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Elektroauto-Zwang in Berlin ab 2030 gefordert

elektroauto-zwang in berlin ab 2030 gefordert Carsten Koall/dpa/Archivbild Eine Absperrung steht an der Einfahrt zu der Friedrichstraße.

Geht es nach der grünen Verkehrssenatorin und Spitzenkandidatin, dürfen spätestens 2030 Hunderttausende Berliner Autofahrerinnen und Autofahrer ihre Fahrzeuge nicht mehr in der Innenstadt nutzen. Denn dann wären nur noch elektrische Pkw und Lkw erlaubt.

Diese Ankündigung machte die grüne Spitzenkandidatin Bettina Jarasch in einem Gespräch mit dem RBB – und damit das Benziner- und Diesel-Verbot zu einem zentralen Wahlkampfthema. Demnach sollen spätestens 2030 in der Berliner Innenstadt nur noch Elektroautos erlaubt sein. Welche Stadtviertel genau künftig für Verbrenner verboten sein sollen, erklärte Jarasch nicht.

Grünes Wahlkampf-Versprechen

Jarasch sagte zum geplanten Verbot weiter, das “sollten die Menschen wissen, bevor sie ihr nächstes Auto kaufen. Der Klimaschutz sei ein zentrales Vorhaben eines künftigen Senats unter Beteiligung der Grünen. Zur Koalitionsfrage sagte die Politikerin, sie wolle das Bündnis mit SPD und Linken fortsetzen, aber unter ihrer Führung“, berichtet die „Berliner Zeitung“. In Berlin wird neu gewählt: Die Wahlen zum Berliner Abgeordnetenhaus und zu den Bezirksverordnetenversammlungen werden am 12. Februar wiederholt, weil es bei den letzten Wahlen zu chaotischen Zuständen und zahlreichen Pannen kam.

2022 waren von 1,24 Millionen Berliner Pkw nur 17.000 elektrisch

Wie viele Fahrzeuge von Jaraschs Plan betroffen wären, lässt sich sieben Jahre vor dem geforderten Verbot natürlich noch nicht sagen. Anfang 2022 waren in Berlin laut statistischem Bundesamt weniger als 17.000 E-Autos zugelassen. Diese Zahl wird sich bis 2030 zwar stark erhöhen, wenn man den Anteil von derzeit 15 Prozent Elektroautos an den Neuwagenzulassungen annimmt und dieser weiter steigt. Allerdings ist davon auszugehen, dass 2030 immer noch der weitaus größte Teil nicht elektrisch fährt: 1,24 Millionen Pkw waren laut Statista im März 2022 in Berlin zugelassen. Den meisten Berlinerinnen und Berlinern, die sich in den kommenden sieben Jahren kein Elektroauto leisten können, bleibt also für die Fahrt in die Innenstadt dann nur noch das Fahrrad oder der ÖPNV.

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Friedrichstraße teilweise für Autos gesperrt

Die grüne Umwelt- und Verkehrssenatorin wurde bereits mit zahlreichen Maßnahmen zur Reduzierung des Autoverkehrs bekannt, unter anderem der Teil-Sperrung der Friedrichstraße. „Ein Teil der Berliner Friedrichstraße ist dauerhaft für Autos gesperrt. Für Radfahrer und auch E-Tretroller gilt auf dem betreffenden gut 500 Meter langen Abschnitt zwischen Leipziger Straße und Französischer Straße nach Angaben der Senatsverwaltung für Umwelt und Mobilität Schrittgeschwindigkeit“, so die „Berliner Zeitung“.

Vorbild Paris

Vorbild für Berlins Verkehrspolitik sind unter anderem Paris und andere Städte, die autofreie Innenstädte eingerichtet haben oder nur noch E-Fahrzeuge erlauben wollen, weil diese zumindest während der Fahrt keine Schadstoffe und auch kein CO2 produzieren. Ab 2035 werden zudem Benziner, Diesel sowie alle Hybrid-Fahrzeuge EU-weit verboten – allerdings gilt das dann nur für Neuzulassungen und nicht, wie in Berlin geplant, auch für alle bereits gekauften Autos.

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