Subaru

erstes batteriebetriebene fahrzeug Elektroauto mit Reichweitenproblemen: Wie Subaru den Solterra retten will

Neben der Ladedauer ist vor allem die Reichweite und damit die Batterieleistung bei Elektroautos entscheidend. Und genau wegen jener Eigenschaften stand Subaru nach dem Marktdebüt des Solterra im vergangenen Oktober zuletzt schlecht da. Denn die Leistung der verbauten Lithium-Ionen-Hochvoltbatterie mit einer Kapazität von 71,4 kWh schnitt bei Autotests kläglich schlecht ab. Eigentlich soll je nach Modellvariante die Reichweite bei bis zu 466 Kilometer und der Stromverbrauch bei minimal 16 kWh pro 100 Kilometer laut WLTP liegen. Das “sportliche Heck” reduziere den Stromverbrauch und erhöhe die Reichweite, werben die Japaner.

Allerdings kam beispielsweise der ADAC nach durchgeführten Tests auf eine erheblich niedrigere Reichweite, wie der Automobilclub neulich berichtete. Die Modellvariante Solterra Platinum Plus schaffte es mit einer Batterieladung demnach bloß 350 Kilometer weit, statt vom Hersteller angegebene 416 Kilometer Reichweite. Der durchschnittliche Verbrauch betrug hierbei 20 kWh auf 100 Kilometer – wenn auch nur im Sommer. Im Winter lag der Verbrauch im ADAC-Test bei meist nicht unter 30 kWh pro 100 Kilometer. Damit hat das Mittelklasse-SUV eine Reichweite von lediglich 240 Kilometer.

Auch beim Schnellladen kam der gut zwei Tonnen schwere Solterra, der zum Großteil baugleich mit dem Toyota bZ4X ist, kaum auf die vom Hersteller angegebene Ladeleistung von bis zu 150 kW. Zwar wurde eine Ladeleistung von 145 kW gemessen, jedoch hielt diese keine fünf Minuten an. Ferner betrug die durchschnittliche Ladeleistung von 10 auf 80 Prozent 93,7 kW. An AC-Säulen mit etwa 7 kW war die Batterie erst nach 9,5 Stunden vollgeladen. Der ADAC kam zu dem Entschluss: “Die Eigenschaften als Elektroauto sind ausbaufähig.” Dies spiegelte sich offensichtlich auch in den Zulassungszahlen wider. Im November wurde der Solterra immerhin 34 Mal in Deutschland zugelassen, im Januar und Februar gab es hingegen keine neuen Zulassungen des SUVs.

Subaru bringt Update für Elektroauto heraus

Inzwischen hat Subaru die schlechten Werte seines ersten Elektroautos registriert und will die Batterieleistung sowie die damit verbundenen Funktionen verbessern. Einem Bericht des Online-Magazins “Edison” zufolge soll ein Update die Ladeleistung beschleunigen. Zwar beträgt die maximale Ladeleistung demnach weiterhin bloß 150 kW, dafür soll aber die Zahl der maximalen Schnellladevorgänge pro Tag erhöht werden. Denn die Energieaufnahme der Batteriezellen ist höher, als bislang angenommen. Auch wollen die Japaner die Anzeige für die Reichweite verbessern, welche vorher geringere Werte als die tatsächliche Reichweite angab. Darüber hinaus wird nach dem Update der Energieverbrauch durch die Klimaanlage berücksichtigt. Zudem ist es möglich, Ladestopps in die Routenplanung des Navigationssystems zu integrieren.

Auf ein neues Onboard-Ladegerät müssen Solterra-Fahrerinnen und -Fahrer hingegen vorerst weiter verzichten. Ein entsprechendes Gerät, das den Wechselstrom dreiphasig mit bis zu 11 kW in die Antriebsbatterie bringt, soll erst zum Modelljahr 2024 erscheinen.

Solterra überzeugt mit Sicherheitsausstattung

Insgesamt attestiert der ADAC dem Elektro-SUV die Note 2,1, welche der Solterra vor allem seiner guten Sicherheitsausstattung und dem guten Abschneiden beim Ecotest des Automobilclubs zu verdanken hat. Der Viertürer besitzt verschiedene Fahrassistenten, wie ein automatisches Notbremssystem im Falle einer drohenden Kollision, ein im Parkmodus aktives Warnsystem bei einem herannahenden Auto oder Fahrrad und ein Erkennungssystem für Fußgänger. Mithilfe einer Spurzentrierung soll das Fahrzeug bei einer Kurvenfahrt eine optimale Linie einhalten. Auch ein System zur Verkehrszeichenerkennung ist an Bord.

Weiter verfügt der Solterra über den “X-Mode”, welcher eine kontrollierte Fahrt durch Tiefschnee oder Schlamm ermöglichen soll. Die Funktion “Grip Control” soll bei Steigungen und schraffen Untergründen die Fahrtgeschwindigkeit konstant halten. Von außen am Fahrzeug angebrachte Kameras sollen eine Rundumsicht über ein zentrales 12,3-Zoll-Display ermöglichen. Außerdem befindet sich im Interieur hinter dem Lenkrad eine 7-Zoll-Anzeige für Fahrinformationen, unter anderem mit digitalem Tacho.

Technisch setzt das knapp 4,70 Meter lange und 1,86 Meter breite SUV – wie für Subaru typisch – auf Allradantrieb mit je einem Motor vorn wie auch hinten. Mit einer Motorleistung von insgesamt 218 PS beschleunigt das E-Modell laut Hersteller in 6,9 Sekunden von 0 auf 100 km/h. Bei einer Fahrgeschwindigkeit von 160 km/h riegelt das System ab.

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Preislich startet der Solterra bei 57.490 Euro in der günstigsten Ausführung. Dazu gewährt Subaru eine Garantie von bis acht Jahren oder bis zu einer Laufleistung von 160.000 Kilometern. Im Falle einer Panne kann man eine kostenlose Pannenhilfe nutzen. Diese gilt auch bei einer leergefahrenen Antriebsbatterie; hier lässt der Hersteller ein betroffenes Fahrzeug zur nächsten Ladestation schleppen. Der Service gilt aber nur einmal im Jahr und für die ersten acht Jahre nach dem Fahrzeugkauf. Subaru hofft damit wohl darauf, dass der Solterra dank der angestoßenen Verbesserungen noch zu seinem Erfolg kommt.

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