Damit müsste sich der Elektroauto-Anteil an den Verkäufen versechsfachen
Am Mittwoch hat die EU-Kommission ihre Vorschläge für die Reduktion der CO2-Emissionen bekannt gegeben. Danach sollen die Flottenemissionen bis 2030 um 55 Prozent gegenüber dem heutigen Niveau sinken, bevor sie 2035 auf null reduziert werden. Was das Ziel für 2030 für die Produktpolitik der Autohersteller bedeuten würde, erklären nun von Automotive News Europe zitierte Analysten.
Der heutige Flottengrenzwert liegt bei 95 Gramm pro Kilometer. Eine Reduktion um 55 Prozent würde den Grenzwert auf etwa 42 Gramm senken. Allerdings gelten diese Werte nur im Durchschnitt; jede Marke hat andere Emissionsgrenzwerte, die auf dem Durchschnittsgewicht der verkauften Autos basieren.
Das bisherige Reduktions-Ziel für 2030 lag bei 37,5 Prozent gegenüber 2021. Damit hätte sich ein Anteil von 40 Prozent rein elektrischer Autos ergeben, so das Analystenhaus IHS Markit. Eine Kürzung um 55 Prozent würde dagegen 55 Prozent Elektroautos nötig machen.
Für die Autohersteller würde dies gravierende Folgen für ihre Produktpalette haben. Allerdings haben sich bereits viele Hersteller auf strenge CO2-Grenzwerte eingerichtet. So haben Jaguar, Ford, Opel, Volvo, Mini und Fiat schon einen kompletten Umstieg auf Elektroautos bis 2030 eingeplant. Auch Audi, VW und Mercedes haben schon ein Enddatum für den Verbrenner verkündet.
Die Vorschläge der EU-Kommission gehören zu dem Green Deal, den Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen Ende 2019 vorgelegt hatte. Danach soll Europa bis 2050 klimaneutral werden. Von der Leyen hatte dieses Vorhaben auch mit John F. Kennedys Zielvorgabe für die Mondlandung verglichen: “Das ist Europas Mann-auf-dem-Mond-Moment”, sagte die Präsidentin damals.
Quelle: Automotive News Europe (Paywall)