Manche Händler missbrauchten den Umweltbonus bisher für ein dubioses Gratis-Angebot
Die großzügige Elektroauto-Förderung (bis zu 6.000 Euro vom Bund) lockt auch so manchen Geschäftemacher an. Um den Missbrauch zu verhindern, will das Wirtschaftsministerium nun die Haltefrist von sechs auf zwölf Monate verlängern. Die Änderung soll 2023 in Kraft treten, so die Frankfurter Allgemeinen Zeitung unter Berufung auf Ministeriumskreise.
Diese Masche widerspreche dem Sinn der Förderung, heißt es nun aus dem von Robert Habeck (Grüne) geführten Wirtschaftsministerium. Wer den staatlichen Zuschuss behalten will, soll das Auto künftig mindestens zwölf Monate halten müssen. Da der Wertverlust dann deutlich höher ist, dürfte das Geschäftsmodell so an Attraktivität einbüßen, hofft das Ministerium. Auch mit der längeren Haltefrist würde der Gebrauchtmarkt für E-Autos in Deutschland nicht abgewürgt.
Seit Beginn der Förderung im Jahr 2016 gingen über eine Million Anträge auf den Umweltbonus beim zuständigen Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) ein, davon rund 585.000 allein im Jahr 2021. Ausgezahlt wurden im vergangenen Jahr über drei Milliarden Euro, so die Automobilwoche.
Auch Plug-in-Hybride (PHEVs) werden trotz der Diskussionen um ihre Umweltfreundlichkeit weiter gefördert. Dafür gibt es bis zu 4.500 Euro vom Bund, dazu 2.250 Euro netto vom Hersteller. Ab 2023 soll es die Förderung nur noch für Autos geben, “die nachweislich einen positiven Klimaschutzeffekt haben”, wie es im Koalitionsvertrag der Ampel-Regierung heißt. Vermutlich wird dann die PHEV-Förderung zumindest eingeschränkt. Im Jahr 2025 soll die Förderung für PHEVs und E-Autos ganz auslaufen.
Quelle: FAZ.net