Warum sich die Ferrari-Fahrer Charles Leclerc und Carlos Sainz nach dem Formel-1-Freitagstraining in Australien vorsichtig optimistisch äußern
“Das Gefühl ist ein bisschen besser als bei den anderen Rennen. Das ist positiv.” So fasst Ferrari-Fahrer Charles Leclerc das Formel-1-Freitagstraining zum Grand Prix von Australien in Melbourne aus der Sicht seines Teams zusammen. Er fügt hinzu: “Das bedeutet nicht allzu viel, aber immerhin endet dieser Freitag auf positive Art und Weise.” Das verleihe ihm und der Mannschaft etwas Auftrieb.
Nach zuletzt schwierigen Wochen mit Ergebnissen, die nicht den Ferrari-Erwartungen an die Saison 2023 entsprochen haben, kommt bei Leclerc sogar so etwas wie Euphorie auf: Das zweite Training in Melbourne sei “wahrscheinlich unser bisher vielversprechendstes” gewesen in diesem Jahr.
Ferrari hofft auf ein enges Qualifying
Leclerc hat jedoch nur Augen für Verstappen und Red Bull, wenn er sagt: “Wir müssen für Samstag einen weiteren Schritt in die richtige Richtung hinkriegen, damit wir dann etwas näher dran sind.”
Wohl auch deshalb habe sein Team in Melbourne “viele Experimente” bei der Abstimmung unternommen, um neue Wege zu finden, den SF-23 über geringe und große Distanz schneller zu machen, sagt Leclerc. Oder wie es sein Ferrari-Teamkollege Carlos Sainz formuliert: “Wir haben ein paar Dinge am Auto ausprobiert, um zu sehen, ob wir unserem Paket etwas mehr Leistung entlocken können.”
Qualifying als Nagelprobe für Sainz
Sainz, knapp vier Zehntel hinter Leclerc auf P5 der Tageswertung klassiert, will “ein besseres Verständnis” aufgebaut und zudem “ein paar Sachen” erkannt haben, “die künftig eine Verbesserung bringen könnten”, ohne aber ins Detail zu gehen. Er sagt nur: “Solange wir es nicht in einer ordentlichen Qualifying-Runde umsetzen, werden wir es nicht wissen.”
Gerade das Qualifying sei dieses Jahr seine große Schwachstelle, hatte Sainz bereits nach Saudi-Arabien betont. Für Australien rechnet er sich aber aus, mit Ferrari auf eine schnelle Runde “auf dem gleichen Niveau” wie Red Bull liegen zu können. “Im Rennen dürften wir dahinter sein, wie schon in Dschidda”, meint Sainz. “Hoffentlich aber helfen uns ein paar der Erkenntnisse von diesem Wochenende dabei, unsere Ausgangslage zu verbessern.”
Und eine Erkenntnis aus dem Formel-1-Freitagstraining ist: Ferrari steht mit Leclerc nur deshalb vor Red Bull mit Verstappen, weil dieser im letzten Sektor in den Schlusskurven ungewöhnlich viel Zeit verloren hat. Davor auf der gleichen Runde betrug der Vorsprung Verstappens auf Leclerc bis zu einer halben Sekunde.