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Fabio Quartararo schlägt Alarm: Bei neuer Yamaha "funktioniert nichts"

Auch in Portimao war die Ernüchterung von Fabio Quartararo groß

“Wir sind sicher nicht für das erste Rennen bereit”, findet Fabio Quartararo nach dem ersten MotoGP-Testtag in Portugal klare Worte. “Ich möchte nicht zu 100 Prozent sagen, dass wir nicht bereit sind, denn vielleicht finden wir morgen noch eine Lösung. Aber momentan fühle ich mich nicht bereit.”

Fabio Quartararo

Die meiste Zeit des Tages befand sich der Ex-MotoGP-Weltmeister nicht in den Top 10. Erst zum Schluss verbesserte sich Quartararo auf den achten Platz. Sein Rückstand betrug acht Zehntelsekunden. Yamaha arbeitete am ersten von zwei Testtagen in Portimao viel.

Alleine am Samstag spulte Quartararo 90 Runden ab und sein Teamkollege Franco Morbidelli 95. Aber trotzdem war das Fazit ernüchternd. “Ich habe kein gutes Gefühl für das Motorrad”, sagt Quartararo. Im vergangenen Frühling hat er das Portimao-Rennen noch gewonnen.

Aber nun stellt sich die Yamaha-Situation ganz anders dar. “Überall, nicht nur in der Bremsphase”, zählt Quartararo die Aspekte auf, die bei der M1 nicht passen: “Kurvenspeed, Stabilität, Kurvenausgang. Und es ist auch schwierig, den Reifen zu nutzen.”

“Normalerweise war es in der Vergangenheit so, dass man einen neuen Reifen montiert und sich überall verbessert. Aber jetzt ist es auf der Bremse nicht besser, wenn man Gas gibt ist es nicht besser und auch in maximaler Schräglage ist es nicht besser. Schwierig zu verstehen.”

Schwache Performance mit neuem Reifen für Sprint ein Problem

Schon nach den Testfahrten in Malaysia hatten Quartararo und Morbidelli festgehalten, dass die Qualifying-Performance der Yamaha schlechter wurde, beziehungsweise mit einem frischen Reifen keine deutliche Steigerung möglich ist. Das bestätigte sich nun auch in Portimao.

“Das Problem ist aber nicht nur das Qualifying”, hält Quartararo fest. “Es geht auch um die Pace mit neuen Reifen. Ich mache mir für die Sprintrennen Sorgen. Wenn wir die Daten mit der Spitze vergleichen und alle einen neuen Reifen verwenden, sind wir um eine halbe Sekunde langsamer.”

“Nach 15 bis 25 Runden fehlen uns nur ein, zwei Zehntelsekunden. Den größten Unterschied gibt es mit frischen Reifen und noch stärker bei der Zeitattacke.” Auf die Frage, warum es bei der M1 plötzlich diese Diskrepanz gibt, zuckt der Franzose mit den Schultern: “Keine Ahnung.”

Er macht sich prinzipiell Sorgen, dass die Yamaha auf der gleichen Rennstrecke im Vergleich zum Vorjahr sogar langsamer geworden ist. Bei seinem Portimao-Sieg fuhr Quartararo die ersten 20 Runden unter 1:40 Minuten und verwaltete zum Schluss seinen Vorsprung.

“Heute bin ich mit dem Medium-Reifen eine einzige Runde im Bereich von 1:39 Minuten gefahren – und das hinter Marc voll am Limit”, untermauert Quartararo seine Bedenken. “Ich kann auch gar nicht sagen was falsch ist. Momentan ist nichts richtig!”

“Das habe ich auch in der Box gesagt. Wir sind jetzt vier Tage gefahren – drei in Sepang und einen hier. Es geht hauptsächlich um die Aggressivität des Motorrades, wie es sich bewegt. Wenn ein Motorrad schwierig zu fahren ist und es Performance gibt, dann stört mich das nicht.”

“Aber dieses Motorrad ist schwierig zu fahren und hat keine Performance. Wir müssen eine Lösung finden! Wir haben heute nur mit der Abstimmung experimentiert, der Geometrie. Hinten haben wir die Dämpfung härter oder weicher gemacht.”

“Wir haben einfach versucht eine gute Basis zu finden. Aber wir haben sie nicht gefunden. Wir müssen mehr an der Abstimmung als an neuen Teilen arbeiten.” Viele Neuentwicklungen hat Yamaha nicht nach Portimao gebracht.

Bei Morbidelli war am Samstag eine andere Verkleidung mit neuen Luftleitelementen links und rechts unterhalb des Lenkergriffs zu sehen. Quartararo fuhr mit jener Wingletversion, die schon bei den Tests in Valencia und Sepang zum Einsatz gekommen ist.

“Wir haben keine großen Aero-Änderungen vorgenommen”, sagt der Franzose über sein Bike. “Wir haben nur den größeren Flügel und sind damit weitergefahren. Morgen werden wir eine andere Version probieren, die man schon gesehen hat.”

Dabei handelt es sich um eine andere Seitenverkleidung als jene, die Morbidelli am Samstag gefahren ist. Schon in Sepang hat Yamaha eine neue Seitenverkleidung mit der markanten Stufe probiert, die Aprilia erfunden hat.

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