Flotten

ESWE Verkehr nimmt H2-Busse aus der Flotte

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Neben den zehn H2-Bussen besteht die Flotte der städtischen Verkehrsgesellschaft ESWE in Wiesbaden aus 120 Batterie-elektrischen Bussen und 130 Diesel-Fahrzeugen. Drei Antriebsarten seien jedoch eine zu viel. Die Wasserstoff-Busse sollen weichen. Stattdessen sollen neue Diesel-Busse angeschafft werden.

Die zehn H2.CityGold von CaetanoBus hatte der ÖPNV-Betreiber erst im Januar 2021 bestellt, um sie auf den Linien 16 und 17 einzusetzen. Im Dezember 2021 wurden die Fahrzeuge erstmals im Regelbetrieb eingesetzt. Doch nach nur rund einem Jahr ist Schluss, die Fahrzeuge sollen nun verkauft werden, wie ESWE Verkehr nun überraschend mitteilte.

Grundsätzlich hat der Betreiber seine Fuhrpark-Strategie neu ausgerichtet. Wie ESWE-Geschäftsführer Jan Görnemann angibt, habe man sich „in Abwägung aller Argumente“ bewusst dazu entscheiden, dabei auf die Wasserstoffbusse zu verzichten. „Wir gehen einen Schritt auf einem Weg zurück, um zwei Schritte auf einem anderen Weg voranzukommen“, so Görnemann.

Zu Begründung heißt es weiter, dass bereits zwei Antriebstechnologien bei dem geringen Platz auf dem Betriebshof „sehr anspruchsvoll“ seine. Die entsprechende Wasserstoff-Tankstelle hatte die Stadt Wiesbaden rund zwei Millionen Euro gekostet. Neben den Wasserstoff-Bussen will ESWE Verkehr auch auf 61 Zwölf-Meter-Dieselbusse verzichten und dafür ab 2025 vermehrt Batterie-Busse kaufen. Aufgrund der Ladezeiten sei ein größerer Betriebshof nötig. „Vorher ist das unmöglich“, wird Görnemann zitiert.

Ein weiterer Grund, der laut dem Betreiber gegen die H2.CityGold spricht: Dabei handelt es sich nur um zwölf Meter lange Solobusse. Wegen der hohen Nachfrage will EWSW Verkehr auf den besonders frequentierten Innenstadt-Linien vermehrt Gelenkbusse mit 18,75 Metern einsetzen – und bis 2024 36 solcher Fahrzeuge mit Dieselantrieb beschaffen. Das eigene E-Ziel hatte ESWE Verkehr aber ohnehin schon verfehlt. Vielleicht war man in Wiesbaden aber auch einfach der Zeit voraus: Solaris bietet inzwischen seinen 18-Meter-Gelenkbus auch mit Brennstoffzelle an – oder den Batterie-Bus auch mit 18,75 Metern.

Die Zuverlässigkeit der zentralen Infrastruktur – also die zwei Millionen Euro teure Wasserstoff-Tankstelle – soll aber nicht Teil der Entscheidung gewesen sein. Laut einem Medienbericht werden die zehn BZ-Busse von Caetano derzeit jedoch nicht eingesetzt, weil die Tankstelle defekt ist und sich mangels Ersatzteil nicht so schnell wie erhofft reparieren lässt.
hessenschau.de (Flotte), faz.net (Tankstelle)

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