Der Niu NQi GTS Sport ist eine echte Kampfansage an elektrische Vespas oder Schwalben. Warum Niu leichtes Spiel hat, erfahren Sie im Test.
- Testfazit
- Die technischen Daten des Niu NQi GTS Sport
- So fährt sich der Elektro-Roller Niu NQi GTS Sport
- Die Besonderheit des Ladens der Niu-Batterien
- Das kostet ein Niu NQi GTS Sport
Testfazit
Der Niu NQi GTS Sport ist ein wirklich guter E-Roller, der eigentlich keine Wünsche offen lässt. Als Begleiter durch die Stadt lässt sich derzeit nur schwer eine bessere Alternative finden, zumal der Preis im Vergleich zu Govecs (Schwalbe) und Piaggio (Vespa) deutlich geringer ausfällt. Die entnehmbaren Akkus sind ein echter Gewinn für Städter, die Leistung ist sowohl in Sachen Reichweite als auch in puncto Beschleunigung top.
Pro
- Fairer Preis
- Gute Ausstattung
- Akkus entnehmbar
- Tolle Fahreigenschaften
- Bequem
- Flotter Motor
Kontra
- Display zwar groß, aber leer
- Nerviger Blinker-Ton
- Trittbrett etwas zu hoch
Die technischen Daten des Niu NQi GTS Sport
Der Niu NQi GTS Sport arbeitet mit einem bürstenlosen Nabenmotor, der 3.100 Watt bei 60 Volt Spannung leistet. Seine Energie bezieht er aus zwei 26-Amperestunden-Akkus, die eine Reichweite von rund 90 bis maximal 105 Kilometer ermöglichen. Im Test waren nach gut 65 Kilometern noch 30 Prozent in den Batterien, sodass die Herstellerangabe offenbar zutrifft. Ganz leer will man den Roller aber nicht fahren, denn die letzten Prozent schaltet der Niu in eine Art “Mofa-Modus” und schleicht zum Ziel. Zum Aufladen bringt es nichts, sich eine herkömmliche Ladesäule zu suchen, denn ohne das externe Ladegerät bringt das nichts. Hier verbirgt sich aber keine Schwachstelle, sondern ein riesiger Bonus-Punkt für den Roller – die Akkus sind schnell und sehr einfach entnehmbar und lassen sich zur Steckdose transportieren. Wer keine Steckdose in der Garage hat, wird dieses Feature lieben. Die Ladezeit beträgt übrigens circa 8 Stunden von null auf voll.
Durch den zweiten Akku ist das Trittbrett etwas höher, was nicht stört, aber erst einmal ungewohnt ist.

Das Dashboard beinhaltet alle wichtigen Informationen zur Fahrt – aber nicht mehr. Eine bessere Nutzung, wie etwa beim Etergo Appscooter, wäre wünschenswert.
Das Display am Niu NQi GTS Sport ist riesig, aber ausgesprochen zweckmäßig. Ein paar Infos zur Fahrt, aktueller Ladestand, Kilometeranzeige, gewählter Fahrmodus – Ende. Das ist deshalb schade, weil am Lenker auch Platz für ein großes Display wäre, das neben Infos zur Fahrt ein Navi oder gar Apple Carplay oder Android Auto bieten könnte. Stattdessen brauchen Fahrer eines Niu ihr Handy, für das es aber optional passende Halterungen vom Hersteller gibt. Apropos Handy: Eine App gibt es auch, hier finden sich ein paar mehr Informationen zum Roller. Zum Fahren ist sie nicht nötig.
So fährt sich der Elektro-Roller Niu NQi GTS Sport
Die Besonderheit des Ladens der Niu-Batterien
Roller wie die elektrische Vespa oder auch die Schwalbe haben im Test fiesen Bemerkungen standhalten müssen, da bei beiden Rollern der Akku fest verbaut ist. Das führt zu einer Problematik, die bei vielen Interessenten eventuell sogar den Kauf verhindert: Hat man keine Steckdose direkt in der Nähe des Rollers, wenn er Strom braucht, hat man ein Problem. Für Fahrer, deren Roller auf der Straße schlafen muss, oder Städter mit Tiefgaragen, wo lediglich das Licht Strom hat, eine logistische Herausforderung. Natürlich könnte man den Roller an jeder Ladesäule laden, da dort auch Haushalts-Steckdosen vorhanden sind, aber dafür braucht man erstens eine solche Säule in der Nähe und zweitens eine Karte bei dem entsprechenden Anbieter. Einfacher ist es, die Akkus zur heimischen Steckdose zu bringen. Niu bietet dafür ein (massives) Ladegerät mit zwei Ausgängen, wo sich ein oder gleich beide Akkus auffüllen lassen.
Die Batterie aus dem Niu NQi GTS Sport ist entnehmbar – zwar wiegt sie 11 Kilo, lässt sich aber leicht tragen und erleichtert den Alltag mit dem Roller ungemein.
Beim Niu NQi GTS Sport sitzen die Akkus unter der Sitzbank und unter dem Trittbrett. Per Schlüssel sind beide einfach zu entnehmen und dank Haltgriff gut tragbar, auch wenn die 11-Kilo-Batterien keine Leichtgewichte sind. Übrigens: Für rund 1.200 Euro erhalten Sie zusätzliche Akkus beim Hersteller. Theoretisch ließe sich damit die Reichweite vervielfachen, wenn man bereit ist, derart viel Geld für eine Batterie auszugeben.
Das kostet ein Niu NQi GTS Sport
Preislich liegt der Niu NQi GTS Sport bei rund 3.500 Euro. Es gibt noch eine Version namens “GTS Pro”, die schlägt mit 4.600 Euro zu Buche. Damit bekommen Käufer pro Akku rund 10 Amperestunden mehr, was einen Reichweiten-Bonus von circa 30 Kilometern bringt. Zubehör existiert für den Niu wie Sand am Meer: Sitzbezüge, Handyhalter, Fußmatten, Gepäckträger, Windschutzscheiben und Topcases – alles ist erhältlich. Ist Ihnen die Anschaffung zunächst zu teuer, bietet sich das Anmieten oder Leasen der Roller an, in Hamburg etwa bei Evectro.