Kommt Rupert Stadler mit einer Bewährungsstrafe davon? © Foto: picture alliance/dpa/dpa-Pool/Peter Kneffel
In der juristischen Aufarbeitung des Abgas-Skandals hat das Landgericht München dem ehemaligen Audi-Chef Rupert Stadler bei einem Geständnis eine Bewährungsstrafe in Aussicht gestellt. Stadler und drei Mitangeklagte stehen seit zweieinhalb Jahren wegen manipulierter Dieselfahrzeuge und möglichen Betrugs vor Gericht.
Nach vorläufiger Bewertung der bisherigen Beweisaufnahme kämen gegen Stadler, den ehemaligen Leiter der Audi-Motorenentwicklung Wolfgang Hatz und den leitenden Ingenieur Giovanni P. Freiheitsstrafen zur Bewährung bei vollem Geständnis auch in diesem Verfahrensstadium in Betracht, sagte der Vorsitzende Stefan Weickert am Dienstag in München. Für den bisher einzigen voll geständigen vierten Angeklagten komme die Einstellung des Verfahrens in Betracht.
Die Kammer kam aber nach vorläufiger Bewertung zu dem Schluss, dass Stadler nach den internen Ermittlungen von Anwälten bei Audi und Erkenntnissen des Kraftfahrt-Bundesamtes im Juli 2016 hätte nachhaken müssen und die Möglichkeit der Tricksereien hätte erkennen können.