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Elektroauto Dacia Spring Extreme Electric 65: Mehr Kraft im Kleinstwagen

Dacia stellt eine mit 48 kW kräftigere, besser ausgestattete Version des E-Autos Spring vor. Der Einstiegsmotor mit 33 kW bleibt erhalten. Beide werden teurer.

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Doch – es gibt einen Markt jenseits der vorwiegend bolidenhaften Elektroautos mit großen Batterien, die zurzeit den Markt dominieren. Viele Käufer warten sogar sehnsüchtig auf günstigere und kompaktere Modelle. Dass die aktuell vorwiegend angebotenen Leistungen eher dazu gebraucht werden, solventere Kunden zu beeindrucken, als den täglichen Verkehr zu bewältigen, bezweifelt wohl niemand. Das unausgewogene Angebot verdanken wir den Umständen, dass die Industrie noch nicht so viele E-Autos liefern kann, wie nachgefragt werden und sie mit den größeren Autos eine bessere Marge erwirtschaften kann. Größere Produktionskapazitäten, das Nachlassen von Lieferschwierigkeiten und eine gewisse Marktsättigung bei den Elektrischen dürften das mittelfristig ändern.

Hintergrund

Die verbleibende Nische wird zurzeit vor allem von Volkswagen mit dem häufig vergriffenen VW Up (respektive seine baugleichen Ableger Seat Mii (Test) oder Skoda Citigo-e Iv) und Dacias Dachmarke Renault mit dem Twingo und (noch) der Zoe (Test) bespielt. Keiner der elektrischen Kleinwagen jedoch unterbietet den Preis des 3,73 m kurzen und etwas über eine Tonne wiegenden Dacia Spring, der sich laut Hersteller prächtig verkauft. Weltweit gäbe es schon 100.000 Bestellungen, davon drei Viertel private, in Deutschland seien seit Verkaufsbeginn 2021 schon über 18.500 Spring ausgeliefert worden. Und das trotz seiner Einfachheit und des schmächtigen Motörchens.

Beides waren allerdings auch die Hauptkritikpunkte. Zumindest bei der Leistung bessert Dacia nun nach und steigert sie von 33 auf 48 kW. Hoch anzurechnen ist aus Sicht mancher Kunden Dacias Wille, den Preis trotz einer rund zehnprozentigen Erhöhung wenigstens mit der weiterhin erhältlichen Grundmotorisierung dämpfen zu können.

“Markante Outdoor-Optik”

Der Dacia Spring mit dem stärkeren Elektromotor heißt Electric 65 und wird auf dem Brüsseler Autosalon (13. bis 22. Januar 2023) zu sehen sein. Gleichzeitig präsentiert Dacia die Ausstattung “Extreme”, laut Pressemitteilung “eine markante Outdoor-Optik”, die künftig ebenfalls für Sandero, Duster und Jogger erhältlich sein wird. Ganz kann man das die Autoindustrie seit über 20 Jahren tragende Lifestyle-Thema “SUV” wohl nicht ignorieren. “Extreme” ersetzt die bisher erhältliche Ausstattung “Expression”, für die sich in Deutschland neun von zehn und weltweit acht von zehn Käufern entschieden haben.

elektroauto dacia spring extreme electric 65: mehr kraft im kleinstwagen Der Blauton ist eine neue Option, gekoppelt mit kupferfarbenen Verzierungen.

Getriebe für mehr Drehmoment

Der Elektromotor im Electric 65 unterscheidet sich nicht nur in der Leistung von 48 kW und dem Verbrauch von 14,5 kWh/100 km vom bisherigen. Laut Dacia “ist er mit einem Getriebe gekoppelt, welches das auf die Antriebsräder übertragene Drehmoment steigert (es sollte also über dem des noch aktuellen Spring mit 125 Nm liegen) und gleichzeitig eine bessere Beschleunigung und effektivere Rekuperation ermöglicht.” Daten zu Beschleunigung, Höchstgeschwindigkeit und weitere Details zum Antrieb sind nach der Messepräsentation zu erwarten. Die Reichweiten gibt Dacia mit 220 Kilometern im WLTP-Mixed-Zyklus und 305 Kilometern im WLTP-City-Zyklus an. Am Akku dürfte Dacia also nichts geändert haben. Bisher fasste er ca. 27 kWh und bot damit 230 km Reichweite im Zyklus.

elektroauto dacia spring extreme electric 65: mehr kraft im kleinstwagen Mit dem Unterschichten-Elektroauto an die Marina … ganz schön frech die PR-Leute von Dacia …

Unveränderter Einstiegsmotor

Der Einstiegsmotor mit 33 kW steht unverändert in der Ausstattung “Essential” zur Wahl und verbraucht naturgemäß etwas weniger Strom: Der kombinierte Verbrauch beläuft sich im WLTP-Mixed-Zyklus unverändert auf 13,9 kWh/100 km, wir maßen zwischen 14,5 und 19,8 kWh/100 km.

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Interessant lesen sich die “von den vernetzten Diensten des Fahrzeugs gesammelten Daten” zum Nutzerverhalten, weil sie offenbar die Passgenauigkeit des Konzepts unterstreichen sollen: So werden die Autos täglich 31 Kilometer mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 26 km/h gefahren. Zu 75 Prozent werden sie zu Hause über eine durchschnittliche Dauer von 3,5 Stunden geladen. Oft zunächst als Zweitwagen angeschafft, hat sich der Spring in 90 Prozent der Mehrpersonenhaushalte unter der Woche zum Haupttransportmittel gewandelt.

Das billigste Angebot am E-Auto-Markt wird teurer

In Deutschland ist der Dacia Spring Extreme Electric 65 ab 17. Januar für mindestens 24.550 Euro bestellbar, der Spring Essential Electric 45 ab 22.750 Euro, beide Preise sind UPE zzgl. Überführungskosten, exklusive Elektrobonus. Bisher kostete der Spring als “Comfort” mindestens 20.940 Euro und als “Comfort Plus” 22.090 Euro. Die ersten Auslieferungen plant Dacia “noch vor Sommer 2023”.

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(fpi)

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