Ferrari GTC4Lusso (2016) Dem Namen nach handelte es sich beim Ferrari GTC4Lusso um ein völlig neues Modell, doch auf den zweiten Blick schrumpfte die vermeintliche Neuheit zum Facelift. >> Mehr zum Thema Neuheiten Foto: Ferrari
Ferrari GTC4Lusso (2016) Unheimlich reizvoll ist der überarbeitete FF natürlich trotzdem, auch wenn man über die Notwendigkeit des neuen Namens streiten kann. Foto: Ferrari
Ferrari GTC4Lusso (2016) Optisch erinnern viele Details an den seit 2011 angebotenen FF. Foto: Ferrari
Ferrari GTC4Lusso (2016) Wer angesichts des neuen Namens auch eine gründliche Überarbeitung des Designs erwartet hatte, wurde enttäuscht. Foto: Ferrari
Ferrari GTC4Lusso (2016) Typisches Ferrari-Cockpit mit Multifunktionslenkrad und feinstem Leder. Foto: Klaus Huber-Abendroth
Ferrari GTC4Lusso (2016) Der 10,25 Zoll große Touchscreen soll die Zeit an Bord angenehm gestalten. Foto: Klaus Huber-Abendroth
Ferrari GTC4Lusso (2016) Der 690 PS starke V12 verhilft dem GTC4Lusso zu einer Beschleunigung von 3,4 Sekunden von 0 auf 100 km/h. Foto: Klaus Huber-Abendroth
Ferrari GTC4Lusso (2016) Der Topspeed beläuft sich auf 335 km/h und macht den Ferrari zu einem der schnellsten Viersitzer der Welt. Foto: Aleksander Perkovic
Ferrari GTC4Lusso (2016) Zum Marktstart 2016 kostete der GTC4Lusso 261.883 Euro. Foto: Aleksander Perkovic
Ferrari GTC4Lusso T (2016) Nur wenige Monate nach dem GTC4Lusso folgte der GTC4Lusso T mit dem V8 aus dem Ferrari 488 GTB. Foto: Ferrari
Ferrari GTC4Lusso T (2016) Zwar verfügt der T mit 610 PS 80 Pferde weniger als der V12, kann dafür aber mit bärigen 760 Newtonmeter aufwarten. Foto: Ferrari
Ferrari BR20 (2021) Im November 2021 hat Ferrari auf Basis des GTC4Lusso den BR20 präsentiert. Foto: Ferrari
Der Ferrari GTC4Lusso (2016) zeigt, wie praktisch ein Ferrari sein kann. Der mittlerweile eingestellte Viersitzer startete als V8 (T) und V12 zum Preis ab 226.000 Euro. Auf dessen Basis folgte der Ferrari BR20 (2021), der allerdings ein exklusives Einzelstück bleibt.
Dem Namen nach handelte es sich beim Ferrari GTC4Lusso (2016) zum Preis ab 261.883 Euro (V12, Stand: 2016) um ein völlig neues Modell, doch auf den zweiten Blick schrumpfte die vermeintliche Neuheit zum Facelift zusammen. Unheimlich reizvoll ist der überarbeitete FF natürlich trotzdem, auch wenn sich über die Notwendigkeit des neuen Namens streiten ließ. Optisch erinnern viele Details an den seit 2011 angebotenen FF. Tatsächlich ist die Modellpflege ein Fall für Kenner:innen, die das FF-Design nicht nur in seinen Grundzügen kennen und daher auch kleine Unterschiede sofort erspähen können. Vor allem die seitlichen Luftauslässe in den vorderen Kotflügeln, die Rückleuchten und die Heckklappe erhielten Updates. Nur dort durften sich die Ferrari-Designer:innen am Ferrari GTC4Lusso (2016) ein wenig austoben und auffällige Änderungen umsetzen. Mehr zum Thema: Unsere Produkttipps auf Amazon
Ferrari GTC4Lusso (2016) mit 690 PS starkem V12
Die marginalen Modifikationen an Frontschürze und -Scheinwerfern sowie die mit einer zusätzlichen Sicke umgestaltete Motorhaube des Ferrari GTC4Lusso (2016) springt jedenfalls nur ausgewiesenen Ferrari-Fans sofort ins Auge. Was das Design bereits andeutet, setzt sich bei der Technik fort: Der GTC4Lusso orientiert sich eng am FF – und behielt damit seine Sonderrolle im exklusiven Programm der Italiener:innen. Der 2+2-Sitzer setzt auf einen 6,3 Liter großen V12-Saugmotor, der seine Kraft mit Hilfe eines dynamisch abgestimmten Allradantriebs auf den Asphalt bringt. Trotz des ähnlichen Grundkonzepts versteckten sich beim Antrieb die wichtigsten Änderungen der Modellpflege, denn die Ferrari-Entwickler:innen ergänzten den Allradantrieb um eine gelenkte Hinterachse ergänzt und nannten ihn 4RM-S. Die dahinter verborgene Technik sorgt bei niedrigen Geschwindigkeiten für einen kleineren Wendekreis und verleiht dem Ferrari GTC4Lusso (2016) bei hohem Tempo zusätzliche Stabilität.
Preis des Ferrari GTC4Lusso (2016)
Dass der Zwölfzylinder des Ferrari GTC4Lusso (2016) 690 PS leistet und der Sprint von 0 auf 100 mit 3,4 Sekunden drei Zehntelsekunden schneller als im FF erledigt ist, dürfte für die meisten Kund:innen in den Hintergrund gerückt sein. Diese sind übrigens deutlich jünger als die klassische Ferrari-Kundschaft, nutzen den Gran Turismo regelmäßiger und können dank Allradantrieb auch sorgenfrei durch den Winter jagen. Im Vergleich zu den übrigen Sportwagen aus Maranello sammelten die FF durchschnittlich 30 Prozent mehr Kilometer, diesen Trend dürfte auch der neue Ferrari GTC4Lusso bestätigt haben. Und damit die an Bord verbrachte Zeit angenehm ist, verbaute Ferrari im GTC4Lusso damals eine neue Infotainment-Generation mit 10,25 Zoll großem Touchscreen. Die Höchstgeschwindigkeit des Ferrari GTC4Lusso (2016) gibt Ferrari wie beim FF mit 335 km/h an, den Preis mit 261.883 Euro (Stand: 2016).
Wenige Monate nach dem V12 folgte der Ferrari GTC4 Lusso T mit aufgeladenem V8. Foto: Ferrari
Ferrari GTC4Lusso T (2016) mit V8
Wer etwas preiswerter fahren wollte, für den hielten die Italiener:nnen den Ferrari GTC4Lusso T (2016) bereit. Nur am T in der Typenbezeichnung zu erkennen, versteckt sich unter der Ferrari-Karosse ein V8-Turbo anstelle des V12. Der Ferrari 488 GTB leiht seinem größeren Bruder das Aggregat. Das leistet bei vier Töpfen und 2,6 Litern Hubraum Abzug folgerichtig auch 80 PS weniger (610 PS), kann aber den großen V12 beim Drehmoment schlagen (760 statt 697 Newtonmeter). Mit dem um 50 Kilogramm gesunkenen Gewicht (1740 Kilo), kann der T bei der Beschleunigung sogar mithalten. Ob es in 3,4 Sekunden (V12) oder eben in 3,5 Sekunden auf Tempo 100 geht, spielt zumindest subjektiv kaum eine Rolle. Erst in der Spitze lässt sich der Ferrari GTC4Lusso T (2016) vom stärkeren Bruder abhängen, schafft statt 335 “nur” 320 km/h! Dafür verbraucht der V8 gut vier Liter weniger auf 100 Kilometer, zusätzlich lag der Preis mit 226.000 Euro (Stand: 2017) deutlich unter dem V12-Einstiegspreis.
Auf Basis des 2020 eingestellten GTC4Lusso legt Ferrari 2021 das Einzelstück BR20 auf. Foto: Ferrari
Ferrari BR20 (2021): Einzelstück auf GTC4Lusso-Basis
Zwar ist der GTC4Lusso seit 2020 Geschichte, doch das hinderte Maranello nicht daran, auf dessen Basis den Ferrari BR20 (2021) zu kreieren. Das Einzelstück entstand nach den Vorgaben eines Kunden, der um den bärigen V12 eine klassisch anmutende Karosserie im Stile der 50er- und 60er-Jahren gezimmert haben wollte. Nostalgie ist dem Exoten allerdings fremd, denn bis auf das Cavalino Rampante und den vier runden Rückleuchten erinnert keine Schraube an Modelle von vor mehr als 60 Jahren. Vielmehr ist es der Verzicht auf Kohlefaser-Orgien und überbordendes Styling, das dem BR20 einen Hauch Klassik verleiht. Er verbindet Elemente des seligen GTC4Lusso und die Designsprache aktueller Modelle zu einem eigenständigen GT – ein Shooting Brake ist er wegen des neuen Fließhecks nicht mehr. Da verwundert es auch nicht, dass die beiden Rücksitze passé sind. Unabhängig davon dürften sich die Leistungswerte nicht sonderlich vom Spenderfahrzeug unterscheiden: Der V12 leistet 690 PS und gibt seine Kraft an alle vier Räder ab. Die Höchstgeschwindigkeit könnte aufgrund des längeren Dachs sogar mehr als 335 km/h betragen. Allerdings ist fraglich, ob der langjährige Kunde seinen Kauf jemals mit solchem Tempo bewegen wird. Ebenso unklar ist, wieviel Geld für den Ferrari BR20 (2021) über den Tresen in Maranello gegangen ist. Mit Hinblick auf die Aufwendigkeit des Projekts sind siebenstellige Summen ohne Zweifel.