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Elektroauto laden: Bei Ikea noch gratis möglich – aber wie lange noch?

Aldi, Lidl und Kaufland kassieren bereits für das ehemals kostenlose Laden. Als eine der letzten großen Ketten bietet noch Ikea seine Säulen gratis an – möglicherweise nicht mehr lang.

Update vom 5. Februar 2023, 8:50 Uhr: Als eine der letzten großen Ketten bietet Ikea auf seinen Parkplätzen weiterhin kostenloses Laden für die Elektroautos seiner Kunden an – teilweise sogar mit schnellem Gleichstrom. Die eher außerhalb liegenden Möbelhäuser sind wahrscheinlich weniger von Strom-Schnorrern betroffen als die zahlreichen Discounter in Wohngebieten: Die Anfahrt lohnt sich eigentlich nur für Kunden, die während des Ladevorgangs dann auch wirklich Möbel-Ausstellung oder Restaurant besuchen, und dann wahrscheinlich Geld ausgeben. Der Gratis-Strom kann hier also durchaus noch als Lockmittel funktionieren.

Doch wie lange verschenkt der niederländische Möbelkonzern mit dem sympathischen Schweden-Image den mittlerweile teuren Strom noch? Das wollte das Tech-Portal Giga wissen, und fragte nach. Die Antwort: „Bisher können IKEA Kund*innen während der Öffnungszeiten ihr Elektrofahrzeug hier kostenlos aufladen. Aufgrund der aktuellen Situation auf dem Energiemarkt evaluieren wir diesen Service derzeit und schließen nicht aus, das Angebot in Zukunft neu zu gestalten.“

Elektroauto laden: Bei Ikea noch gratis möglich – aber wie lange noch?

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Ladesäulen sind bei Ikea noch gratis. © Deutzmannx/Eibner/Imago

Die diplomatisch verpackte Antwort lautet im Grunde: Möglicherweise ist bald Schluss mit der freien Zapfen. Wahrscheinlich wäre dann eine Lösung, wie sie etwa Aldi und Lidl bieten: Ladesäulen eines Dritt-Anbieters, der einen relativ günstigen Preis bietet.

Update vom 6. September 2022, 14:00 Uhr: Der Trend zum Abbau der Gratis-Ladesäulen geht weiter. Nach Aldi Süd bittet nun auch die Schwarz-Gruppe, zu der Discounter Lidl und die Supermärkte von Kaufland gehören, Strom tankende Autofahrer zu Kasse – besser gesagt: An die Kontaktfläche für Kredit- oder Girokarten, beziehungsweise denen von Lade-Abo-Anbietern.

Ab 12. September werden die insgesamt 1.300 Ladepunkte dementsprechend umgerüstet, es kann also möglicherweise noch an einigen Standorten ein paar Tage grünen Strom gratis geben. Dann aber verlangen Lidl und Kaufland 29 Cent pro Kilowattstunde für Wechselstrom: Ein E-Auto, das 20 kWh/100 km verbraucht, lässt sich also für 5,80 Euro für 100 Kilometer laden.

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Nicht mehr gratis: Ladesäule bei Lidl. (Symbolbild) © Michael Bihlmayer/Imago

Elektroautos: Auch Lidl nimmt jetzt Geld – der Preis ist fair

Das ist ein eher niedriger Tarif, der exakt dem von Konkurrent Aldi entspricht. Ähnlich wie bei den Eigenmarken von Butter und Milch könnte sich also auch bei Strom eine Art Einheitspreis bilden, den vorerst kein Discounter unter- oder überbietet – bis zur nächsten Preisrunde, die dann alle gleichzeitig mitmachen.

Die per Wechselstrom gebotene maximale Ladeleistung von 43 Kilowatt ist allerdings eher bescheiden, zumal die meisten Elektroautos nur mit 11 kW laden können (Strom für 100 Kilometer dauert so fast zwei Stunden). Viel schneller geht’s mit Gleichstrom, den Lidl und Kaufland teilweise ebenfalls anbieten: 149 kW kosten dann 48 Cent, superschnelle 350 kW (die allerdings bislang kein E-Auto voll ausschöpfen kann) 65 Cent. Besitzer von Lade-Abos zahlen möglicherweise andere Preise.

Erstmeldung vom 18. Mai 2022, 15:59 Uhr: Mülheim an der Ruhr – Die hohen Spritpreise in Deutschland veranlassen viele Autofahrer dazu, auf ein Elektroauto zu wechseln. Dank der Umweltprämie sind diese teilweise in der Anschaffung sogar günstiger. Und auch das Laden kostet weniger und ist bei manchen Geschäften sogar kostenlos. Doch immer mehr der Gratis-Ladesäulen verschwinden oder kosten Geld. So auch bei Aldi Süd.

Der Discounter zählte 2015 zu den ersten Geschäften, die ihren Kunden die Möglichkeit boten, das Elektroauto während dem Wocheneinkauf aufzuladen – natürlich gratis. Immer mehr Konkurrenten zogen nach. Kürzlich kündigte beispielsweise Rewe eine Kooperation mit Shell an. Doch ab Sommer ist Schluss mit dem Gratis-Strom, dann bittet auch Aldi Süd seine Kunden an den Ladesäulen zur Kasse. Das bestätigte ein Aldi-Sprecher auf Anfrage von „t-online“.

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Aldi macht seine Ladesäulen ab Juni kostenpflichtig. (Symbolbild) © Aldi Süd

Elektroautos: Aldi macht Laden kostenpflichtig

Einen entsprechenden Hinweis blendet der Discounter aktuell auf den Displays seiner Ladesäulen ein, wie mehrere Fotos in den sozialen Medien zeigen. Ab Juni soll die Kilowattstunde dann 39 Cent kosten. Damit ist Aldi deutlich günstiger als die Konkurrenz, wo die Kilowattstunde laut dem Portal „inside-digital.de“ zwischen 45 und 79 Cent kostet. Wie lange Aldi diesen Preis halten kann wird sich zeigen, viele Anbieter hatten jüngst ihre Preise angehoben, darunter auch Tesla.

Eine Ladekarte wird an den Ladesäulen von Aldi nicht benötigt, wie „t-online.de“ berichtet. Es genügt, das Auto per Kabel anzuschließen. Anschließend wird bequem per EC-Karte, Kreditkarte, Google Pay oder Apple Pay bezahlt. Wer jedoch seine Ladekarte benutzen möchte, zahlt entsprechend den Preis des Anbieters statt des günstigen Aldi-Süd-Tarifs.

Elektroautos: Aldi verlängert Öffnungszeiten der Ladesäulen

Doch das Ende des kostenlosen Ladens ist nicht die einzige Veränderung, die der Discounter umsetzt. Zukünftig sollen die Kunden die Ladesäulen auch außerhalb der Öffnungszeiten der Aldi-Filialen nutzen können. Sofern möglich, stehen diese den Elektroautofahrern dann zwischen 6 und 22 Uhr zur Verfügung.

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Einige Standorte sollen sogar rundum die Uhr Strom liefern. Zudem streicht Aldi Süd laut „e-fahrer.com“ auch die Begrenzung der Ladedauer auf eine Stunde. Der Discounter will sein Angebot außerdem weiter ausbauen.

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