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MINI

Mini Cooper

Erste Probefahrt: Neuer Mini Cooper: Auch elektrisch ein Garant für Fahrspaß

Mini sieht Licht am Ende des Tunnels. Denn nachdem sich die Briten jahrelang mit dünnen Facelifts und Sondermodellen über Wasser halten mussten, wird jetzt die ganze Modellpalette erneuert.

Und den Anfang macht der klassische „Hatch“, den sie auch künftig Cooper nennen. Er soll nicht nur als Dreitürer, sondern auch mit fünf Türen und wieder als Cabrio angeboten werden. Außerdem wird es unterschiedliche Antriebe geben. Während aus Oxford weiter die Verbrenner kommen, läuft in China der erste Mini vom Band, der voll und ganz um den Elektroantrieb herum konzipiert wurde.

Dieser feiert seine Premiere zwar erst im September auf der IAA in München und rollt frühestens zum Jahreswechsel zu Schätzpreisen um die 30.000 Euro in die Autohäuser. Jedoch erlauben die Briten schon jetzt eine Testfahrt im Prototypen.

Auf den ersten Blick zu erkennen

Obwohl der Wagen ein halbes Jahr vor der Markteinführung noch eine kunterbunte Tarnfolie trägt, ist er auf Anhieb als Mini zu erkennen. Der Blick, den Beobachter bei einem Werbeshooting in Kalifornien auf ein unverhülltes Exemplar werfen konnten, bestätigt erst recht: Bei Format und Form lässt er sich vom Vorgänger kaum unterscheiden.

Auch das neue Modell misst 3,86 Meter, hat runde Scheinwerfer und eine nur leicht veränderte Kühlerhaube. Von hinten ist der neue Cooper ebenso ein typischer Mini, selbst wenn in den Rückleuchten offenbar kein Union-Jack mehr aufflammt.

erste probefahrt: neuer mini cooper: auch elektrisch ein garant für fahrspaß

Der neue Mini Cooper steht zwar nun auf einer eigenständigen Elektro-Plattform, behält aber sein typisches Aussehen – so etwa auch die markante Dach- und Heckform. Thomas Geiger/dpa-mag

Noch mehr Fahrspaß

Vor allem aber fährt er wie immer – oder sogar noch besser. Denn Mini hat das Go-Kart-Feeling ins Elektrozeitalter gerettet und dem elektrischen Cooper jede Menge Elan mitgegeben. Erst recht, wenn man sich an den klassischen Kippschaltern durch die Fahrprofile zappt, die sie jetzt „Experiences“ nennen. Neben Lenkung und Antrieb werden hierüber nun auch Sound, Anzeigegrafiken und Ambientebeleuchtung gewechselt.

Spätestens wenn der Motor munter aufbrummt und ein Go-Kart über den Bildschirm flimmert, läuft der Mini zu Höchstform auf. Dann macht er sich hinten ganz leicht und schwirrt ausgelassen durch die Kurven, bis die Elektronik ihn zurechtweist. Und auch auf der Geraden ist mehr Musik drin: Während die aktuelle E-Version nicht schneller fährt als 150 km/h, dürfte der neue Mini deutlich mehr Auslauf bekommen. Zwar gibt es noch keine offiziellen Zahlen dazu, doch Werte bis zu 200 km/h sind durchaus denkbar.

erste probefahrt: neuer mini cooper: auch elektrisch ein garant für fahrspaß

Verglichen mit der aktuellen E-Version fährt neue Mini Cooper spürbar agiler. Auch dürften deutlich mehr als 150 km/h drin sein. Bayerische Motoren Werke AG/dpa-mag

Zwei Antriebe zur Auswahl

Künftig bietet Mini die Wahl zwischen zwei Paketen: Das Basismodell Cooper E bekommt einen Frontmotor mit 135 kW/184 PS und einen Akku von 40 kWh für eine Normreichweite von rund 300 Kilometern. Und der neue Cooper SE fährt mit 160 kW/218 PS und 50 kWh rund 400 Kilometer weit. Geladen wird mit bestenfalls rund 130 kW, was die Mini-Kundschaft zu mancher Geduldsprobe zwingen wird.

Während Mini über den Antrieb schon bereitwillig spricht, machen sie ums Ambiente noch ein gewisses Geheimnis. Doch wer die Tarnteppiche im Innenraum kurz lupft, der erkennt eine Auswahl an nachhaltigen Materialien. Außerdem gibt es zwar einen runden Zentralbildschirm im Jukebox-Stil, aber keine Instrumente mehr hinter dem Lenkrad. Denn die hat Mini erstmals eingespart.

Schade nur, dass sie bei der Gelegenheit nicht auch das Head-up-Display wegrationalisiert haben. Denn die ausklappbare Plastikscheibe will so gar nicht zum selbsterklärten Premium-Anspruch der Designer passen. Genauso wenig wie der klobige Zündschlüssel, an dem der Marken-Schriftzug das einzige ist, was „mini“ ist.

Fazit: Die Familie wird es schon richten

Und noch etwas stört: Der Stromer bietet mit seiner Skateboard-Plattform nicht mehr Platz als ein Verbrenner, wie es eigentlich üblich wäre. Denn bestimmte Komponenten müssen bei Mini auch für eine klassische Benziner-Architektur herhalten. Doch das Fahrgefühl ist zumindest wie immer. Und wer mehr Platz braucht, der bekommt schließlich mit dem neuen Cooper auch die nächste Generation des Countryman, die sich künftig auf 4,50 Meter streckt und so zum größten Mini aller Zeiten wird. Im Sommer 2024 macht dann der Aceman als mittleres Modell die Familie komplett. (dpa)

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