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Erster Handelstag für die Porsche-Aktie

Bislang größter europäischer Börsengang soll Übergang zum Elektroauto finanzieren

erster handelstag für die porsche-aktie

Börsenkenner haben lange gezweifelt, ob es Porsche wirklich tun wird: Mitten im Abwärtstrend der Kurse an die Börse zu gehen. Doch spätestens heute ist klar: Das Unternehmen stellt sich dem Gegenwind. Ab dem heutigen Donnerstag wird die Porsche-Aktie an der Deutschen Börse in Frankfurt gehandelt.

Mit dem Läuten der Glocke gaben Porsche-Chef Oliver Blume und sein Finanzvorstand Lutz Meschke heute Morgen den Startschuss für den Handel. “Das ist ein historischer Moment für Porsche”, sagte Blume.

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Porsche-Fahrzeuge vor der Gebäude der Deutschen Börse in Frankfurt

Gemessen an der Marktkapitalisierung von rund 78 Milliarden Euro ist dies laut Porsche “der größte in Europa jemals durchgeführte Börsengang”. Von dem Börsengang erhofft sich Porsche größere unternehmerische Freiheit, da Volkswagen seinen Zugriff auf die Tochter lockert. An die Stelle eines “Beherrschungsvertrag” inklusive Gewinn- und Verlustabführung an VW tritt nun ein Kooperationsvertrag, so Porsche. Pikantes Detail dabei: Porsche-Chef Blume ist im Hauptberuf Chef des Volkswagenkonzerns. So lockert sich quasi der Griff von Blume als VW-Chef auf Blume als Porsche-Chef.

Ein weiteres Ziel ist die Finanzierung des Übergangs zur Elektromobilität. Hier habe man sich “ambitionierte Ziele gesetzt”: Im Jahr 2030 sollen mehr als 80 Prozent des Absatzes reine Elektroautos sein. So gibt es genug Projekte – vom Elektro-Macan über die Elektro-Version des 718 Boxster/Cayman bis zum großen SUV mit dem Codenamen K1.

Finanziell ist Porsche nach eigenen Angaben gut aufgestellt. Für das Geschäftsjahr 2022 erwartet die Fima eine operative Umsatzrendite von 17 bis 18 Prozent – bei einem angestrebten Konzernumsatz von etwa 38 Milliarden Euro. Für die Zukunft erhofft sich Porsche Vorteile durch den schwachen Euro, der Exporte begünstigt.

Etwa 114 Millionen stimmrechtslose Vorzugsaktien werden angeboten. Das entspricht 12,5 Prozent des Porsche-Grundkapitals. Gehandelt wird die Vorzugsaktie unter der Wertpapier-Kennnummer PAG911. Derzeit notiert sie laut Finanzen.net bei 82,5 Euro. Das ist auch der von Porsche festgelegte Angebotspreis. Weil die Aktie überzeichnet war, konnten nicht sämtliche Privatanleger berücksichtigt werden. Sie erhielten aber immerhin knapp acht Prozent der ausgegebenen Aktien.

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Porsche-Chef Oliver Blume (links) und Finanzvorstand Lutz Meschke sind bullisch

Anfang September hatte der VW-Konzern beschlossen, dass Porsche Ende September oder Anfang Oktober an die Börse gebracht werden soll. Die Verwirklichung des Vorhaben wurde aber von der Börsenentwicklung abhängig gemacht, und die sieht derzeit nicht sehr gut aus: Der Dax 40 zum Beispiel musste in den letzten 12 Monaten über 20 Prozent seines Werts abgeben.

Unser Titelbild zeigt Porsche-Chef Blume (rechts) und Finanzvorstand Meschke beim Läuten der Startglocke an der Deutschen Börse.

Quelle: Porsche

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