erklärte der Autobauer aus dem norditalienischen Maranello am Donnerstag.
Demnach lieferte das Unternehmen mit 13.221 Fahrzeugen 18,5 Prozent mehr aus als im Vorjahr. Der Umsatz stieg 2022 fast um ein Fünftel auf 5,1 Milliarden Euro und das operative Ergebnis (Ebit) um 14 Prozent auf 1,2 Milliarden Euro. Der profitabelste Auto-Hersteller Europas erzielte eine Rendite von 24 Prozent.
“Diese Zahlen schaffen die Basis für ein noch stärkeres Jahr 2023, angetrieben von anhaltend hoher Nachfrage nach unseren Produkten weltweit”, erklärte Ferrari-Chef Benedetto Vigna (53).
Hinsichtlich Umsatz und Gewinn hat der Sportwagenbauer die Erwartungen der Analysten übertroffen. Vigna will daher seinen Mitarbeitern den größten Bonus seit Jahren zahlen. Rund 5.000 Mitarbeiter erhalten dieses Jahr bis zu 13.500 Euro, so Vigna laut Bloomberg. Das sind 12,5 Prozent mehr als im vergangenen Jahr.
Ferrari will mit Preiserhöhungen den Gewinn steigern
In diesem Jahr will der Porsche-Rivale die Rendite auf rund 26 Prozent erhöhen mit einem Umsatz von 5,7 Milliarden Euro und bis zu 1,5 Milliarden Euro Ebit. Dabei plant Ferrari Preiserhöhungen. Die Aktie lag in Mailand am Nachmittag mit 1,6 Prozent im Plus.
Absatzsprung in Asien
Ferrari verkaufte nach eigenen Angaben weiterhin die meisten Fahrzeuge in Europa, Nahost und Afrika. Besonders stark zugenommen – um 72,6 Prozent – hätten aber die Verkäufe in China, Hongkong und Taiwan. Auch in Nord- und Südamerika wurde demnach ein Wachstum von 21,8 Prozent verzeichnet.
Ferrari ist für seine kraftvollen und lauten Verbrennermotoren bekannt, will perspektivisch aber ebenfalls auf E-Mobilität umstellen. Laut Strategieplan sollen bis 2026 60 Prozent und bis 2030 80 Prozent der produzierten Fahrzeuge mit Elektro- oder Hybridantrieb fahren.
2025 kommt der erste Elektro-Ferrari. Auch die Konkurrenten Aston Martin und Lamborghini haben für das Jahr elektrische Supersportwagen angekündigt; der Wettlauf hat begonnen. Ferrari hat bei der Transformation jedoch wenig zu gewinnen. Zu klar liegt der Sportwagenbauer bei den Verbrennern vorne.