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Lynk bringt ein vollelektrisches Kompakt-SUV im Oktober in Europa heraus. “Wir müssen den Preis für das Auto auf dem Markt richtig ansetzen und von dort aus arbeiten”, sagte er in dem am Mittwoch veröffentlichten Interview. Der Zoll sei “kein Messer an der Kehle”.
Allerdings werde das nächste E-Auto für Europa auch hier produziert, ergänzte Appelgren. Geely sei derzeit auf Standortsuche für ein Werk. Vor zwei Jahren waren die Chinesen darüber bereits im Gespräch mit der Regierung in Polen. “Selbst wenn sich einige in Europa gegen uns wenden, werden wir uns niemals gegen den europäischen Markt wenden”, sagte Geely-Manager Victor Yang bei einer Pressekonferenz auf der Messe.
Geely nutzte so wie einige andere Newcomer aus China die Automechanika in Frankfurt, die eigentlich eine Fachmesse für Autozulieferer ohne Beteiligung von Autobauern ist, als Bühne. “Wir wollen, dass die Elektroautos chinesischer Hersteller, die derzeit noch relativ unbekannt sind, das Vertrauen der Industrie gewinnen”, sagte Messedirektor Olaf Musshoff. Die Zulieferer aus China sind in Frankfurt mit fast 900 der insgesamt 4.200 teilnehmenden Firmen aus mehr als 170 Ländern stark vertreten. Auch das ist ein Zeichen dafür, dass sich in Europa eine chinesische Wertschöpfungskette aufbaut – so wie es umgekehrt vor Jahrzehnten die deutsche Autoindustrie in China anging.
An deutschen Zulieferern sind nur halb so viele Firmen wie chinesische auf der Branchenschau präsent. Die Unternehmensberatung PwC warnte in einer kürzlich veröffentlichten Studie, die Investitionskraft der deutschen Zulieferer leide unter verschlechtertem Zugang zum Kapitalmarkt und dem Druck, Kosten zu senken. Chinesische Konkurrenten, oft staatlich unterstützt, würden mehr in die Verbesserung von Batterien und Software investieren und so Marktanteile von deutschen und japanischen Anbietern gewinnen.
(APA/Reuters)