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Elektroautos ab 2025: Deutschland in letzter Auswahl von BYD für eigene Fabrik in Europa

elektroautos ab 2025: deutschland in letzter auswahl von byd für eigene fabrik in europa

Bild: BYD (Elektroautos für deutschen Start im Herbst 2022)

Weltweit ist der chinesische Hersteller BYD bei reinen Elektroautos die Nummer 2 hinter Tesla, doch in Europa zählt er trotz einer im vergangenen Jahr begonnenen Expansion noch zu den unbedeutenden Anbietern. Das soll sich allerdings ändern – bis 2030 sollen die Verkäufe in der Region auf rund 800.000 Einheiten steigen. Dazu will BYD auch mindestens eine eigene Elektroauto-Fabrik in Europa aufbauen. Und die könnte wie die europäische Gigafactory von Tesla in Deutschland stehen, denn die Bundesrepublik befindet sich als eines von nur noch fünf Ländern in der letzten Auswahl-Liste.

BYD braucht Tesla-Geschwindigkeit

Darauf konkurriert Deutschland noch mit Frankreich, Polen, Spanien und Ungarn, wie der Europa-Präsident von BYD, Michael Shu, der Financial Times sagte. In Frage kämen sowohl neue Standorte als auch die Übernahme einer bestehenden Fabrik. Dazu war schon bekannt, dass es Verhandlungen mit Ford über das Werk im Saarland gibt, für das sich auch andere Unternehmen interessieren sollen. Zum aktuellen Stand sagte Shu nur allgemein, Ford verhandele sehr aggressiv, aber die Kommunikation sei gut.

Laut dem FT-Bericht soll die Entscheidung über den europäischen Fabrik-Standort von BYD in diesem Jahr fallen – und das Ziel sei, dort schon im Jahr 2025 die ersten Elektroautos zu produzieren. Bei der Umsetzung würde also schon jetzt praktisch Tesla-Geschwindigkeit benötigt: Nach der Bekanntgabe des Gigafactory-Standorts im deutschen Grünheide im November 2019 dauerte es knapp zweieinhalb Jahre, bis dort die Produktion des Model Y begann.

Das Tesla-Werk ist derzeit mit einer Kapazität von 500.000 Elektroautos pro Jahr genehmigt, soll aber noch viel größer werden. In ähnlichen Dimensionen scheint BYD zu denken. Manche Standorte des Unternehmens in China seien auf mehr als 1 Million Fahrzeuge pro Jahr ausgelegt, berichtet die FT, und denkbar sei, dass auch die gesamte lokale Produktion für Europa aus nur einer Fabrik kommt. Als Absatz-Ziel in der Region für 2030 werden 800.000 Einheiten genannt. Neben reinen Elektroautos produziert BYD auch Plugin-Hybride, bislang aber nicht für den europäischen Markt.

Ladestellen mit Batterie geplant

Zusätzlich zur eigenen Fabrik will BYD außerdem eine eigene Ladeinfrastruktur in Europa aufbauen, wie Shu der FT weiter sagte. Als Grund dafür nannte er den in diesem Punkt aktuell „schrecklichen“ Zustand in der Region. Auch dieses Vorhaben ist eine Parallele zu Tesla mit seinem Supercharger-Netz, aber zunächst in einem Pilot-Projekt will BYD dabei anders vorgehen. Tesla sei nah am Stromnetz, man selbst werde den Kunden nah sein, formulierte der Europa-Chef eingängig. Dazu will das chinesische Unternehmen seine Ladestellen mit stationären Batterien ausstatten und sie so unabhängig von der Verfügbarkeit hoher Leistungen aus dem Netz machen.

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